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2275 - Finale für Arphonie

Titel: 2275 - Finale für Arphonie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht mehr schafften. „Mit den Shoziden kommen Hyperdimos", fuhr die Bildprojektion fort. „Es müssen fast alle sein, die im Demyrtle-System unseren Sieg zunichte gemacht haben. An die zehntausend."
    „Alle ...", wiederholte Tagg Kharzani sinnend. Das Gefühl unsäglicher Gefahr fegte seine neue Zufriedenheit beiseite. Selbst unter dem Eindruck der Gottheit Gon-Orbhon war die verrückte Schutzherrin also noch präsent. Was wollte sie von ihm? „Wenn Carya Andaxi ohne Schutz ist, warum greifen wir sie dann nicht wieder an?" Er lauschte den eigenen Worten. „Wir vernichten sie und ihre verdammte Welt! Worauf wartest du noch?" Ärger stieg in ihm auf, als der Kybb-Rodish nicht reagierte. „Herr", erklang es unterwürfig, „Schloss Kherzesch wird sehr schnell untergehen, wenn wir den Angreifern keinen Widerstand entgegensetzen."
    Sein Schloss ... seine Welt... Beides interessierte ihn nicht mehr. Seine neue Heimat war die Ewigkeit, war der Leib des Nocturnenstocks Satrugar im fernen Amringhar. Bislang unerreichbar fern, aber nicht mehr, wenn sich die Hyperkokons auflösten. „Lass alles aufbieten, um die Schergen der Schutzherrin abzuwehren!", herrschte Kharzani die Projektion an. „Du haftest mit deinem Kopf dafür! Sind die Kybb-SPORNE einsatzbereit?"
    „Die meisten wurden bereits bemannt."
    „Sie sollen starten! Und nun lass mich in Ruhe!" 'Vorsichtig hob Tagg Kharzani den Splitter Satrugars auf. „Gon-Orbhon", murmelte er, „du bist der Einzige, der mich versteht. Ich vertraue dir ..."
    Du vertraust Orbhon dein Leben an?, lästerte Enkrine. Ist dir dein Leben, an dem du so sehr hängst, nichts mehr wert? „Schweig endlich!", keuchte Kharzani.
    Ich bin dein Gewissen, erinnerte der Symbiont. Du kannst mir den Mund nicht verbieten. „Ich werde dich töten!" Natürlich. Dann hast du niemanden mehr, der dich am Leben erhält. „Gon-Orbhon ..."
    Erkennst du nicht, dass er dich nur beherrschen will? Gon-Orbhon ist nicht besser als du. Er greift nach deinem Geist, aber du bemerkst das nicht einmal. Gon-Orbhon wird dir nicht das ewige Leben, sondern die Verdammnis bescheren.
    Tagg Kharzani war sich Enkrines Versuch bewusst, wieder einmal seine Gedanken zu vergiften. Es war besser, wenn er nicht auf den Symbionten hörte, bald würde er ohnehin nicht mehr auf ihn angewiesen sein.
    Immer noch hielt er den Splitter Satrugars in Händen. Fast war es ihm, als 'könne er schon jetzt Gon-Orbhons Nähe spüren.
    Sein Blick streifte die faulenden Opalziegel. Er schauderte. Das Schwarz hatte sich ausgeweitet, diese grässliche Wunde in der Wand, die am Morgen noch nicht da gewesen war. Die Ziegel zersetzten sich - ausgerechnet die Ziegel, die ihn über die letzten Jahrtausende am Leben erhalten hatten. Er war seit der Verbannung des Sternenozeans kaum gealtert. Kaum - aber dennoch.
    Vor einigen Tagen hätten diese Zerfallserscheinungen noch ungeahnte Panik in ihm ausgelöst. Jeder Opalziegel, dessen Lebensenergie erlosch, brachte ihn dem Grab näher.
    Jetzt brauchte er sie nicht mehr. Und Enkrine? Tagg Kharzani war keinesfalls mehr sicher, dass der Symbiont sein Leben noch verlängern konnte. Enkrine war alt geworden und widerspenstiger denn je.
    Ich komme gut ohne dich aus, erkannte der Herr von Arphonie.
    Seine Finger klebten an dem Kristallsplitter. Er fühlte vertraute Schwingungen, als strömte neue Energie auf ihn über. Die Schwäche, die ihn den ganzen Tag über belastet hatte, löste sich auf, je länger er den Kristall in Händen hielt.
    Gon-Orbhon war ihm schon sehr nahe. Kharzani glaubte, ihn fühlen zu können. Zum ersten Mal seit langem schaffte er es, seine Furcht zurückzudrängen.
    Ich beschütze dich, Tagg Kharzani. Hatte er den Gedanken wirklich vernommen? Ruckartig richtete er sich zu seiner vollen Größe auf. Er lachte. Ja, jetzt konnte er Gon-Orbhons Nähe fühlen. „Deitz Duarto!", sagte er heiser. Das Funkgerät in seinem Umhang registrierte den Befehl.
    Dennoch dauerte es einige Augenblicke, bis der Prim-Direktor antwortete. „Du hast alles in die Wege geleitet?", fragte Tagg Kharzani. „\ „Das Fluchtraumschiff ist startbereit Herr. Welcher Kurs ...?"
    „Später! Erst wenn wir das Kher-System verlassen haben. Ich erwarte, dass du dich sofort an Bord begibst und auf meine Ankunft wartest!"
    „Eine Eskorte ...?"
    „Nein!", wehrte Kharzani entschieden ab.
    Noch vor wenigen Tagen hätte er außerhalb des Palais keinen Schritt ohne eine schwer bewaffnete Eskorte unternommen. Inzwischen

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