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2276 - Tanz auf dem Vulkan

Titel: 2276 - Tanz auf dem Vulkan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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heranbringt."
    „Schutzschirmauslastung bei einhundertachtundzwanzig Prozent." Der Kommandant runzelte die Stirn. „Ich gebe uns noch fünf Minuten, dann müssen wir abbrechen."
    Myles nickte. Nausen würde in dieser Hinsicht nicht mit sich handeln lassen. Er hielt es nicht mehr in seinem Sessel aus und ging zu Kyrans Pult. Der Venusgeborene schaute kurz zu ihm auf. „Ich messe an der Grenze zwischen Fotosphäre und der darunter beginnenden Konvektionszone einen ... hyperphysikalischen Hohlraum von rund fünfhundert Kilometern Durchmesser an. Und in seinem Zentrum ist etwas ..." Ähnlich wie damals beim Todessatelliten, dachte Myles. „Noch drei Minuten!"
    „Speicherung der Daten läuft."
    „Kannst du wirklich nichts erkennen?" Inshanins Kampfgeist - oder wissenschaftliche Neugier - litt anscheinend nicht unter der Anspannung. „Ich lasse die Daten von der Positronik in eine Holoprojektion umrechnen. Aber was auch immer sich in dem Hohlraum befindet - es ist gewaltig."
    „Zwei Minuten!"
    So quälend langsam die Zeit vorher verlaufen war, so schnell schien sie nun zu rasen. Die Sekunden tickten einfach so weg. „Eine Minute!"
    Myles nagte unbewusst an seiner Unterlippe. Auch wenn wir jetzt keine Details feststellen können ... noch ist nicht alles verloren. Ich habe ja noch mein Ass im Ärmel...
    Auf einer Holoprojektion bildeten sich Schlieren, verdichteten sich ... „Abbruch! Sofortige Umkehr!", befahl Nausen.
    Ein Dröhnen schien durch die MUNGO PARK zu gehen, als zusätzliche Energie in die Triebwerke geleitet iz au wurde und die Lebenserhaltungssysteme noch eingeschränkter versorgt wurden.
    Das Bild auf dem Holo blieb nicht nur stabil, sondern verdichtete sich sogar. Myles kniff die Augen zusammen. Er machte mehrere verschwommene Gebilde aus, die wie riesige Knoten aussahen, die man aus einem Tau geschnitten hatte. „Dort befindet sich nicht ein Objekt, sondern drei."
    Die Holodarstellung wurde nicht mehr schärfer. Mehr hatte die Positronik nicht herausarbeiten können. „Bestätigung", sagte Kyran. „Drei Objekte, Größe jeweils etwa fünfunddreißig Kilometer, die mit Abständen von wenigen Kilometern beieinander stehen."
    „Ein Triptychon", murmelte Myles und sah fasziniert auf die Projektion. „Aber ... was sind das für Gebilde?"
    Es war eine rhetorische Frage. Die anderen wussten nicht mehr als er auch. „Wahrscheinlich Raumschiffe oder Stationen", sagte Inshanin spitz.
    Myles seufzte leise und nickte. „Danke!"
    Die MUNGO PARK hatte die Fotosphäre verlassen. „Schadensmeldungen?", fragte Myles. „Keine. Wir sollten aber eine erneute Modifizierung der Schutzschirme in Betracht ziehen."
    „Gut. Überspielt die Daten bitte in meine Kabine." Seit wie vielen Stunden war er nun wach? „Ich werde mich kurz aufs Ohr legen und dann mit der Auswertung der Daten beginnen. Es wäre doch gelacht, wenn wir das Geheimnis dieses Triptychons nicht lüften könnten."
    Das dumpfe Dröhnen schien in der MUNGO PARK allgegenwärtig zu sein.
    Die Gänge des Schiffes wirkten verwaist. Die Besatzungsmitglieder, die keinen Dienst hatten, befanden sich in ihren Kabinen und versuchten, etwas Schlaf nachzuholen. Sie alle waren tod. müde, jeder Einzelne an Bord.
    Myles schaute von einer Aussichtsplattform ins All ... in die Korona der Sonne. Das trotz der Filter grelle Flackern wirkte genauso bedrohlich wie zuvor. Die Sonne hatte ihre Geheimnisse und würde sie sich nicht allzu leicht entreißen lassen.
    Jemand räusperte sich hinter ihm. Er drehte sich langsam um. Natürlich. Inshanin.
    Die Körpersprache der Plophoserin wirkte zur Abwechslung einmal nicht aggressiv, und ihre Stimme klang sanft. „Ich dachte, du wolltest dich ausruhen, Myles."
    „Zellaktivatorträger brauchen kaum Schlaf." Was hätte er sonst sagen sollen? Die Wahrheit? Ich kann vor Aufregung nicht schlafen, Inshanin... „Es tut mir Leid."
    Fragend sah er sie an. „Was?"
    „Dass deine ... dass unsere Mission wegen lächerlicher zweihundertfünfzig Kilometer gescheitert ist. Du hattest doch vor, dieses ... Triptychon anzufliegen, nicht wahr?"
    „Und ich habe es noch immer vor. Unsere Mission ist noch längst nicht gescheitert."
    Sie lachte, aber nicht gehässig oder vorwurfsvoll, sondern erleichtert. „Ich habe es geahnt.
    Wie sieht dein Plan aus?"
    „Wenn wir das Gebilde nicht mit einem ENTDECKER erreichen können, dann eben mit einem anderen Schiff."
    „Mit einem anderen Schiff? Aber die ENTDECKER sind das Beste, was wir aufzubieten

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