2276 - Tanz auf dem Vulkan
wie sie ohnehin bei den ENTDECKERN Typ II Verwendung finden. Nur so ließ sie sich in einer Zeitspanne erbauen, die deinen Vorstellungen zumindest einigermaßen nahe kommt."
Wenn Myles ehrlich zu sich selbst sein wollte, musste er sich eingestehen, dass er beeindruckt war. Persönliche Gefühle gehörten nicht hierher; der Ingenieur der Waringer-Akademie hatte praktisch in wenigen Stunden ein Wunder vollbracht. „Wir können dir allerdings keine Luxusjacht bieten", fuhr Dorrian fort. „Wir haben uns auf das Nötigste beschränkt. Die INTRALUX verfügt weder über ein Überlichttriebwerk noch über irgendeine Bewaffnung. Stattdessen haben wir besonderen Wert auf Schutzschirme, Kraftwerksblöcke und Orterbatterien gelegt."
„Ich möchte auch nicht zu einer Kreuzfahrt aufbrechen." Myles warf einen Blick auf ein Datenholo. Die Maximalbreite des Sonnentauchers betrug 940 Meter, die Maximaltiefe 400 bei einer Höhe von 110 Metern. Zum Heck hin verjüngte sich jener Teil, der bis zu einer Tiefe von 265 Metern im ENTDECKER eindocken würde, auf eine Breite von 520 Metern. „Die Kommando- beziehungsweise Kernzelle der INTRALUX stellt praktisch eine - übrigens autark flugfähige! -Korvette dar. Ansonsten haben wir das Innere der Scheibe hauptsächlich mit leistungsstarken Gravotron-Feldtriebwerken, Daellian-Meilern, Paratronkonvertern, Zyklotraf-Ringspeichern und Standard-Fusionsreaktoren gefüllt."
„Einzel- und Leistungsdaten?", fragte Myles. „Schau ins Handbuch!"
Als er den finsteren Blick des Chefwissenschaftlers bemerkte, grinste Dorrian verlegen. „Schon gut. Was dieses Baby hier angeht, bin ich das beste Handbuch, das du dir vorstellen kannst. Fangen wir mit den vierzig Standard-Fusionsreaktoren an. Bei einem Verbrauch von zehn Gramm pro Sekunde ergibt sich ein Tagesbedarf von 864 Kilogramm. Der Drucktankvorrat reicht für 2,981 Tage Dauerleistung. Zur weiteren Beschickung kommen externe Drucktanks.
Die nutzbare Nettoleistung von achtzig Prozent des Fusionsprozesses beträgt pro Reaktor 2,56 mal 10 hoch zwölf Watt. Alle vierzig Reaktoren zusammen bringen also 1,024 mal 10 hoch vierzehn Watt."
Myles nickte. Die übliche Leistung. „Die Daellian-Meiler?"
„Die INTRALUX verfügt über insgesamt einhundert davon. Masseverbrauch fünf Gramm pro Sekunde, bei sechzig Prozent Nettoausbeute beträgt die Dauerleistung 2,7 mal zehn hoch vierzehn Watt."
„Alle hundert Meiler zusammen also 2,7 mal zehn hoch sechzehn Watt", murmelte Myles.
Die Standardgesamtleistung eines ENTECKERS Typ II betrug 7,97 mal zehn hoch fünfzehn Watt. Diese unscheinbare Scheibe konnte also mehr Energie aufbringen als die MUNGO PARK. Energie, die sie auch dringend brauchen würden.
Die Meiler selbst waren 20 Meter durchmessende Kugeln, die neben der eigentlichen Reaktorzone des Hyperkonverters zur Masse-Energie-Transformation auf der Basis kaskadierender Transitionsfelder - kurz „Mikro-Transitions-Hyperkonverter" oder auch MTH - zudem die Peripherieaggregate beinhalteten. '„Reicht die Energie für die Schutzschirme und Triebwerke?", sagte Myles eher zu sich selbst. „Das wird erst der praktische Versuch ergeben", antwortete Dorrian leichthin.
Nein, Myles mochte ihn wirklich nicht. „Die INTRALUX ist jedenfalls mit fünf Paratronkonvertern bestückt", fuhr der Ingenieur fort. „Mit Basiszylin- ,dem von jeweils zwanzig Metern Durchmesser wie auch Höhe. Oben eingesetzt sind die zur Hälfte in die Aggregate ragenden Nugas-Speicherkugeln von jeweils zwölf Metern Durchmesser; Gesamthöhe also 26 Meter. Der Nugas-Vorrat beträgt 500 Tonnen in vergleichsweise ungefährlicher Pressfeldlagerung von knapp 90 Gramm pro Kubikzentimeter. Bei einem Masseverbrauch von 0,47 Gramm pro Sekunde ergibt sich eine autarke Konverterleistung von 2,54 mal 10 hoch dreizehn Watt - alle fünf Paratronkonverter zusammen also 1,27 mal 10 hoch vierzehn Watt. Als zusätzliche Externversorgung kann die von den Daellian-Meilern erzeugte Energie zugeführt werden.
Der gemeinsam projizierte Paratronschirm erreicht einen Durchmesser von 2250 Metern. Zur Standardprojektion genügt ein Konverter, die übrigen Aggregate dienen der Redundanzsicherung und gegebenenfalls Verstärkung der Wirkung."
Beeindruckende Werte, dachte Myles, aber Haies hat natürlich Recht. Wir werden es darauf ankommen lassen müssen. Immerhin konnten sie noch auf zehn Zyklotraf-Ringspeicher zur Spitzenbedarf-Versorgung zurückgreifen. „Sie sind ausgelegt für einen Einsatz bis maximal
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