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2276 - Tanz auf dem Vulkan

Titel: 2276 - Tanz auf dem Vulkan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sechzig Sekunden", bestätigte der Ingenieur auf seine Frage. „Die Speicherkapazität beträgt 8,5 mal zehn hoch sechzehn Joule pro Kubikmeter Speichervolumen, die Nettoleistung für die Nutzung 75 Prozent. Allein fünfeinhalb Prozent werden für den Aufbau der energetischen Isolations-Röhrenfelder benötigt. Die Aufladung erfolgt durch die Kraftwerke. Jeder Speicherring erreicht einen Außendurchmesser von 300 Metern bei einem Ringquerschnitt von zehn. Die maximale Speicherenergie beträgt 6,08 mal zehn hoch 21 Joule, von denen jedoch eben nur die 75 Prozent nutzbar sind, also 4,56 mal zehn hoch 21 Joule, bei allen zehn Zyklotrafs zusammen 4,56 mal zehn hoch 22 Joule."
    Myles nickte. Diese Speicherenergie konnte kontinuierlich in vergleichsweise kleinen Mengen von den Verbrauchern abgezapft, bei einer notwendigen Spitzenlast aber auch schlagartig komplett freigesetzt werden. Vielleicht würde diese Reserve sich einmal als wichtig erweisen. „Und der Antrieb?"
    „Gravotron-Feldtriebwerk, gravomechanische Kraftfelder in dynamischer Zwei-Schalen-Feldprojektion übernehmen Beschleunigung und Richtungswechsel."
    Und das alles wegen zweihundertfünfzig Kilometern, dachte Myles. Aber was blieb ihnen in der lebensfeindlichen Umgebung der Sonnenkorona anderes übrig? Der Gravotron - der auch als sceersches Hyperfeldtriebwerk bezeichnet wurde, benannt nach Kaha da Seeer, dem Senior-Chefingenieur und Leiter der Abteilung Triebwerk und Bordmaschinen der TRAJAN - bot Vor-, aber auch Nachteile.
    Während beim Gravotron die äußere Feldhülle starr projiziert wurde, war das Feldzentrum der inneren Hüllen entlang der x-, y- und z-Achse verschiebbar. Die Staffelanordnung zweier konzentrischer Kugelsphären lieferte bei innerer Verschiebung und der damit verbundenen Annäherung aneinander infolge des hypermechanischen Abstoßungseffekts in Form einer Entladungsreaktion den eigentlichen Bewegungsvektor der vektorierbaren Gravotronblase, im Gegensatz zum früher üblichen „Gravohub" des virtuellen Hamiller- oder G-Punktes. „Werte?"
    „Durchmesser der Standardprojektion der Gravotronblase zehn Kilometer. Bezogen auf das Hypervolumen ergibt sich bei einer Hyperfeld-Basisleistung von 998,8 Watt pro Kubikmeter eine Gesamtbasisleistung von 2,45 mal 10 hoch fünfzehn Watt. Abhängig von der Beschleunigung erhöht sich dieser Wert bis auf 3,61 mal 10 hoch fünfzehn Watt bei 100 Kilometern pro Sekundenquadrat."
    „Im Vergleich zum Verbrauch bei den Protonenstrahl-Impulstriebwerken ist dieser Wert günstiger", gestand Myles ein. „Problematisch erscheint mir allerdings, dass beim Gravotron eine Zwei-Schalen-Feldprojektion zum Einsatz kommt, die empfindlich auf die Umgebungsparameter reagiert."
    „Siehst du eine Alternative?", fragte Dorrian. „Ihr werdet jedes Quäntchen Energie für die Schutzschirme benötigen. Impulstriebwerke kann die INTRA-LUX sich nicht leisten. Und auch die leiden unter den Hyperstürmen und der Hyperimpedanz-Erhöhung."
    „Natürlich. Nein, es gibt keine Alternative." Er reichte dem Ingenieur die Hand. „Ich bin wirklich beeindruckt. Es kann nicht einfach gewesen sein, in dieser kurzen Zeit so etwas zusammenzubasteln."
    Dorrian Haies grinste breit. „Wie du selbst gesagt hast - wir lieben Herausforderungen.
     
    6.
     
    Volcan-Center 5. März 1333 NGZ „Warum müssen die Geister der Vergangenheit mich ausgerechnet jetzt heimsuchen? Ich sollte professioneller reagieren; schließlich bin ich schon mein halbes Leben dabei. Aber es gibt Dinge, die vergisst man nicht so schnell. Auch wenn es besser für mich wäre und ich ohne die Erinnerung an ihn ein schönes Leben haben könnte.
    Aber wie soll ich jemals vergessen, was er mir angetan hat? Und jetzt arbeitet er an der Waringer-Akademie. Bessere Bedingungen kann sich kein Forscher wünschen. Eigentlich müsste ich jetzt dort sein, an seinem Platz. Er hat ihn mir gestohlen. Genau, wie er mir mein halbes Leben gestohlen hat. Die Forschungsergebnisse, die ich ihm anvertraut hatte, weil ich an ihn, an uns glaubte.
    Es ist wie ein Gift in mir, schleichend und boshaft. Wie kann ich jemals wieder einem anderen Menschen vertrauen? Ich glaube nur noch an mich. Nie wieder will ich mir so eine Blöße geben.
    Meine Vertrauensseligkeit und Freundlichkeit hat mich nicht nur meine wissenschaftlichen Ergebnisse gekostet, sondern auch meine Gesundheit. Verdammt, diese verfluchte Brille soll mich immer daran erinnern, wie dumm ich gewesen bin."
    Inshanin,

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