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2276 - Tanz auf dem Vulkan

Titel: 2276 - Tanz auf dem Vulkan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Hochfrequenz-Physikerin, geboren am 23. Dezember 1294 NGZ auf Plophos, am 13. Februar 1333 NGZ zu ihrem kybernetischen Analytiker, Modell Auxilium.
    Myles fühlte sich nicht wohl in seiner Haut. Er kam sich vor, als würde er ihre Intimsphäre verletzen, wie ein Voyeur in ihren Privatsachen herumschnüffeln. Genauso gut hätte er in ihrer Kabine nach getragener Unterwäsche stöbern können.
    Aber er befand sich nicht in ihrer Kabine, sondern in der seinen. Dennoch schaute er gelegentlich zur Tür, als befürchtete er, von ihr bei seinem ungewöhnlichen Treiben überrascht zu werden.
    Er durchstöberte Inshanins Personaldatei.
    Er war hellhörig geworden. Ihre Weigerung, sich von der Brille zu trennen, die Bemerkung über Dorrian Haies ... das alles hatte ihn aufmerken lassen.
    Aber gerade nach dem, was zwischen ihnen geschehen war, fühlte er sich dabei alles andere als wohl.
    Diese Sache zwischen ihnen ... Er mochte kein großer Frauenkenner sein, aber er war erwachsen und wusste, was er tat. Und Inshanin wusste es ebenfalls. So sollte es jedenfalls sein. Er konnte nur hoffen, dass diese Geschichte zwischen ihnen sich nicht herumsprach.
    Aber das traute er ihr nun auch wieder zu.
    Als sie sich am nächsten Morgen wiedergesehen hatten, hatte sie wohl genau wie er den Zwischenfall eher als Unfall empfunden. Keinen Sex mehr, keine Beziehung. Das wollten sie beide.
    Sie hatten wirklich Besseres zu tun.
    Was ihn jedoch nicht daran hinderte, in der Personaldatei Nachforschungen über Inshanins Brille anzustellen. Eigentlich hätte er sich nicht schuldig fühlen müssen: Als Inshanins Vorgesetztem stand es ihm ausdrücklich zu, sich über seine Mitarbeiterin zu informieren.
    Wahrscheinlich hätte er nicht die geringsten Skrupel gehabt, ihren Werdegang nachzulesen, wenn sie nicht ... ja, wenn nicht.
    Keine besonderen Hinweise. Doch der Datei war ein Anhang beigefügt, der nur mit einem hohen Autorisierungskode geöffnet werden konnte. Was war im Leben dieser Frau geschehen, das nicht jeder erfahren sollte?
    Myles kannte den Kode auswendig und gab ihn ein. Und dort stand es. „Ein schwerer Unfall im Forschungszentrum von Infricoro ...", murmelte Myles und schaute in der Hauptdatei nach. Inshanin hatte zwei Jahre für dieses Privatinstitut gearbeitet, bis zu diesem Zwischenfall. „Die wissenschaftliche Leiterin kam mit schweren Verbrennungen im Gesicht in die Medo-Station. Ihr Assistent Dorrian Haies konnte sieh nicht mehr erinnern, wie es zu dem Vorfall gekommen war."
    Myles schüttelte den Kopf. Dorrian Haies... das hatte sie also damit gemeint.
    Nun war ihm alles klar. Den Rest überflog er nur noch.
    Inshanin war erblindet und verweigerte die Operation für ein Seh-Implantat. Deshalb trug sie die Brille. Das vermeintliche Modeaccessoire war nur eine Tarnung, Teil einer optischen Vorrichtung, die ihr quasinormale Wahrnehmungen erlaubte.
    Wahrscheinlich würde er die Frauen niemals verstehen. Dass ihm das in jener Nacht nicht aufgefallen war... Aber sie kannte sich in ihrer Kabine wohl blind aus, und sie hatte das Licht gelöscht, als sie in den Schlafraum gegangen waren.
    Er schaltete das Holo aus und runzelte nachdenklich die Stirn. Hatte dieser Unfall ihr Verhalten geprägt? Ließ sie niemanden mehr an sich heran, reagierte sie auf alle Menschen mit Misstrauen? War sie deshalb ...
    Als der Türsummer ertönte, wusste er, wer ihn zu sprechen wünschte. Es konnte niemand sonst sein.
    Sie zeigte ihm wieder die Zähne wie in den Tagen vor dem Zwischenfall. „Das ist nicht dein Ernst, oder? Ich verlange eine Erklärung für diese Entscheidung! Und komm mir jetzt bloß nicht mit sentimentalem Gewäsch. Danach steht mir momentan überhaupt nicht der Sinn."
    Wenn Myles jemals einen Menschen gesehen hatte, der buchstäblich vor Wut schäumte, dann Inshanin in diesem Augenblick. „Würdest du mir vielleicht mal erklären, was ...?"
    „Ich stehe nicht auf der Besatzungsliste der INTRALUX. Als einziges Mitglied deines engeren Teams. Warum nicht?"
    „Ich habe die Besatzung so gering wie möglich gehalten", sagte er unbehaglich. „Für den Fall eines Unglücks, der nicht ausgeschlossen werden kann ..."
    „Das ist doch Unsinn! Ich habe Nachforschungen angestellt. Ich stand auf der Liste ... und du persönlich hast mich wieder gestrichen."
    „Ich habe nur gedacht ..." Myles wurde von ihrem Zorn förmlich überrollt. „Ach, du hast gedacht, statt mich einfach zu fragen, ob ich teilnehmen möchte oder nicht?
    Bist du auch einer

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