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2274 - Motoklon Hundertneun

Titel: 2274 - Motoklon Hundertneun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Höhe herab, an den Treppen und am seitlichen Gemäuer zeigten sich Risse - aber das Tor hielt. „Es ist sinnlos, einen weiteren Anlauf zu versuchen", sagte Hundertneun nüchtern.
    Währenddessen aktivierte er die Autoregeneration, die ihm verloren gegangene Substanz ersetzen musste. Der Aufprall hatte ihn nicht nur kinetische Energie gekostet... „Wenn du seitlich vom Tor versuchst, das Gemäuer zu durchbrechen?", fragte die Mediale Schildwache. Sie produzierte merkwürdige Grimassen, um den Überdruck in ihren Gehörgängen auszugleichen. „Dieser gesamte Hohlkörper ist von einer mehrere Meter dicken Metalllegierungsschicht, vergleichbar einer Eihülle, umgeben", sagte Hundertneun. „Auch meinen Möglichkeiten sind Grenzen gesetzt. Ich errechne eine zweiundneunzigprozentige Wahrscheinlichkeit, dass hier nur persönliche Befehlskodes weiterhelfen. Und Tagg Kharzani ist der Einzige, der die Macht und die Möglichkeiten hat, solch ein Bauwerk zu verbergen ..."
    „Das wäre ein Grund mehr, es zu besichtigen", unterbrach sie ihn. „Leider ist eine Nutzung deiner Waffensysteme ausgeschlossen. Da könnten wir uns gleich freiwillig den Kybb-Truppen stellen." Sie ging auf und ab, unstet und nervös. „Schade. Denn wenn dieser Hohlkörper nicht einmal dir bekannt war und trotz seiner Ausdehnung unsichtbar ist - ich wüsste kein besseres Versteck. Zudem interessiert mich brennend, was unser wahnsinniger Freund darin verborgen hat."
    „Ich habe noch etwas entdeckt..."
    „Was?" Lyressea fuhr herum, musterte ihn mit zusammengekniffenen Augen. „Links von uns messe ich niederenergetische Aktivitäten mit einem dominanten Senkrechtvektor an. Der Energiefluss zeichnet sich hinter einer vorgegaukelten Steinmauer ab, die in Wirklichkeit nur wenige Zentimeter stark ist und ..."
    „Nicht so umständlich!", unterbrach sie ihn harsch. „Sag gleich, dass sich dahinter ein Antigravschacht verbirgt."
    „So ist es."
    Hundertneun griff durch das Gemäuer, als wäre es aus Papier. Mit wenigen Handkantenschlägen räumte er die rechteckigen Umrisse des Ausgangs frei. „Tatsächlich!", flüsterte Lyressea. „Und du besitzt keine Aufzeichnungen über diesen Schacht?"
    „Nein", antwortete er, „aber ich kann berechnen, wo er endet."
    Lyressea beugte ihren Kopf vorsichtig nach vorne. Ein leichter, stetiger Sog zog sie nach oben, so dass sie sich an Hundertneun festhalten musste. „Wo?", fragte sie.
    Der Motoklon sagte es ihr
     
    13.
     
    Ein neuer Aspekt Julcen wütete und tobte durch seine dunklen Räumlichkeiten in der Ehernen Kaserne, in die er kaum jemals Tageslicht einließ. „Dieser Kretin!", heulte er. „Er foppt uns, hält uns zum Narren! Und während all unsere Kräfte sinnlos durch die Gänge und Korridore kriechen, sitzt er wahrscheinlich in irgendeinem stillen Winkel und lacht uns aus!"
    „Wir haben mittlerweile die Veränderungen an den Virtualscans bloßlegen können", sagte einer seiner Kollegen. Es war ein Kybb-Rodish namens Bain Sur, ihm rangmäßig gleichgestellt in der Hierarchie der Dunklen Polizisten. Einer von zehn.
    Und einer der Lieblinge des Tagg Kharzani.
    So wie alle dieses Kybb-Volkes war er gebrechlich und welk, stützte sich schwer auf einen hölzernen Stecken.
    Viel Gehirn, aber wenig Körper, dachte Julcen, bevor er sich heftig atmend in Schatten und Dunkelheit zurückzog. Hier blieben seine körperlichen Narben verborgen, hier konnte ihm niemand Schmerz zufügen.
    Und für die Narben in seiner Seele gab es Betäubungsmittel. Süchtig machende zwar - aber wer ist nicht von irgendetwas abhängig?, dachte der Gagaothe.
    Unwillig verdrängte er das Selbstmitleid. „Das heißt?", schnappte er nach dem Kybb-Rodish. „Die Virtualscans, die uns so verwirrten, sind durch eine so genannte Infrarot-Benetzung entstanden. Die Lesegeräte sahen sozusagen einen für unsere Augen unsichtbaren Überrangkode, der vollkommen unzusammenhängende Ziele für die Warentransporte fingierte."
    „Und ihr habt mittlerweile herausfinden können, wo die Container tatsächlich herkommen und wo der Motoklon die Manipulationen vorgenommen hat?"
    „Exakt", sagte Bain Sur. Mit deutlichen Anzeichen von Müdigkeit lehnte er sich gegen Julcens Tisch. Zweimal klopfte er den Stock gegen den Boden, und ein dreidimensionales Hologramm entstand.
    Es zeigte das weitläufige Umfeld des Raumhafens, auf dem die INTUUL gelandet war. Die Todeszone, die er durch den Motoschock verursacht hatte. Seinen mutmaßlichen Einstiegspunkt in

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