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2276 - Tanz auf dem Vulkan

Titel: 2276 - Tanz auf dem Vulkan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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haben..."
    „Mit einer Spezialkonstruktion. Sie wird bereits auf Luna gebaut. Dorrian Haies und sein Team ..."
    „Dorrian Haies?" Ihre Stimme klang plötzlich kratzig.
    Er nickte. „Ein nicht besonders sympathischer Mensch, aber ein guter Ingenieur. Kennst du ihn?"
    „Wie klein die Welt doch ist." Plötzlich machte die Plophoserin einen erschöpften Eindruck.
    Dann glaubte er, in ihrem Gesicht Wut aufblitzen zu sehen. 4 Energisch rückte sie ihre Brille zurecht. „Ja, ich kenne ihn. Zumindest habe, ich einmal gedacht, ich würde ihn kennen.
    Leider war das ein fataler Irrtum. Ich habe noch nie in meinem Leben ..." Erschrocken hielt sie inne.
    Er lächelte schwach. Scheute sie sich davor, sich jemandem anzuvertrauen? Dann war er vielleicht die richtige Wahl. Er brauchte sie nicht, um die Karriereleiter nach oben zu fallen. Er konnte nicht mehr höher steigen. Und er war ein Meister seines Fachs. „Entschuldige. Ich wollte dich nicht in Verlegenheit bringen." Er meinte es ehrlich.
    Die beiden standen einander gegenüber, keiner sagte etwas. Nur das stete Dröhnen der MUNGO PARK war zu hören.
    Sie schaut mir in die Augen, dachte er. Was nimmt sie darin wahr? Die ihren konnte er wegen der Brille leider nicht sehen.
    Er fragte sich, was sie von ihm hielt. Eine gut aussehende Erscheinung war er nicht gerade.
    Er hatte das knochige und magere Gesicht seines Vaters mit den großen Augen und dichten Brauen. Das Haar war glatt und gescheitelt, jetzt hingen ihm wohl einige Strähnen im Gesicht.
    Hör auf damit, Myles, mahnte er sich. Sie sieht in dir nur den arroganten Über-Mann, den Chefwissenschaftler, für den es keine Probleme gibt.
    Er spürte eine große Müdigkeit, wollte sich nur noch anlehnen. Einfach fallen lassen. „Du hast mir sehr geholfen." Myles roch wieder ihr Parfüm. „Ich habe es dir nicht immer leicht gemacht, und dafür möchte ich mich entschuldigen." Und ich möchte ... Bevor er den Gedanken zu Ende führen konnte, nahm er sie in die Arme und küsste sie.
    Und jetzt haut sie mir eine runter. Dann werde ich wenigstens wieder wach.
    Doch sie erwiderte den Kuss mit einer Leidenschaft, die er lange nicht mehr erlebt hatte. Sie umklammerte ihn wie eine Ertrinkende, drückte ihren Körper gegen ihn und ließ eine wohlige Wärme in ihm aufsteigen.
    Der Kuss dauerte eine halbe Ewigkeit. Er stand wie erstarrt da. Die Zeit um sie schien stillzustehen, er nahm nichts mehr wahr.
    Nur noch Inshanin.
    Schließlich löste sie sich von ihm. Er räusperte sich unbehaglich. „Wenn du... deine Brille ablegen könntest? Ich würde gern deine Augen sehen. Außerdem ... stoße ich mit der Nase daran."
    Inshanin lächelte matt. „Nein. Du musst mich nehmen, wie ich bin." Sie rückte die Brille hoch und schlang die Arme um ihn. „Glaub mir, ich komme nicht ohne sie aus."
    Er küsste sie zuerst auf das eine Glas, dann auf das andere.
    Inshanin räusperte sich. „Ich kenne einen besseren Ort für uns beide. Einen, an dem wir nicht gestört werden. Lass uns die Zeit dafür stehlen. Wir arbeiten es schon wieder heraus."
    Eine leise Stimme in seinem Inneren warnte ihn davor, was er nun tun würde, doch er konnte nicht widerstehen. Sie strahlte plötzlich eine Wärme und Erotik aus, die er bis dahin nicht wahrgenommen hatte - oder hatte nicht wahrnehmen wollen.
    Ich war noch nie der große Frauen-Kenner, dachte er. Aber jetzt weiß ich genau, was sie von mir will. Und ich will es auch ...
    Als das Pendelschiff am 5. März Luna anflog, sah Myles so gut wie nichts von den berühmten Werften. Sie waren zum größten Teil unter der Mondoberfläche untergebracht.
    Und als er dann in einem Hangar eben unter dieser Oberfläche die Scheibe sah, wusste er nicht genau, ob er beeindruckt sein sollte oder nicht. „Das habt ihr euch einfallen lassen?", fragte er. Auf den ersten Blick sah das Ding ziemlich unscheinbar aus.
    Aber erste Blicke konnten trügen.
    Dorrian Haies nickte - ziemlich selbstgefällig, wie Myles fand. „Ein Sonnentaucher", sagte er, „gemäß deinen Vorgaben konstruiert und erbaut und speziell auf den gewünschten Einsatzzweck zugeschnitten. Die INTRA-LUX."
    Der Sonnentaucher war ein 110 Meter langes, im Grundriss trapezförmiges Segment, dessen Vorderseite eine leicht stärkere Krümmung als der entsprechende Abschnitt der ENTDECKER-Außenhülle aufwies und an der schmalen Heckseite gerade statt gekrümmt verlief. „Wir haben die Plattform aus einem komplett umgestalteten großen Einschubmodul konstruiert,

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