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2271 - Station im Hyperraum

Titel: 2271 - Station im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verschlossenes Schott an seinem Ende zu sehen. „Hoffentlich klappt es!", murmelte ich fast unhörbar. Sensoren summten und gewährten Rendri dann Zutritt. Eine Lichtschranke zeigte an, dass auf diesen Schein nur eine Person registriert war.
    Rendri blieb in der Öffnung stehen, so dass das Schott sich nicht schließen konnte.
    Ich schob den gefälschten Passierschein in den Schlitz.
    Postwendend kam er wieder heraus. Die Lichtschranke blieb bestehen. Es wäre meiner Gesundheit bestimmt nicht förderlich gewesen, sie zu durchschreiten. „Kannst du nicht meinen nehmen?" Rendri wollte ihn mir zuwerfen, doch ich schüttelte den Kopf. „Du bist schon drin. Warum solltest du schon wieder reinwollen?
    Die Automatik hat dich registriert, das gibt nur unnötigen Ärger. Ich muss mir etwas einfallen lassen."
    Ich strich den Schein glatt und schob ihn noch einmal in die Öffnung. Diesmal summte es, und die Lichtschranke erlosch.
    Erleichtert umarmte mich Rendri. „Ohne dich wäre ich nicht weitergegangen!"
    Wir traten in einen Traum. Edle Metalle, kostbare Steine und viel Glas zierten einen gewaltigen tempelähnlichen Bau. Laufbänder trugen verschiedene Lasten und manchmal einen Xipatio durch die riesige Weite des Gebäudes.
    Hier zeigten die Xipatio ihr wahres Gesicht. Hier hatten sie weder Einheiten noch Mühen gescheut. In geradezu verschwenderischer Weise hatten sie sich ausgetobt. „Unser ganzer Grüngürtel hätte hier Platz", flüsterte Rendri neben mir. „So etwas habe ich noch nie gesehen! Diese Pracht, der Reichtum ... woher kommt das alles?"
    Ich nickte verbittert. „Dafür schuften sehr viele, doch zu sehen bekommen es nur wenige. Von hier gehen die Transporter in die anderen Sektionen. Wer hier gestanden hat, musste dafür oft mit seinem Leben oder der Freiheit bezahlen."
    Die Wände spiegelten uns wider. Ich war etwas kleiner als Rendri. „Ich kann mich sehen und dich auch. Wie ein Bild unserer Seelen/ Ich glaube fast, das alles ist ein Traum."
    Sanft schob ich sie von den Spiegelbildern weg. „Wir müssen auf ein Lauf band, nur so kommen wir weiter. Hier gibt es keine Kontrollen, aber an den Transportern wird es noch mal schwierige Wir genossen es, durch den Tempel der Xipatio getragen zu werden. Ich spürte den späten Nachtzyklus in den Knochen. Müde setzte ich mich. Wir sahen durch die gläserne Front auf die Dächer Ravastres, die tief unter uns lagen. „So hoch sind wir gestiegen? Das habe ich gar nicht gemerkt." Rendri konnte von dem Ausblick nicht genug kriegen. Wie ein buntes Hologramm wirkte die Außenwelt auf uns, klein und voller Farben. „Von hier oben sieht man nicht den Schmutz und die Not, man riecht nicht die Krankheiten und den Unrat. Ein idealer Ort, um alles zu vergessen."
    Sie setzte sich zu mir. Im künstlichen Licht wirkte ihr Körper glatt poliert, die Farben verblassten ein wenig. „Deshalb leben die Xipatio auch in den Außenstationen oder in den Grüngürteln. Sie hassen den Dreck und den Abschaum Ravastres. Die schlimmste Strafe bei ihnen ist die Verbannung aus der Lebensgemeinschaft. Ixian wird in Ravastre früher oder später sein Leben verlieren."
    Sie lehnte den Kopf an meine Schulter. „Wo sollen wir die großen Wesen nur finden? Wir können nicht zu ihnen fliegen ..."
    Ich seufzte. Rendri hatte meine Aussagen vielleicht zu wörtlich genommen. Natürlich kannten die großen Schöpfer die Antworten auf all unsere Fragen, doch sie würden sie uns wohl kaum verraten. „Warum nicht?", antwortete ich ausweichend. „Irgendwie sind wir auf diese Welt gekommen. Ich wurde hier nicht geboren ... Wie kamen wir also hierher?"
    Rendri kraulte mir den Nacken. „Du bist einsamer, als ich gedacht habe. Aber wie kannst du auch glücklich sein, wenn niemand aus deiner Familie, aus deinem Volk bei dir ist? Ich kann sie dir nicht ersetzten. Hoffentlich findest du die Antworten auf deine Fragen."
    Unbewusst gluckste ich; sie hatte eine empfindliche Stelle gefunden. Mein ganzer Körper war verkrampft und sehnte sich nach Entspannung. Ich zog sie zu mir. „Du bist das Wichtigste für mich auf dieser Welt. Keine Antwort kann daran etwas ändern."
    Wir umarmten uns, dann machte das Band einen Ruck und stand still.
     
    4.
     
    Von Angesicht zu Angesicht Riesige Schiebetüren öffneten sich, das Band bewegte sich wieder, und wir fuhren noch ein kurzes Stück in einen Abfertigungshangar. Überrascht starrte ich auf die Vielzahl von Wesen, die an den Transportschleusen warteten.

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