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2279 - Zeit der Schatten

Titel: 2279 - Zeit der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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oft trockenen Arbeit. Mit ihm konnte er lachen und weinen. Nie würde ihm in den Sinn kommen, sich von ihm zu trennen.
    Der Planet, der sich schon beim Anflug aus dem All als einzigartiges, wunderschönes Juwel präsentierte, blau, grün, braun und weiß, endlose Ozeane und fruchtbare Kontinente, übertraf Drubens Erwartungen noch bei weitem. Er war einfach wunderbar; ein Paradies ... und noch so viel mehr.
    Oaghonyr war der Traum wohl eines jeden gebildeten Schohaaken, aber nur sehr wenigen war es vergönnt, ihn je be% suchen zu dürfen. Das war allein jenen vorbehalten, an die der RUF erging.
    Oaghonyr, Die Wundervolle. Das war nicht nur die Bedeutung des Namens, es war schlechthin die Wahrheit - und dennoch nicht alles. Was Drüben beim Landeanflug sah, war nur der physische Abdruck des Planeten. Darüber hinaus war Oaghonyr das spirituelle Zentrum der Galaxis Phariske-Erigon. Doch auch das war noch nicht alles. Denn Die Wundervolle galt als die Heimstatt der mächtigen Superintelligenz ARCHETIM!
    ARCHETIM, der Große Beschützer. ARCHETIM, der Große Friedensbringer. ARCHETIM, die Allmacht schlechthin ...
    Drüben Eskuri blieb bis zur letzten Minute auf der Sternengalerie. Er war so aufgeregt, dass ihm die Strophen für die „Ode" nur so zuflössen. Er speicherte sie alle in, seinem Persönlichen KOM und reagierte sich auf diese Art ab - und indem er Na-Da all die tausend Eindrücke mitteilte, die ihm durch den Kopf gingen.
    Dass der Togg keine Antwort gab, fiel ihm überhaupt nicht auf. Er war in seiner Hochstimmung völlig gefangen. Alle Fragen, was ihn auf Oaghonyr erwartete, waren weit in den Hintergrund gedrängt. Er sah nur das Wunder und war glücklich darüber.
    Dann kam die Landung.
    Alle Passagiere waren aufgeregt, schließlich hatten alle den RUF empfangen. Keiner von ihnen wusste, warum es geschehen war und was ihn erwartete. Aber das konnte die Freude und das Glück nicht trüben. Es konnte nur etwas Großartiges sein. Die Heimstatt des Großen Beschützers - allein ARCHETIM dienen zu dürfen war ein Leben wert. In ARCHETIMS Nähe zu sein, ARCHETIM zu spüren - der Gedanke nahm Drüben Eskuri fast den Atem.
    Umso härter traf ihn der Schlag, der ihm beim Verlassen des Schiffs versetzt wurde.
    Durch einen Energieschlauch waren sie aus dem gelandeten Schiff direkt in eines der riesigen, flachen Abfertigungsgebäude gelangt, die aus der Luft wie goldene Sterne ausgesehen hatten. Ihr Anblick und der der nahen Stadt hatten das Wunder nur noch größer gemacht. Drüben Eskuri kam das alles vor wie ein Traum, und er hatte Angst davor, aus ihm zu erwachen.
    Dies geschah schneller, als er sich hatte vorstellen können.
    Er hatte geglaubt, freundlich empfangen und eingewiesen zu werden. Er hatte gedacht, dass der Traum weiterginge und er von freundlichen, vom Geist ARCHETIMS erfüllten Schohaaken oder anderen Dienern der Superintelligenz dorthin gebracht würde, wo er künftig wohnen oder arbeiten sollte. Er hatte lächelnde Gesichter und Erklärungen erwartet.
    Die Wirklichkeit traf ihn hart.
    Er und die anderen Ankömmlinge waren in verschiedene Bereiche einer großen Empfangshalle geleitet worden. Der erste Dämpfer war gewesen, dass hier eine fast hektische Betriebsamkeit herrschte, die sich kaum von dem unterschied, was er von Momon her kannte. Dass die Besatzung der ESSAYA sie nüchtern verabschiedet hatte und nichts von dem Zauber dieser wunderbaren Welt zu spüren schien, mochte noch damit zu erklären sein, dass solche Flüge für sie schon Routine waren. Die in der Halle herrschende Geschäftsmäßigkeit war dagegen fast ein Schock. Sie erzeugte einen Riss in dem Bild, das Drüben sich vor der Landung gemacht hatte.
    Das allein wäre noch zu verkraften gewesen mit der Ausrede, er habe sich eben von seiner Euphorie blenden lassen und müsse sich jetzt - natürlich - eingestehen, dass selbst in einem Paradies nicht alles ohne Formalitäten abging. Es war naiv gewesen zu glauben, Sass irgendein gütiger Geist erscheinen und ihn bei der Hand nehmen würde.
    Doch die schroffe Ablehnung, die ihm entgegenschlug, als er sich mit Na-Da einem Schohaaken in goldener Kombination gegenübersah, der sich kurz als Wandon Loran vorstellte, war ein unerwarteter Schock, als der Schohaake auf Na-Da zeigte und heftig den Kopf schüttelte. „Was ist das?", fragte er. „Mein Freund Na-Da", antwortete Drüben. „Mein Hausgefährte."
    „Es sieht mir aus wie ein Tier."
    „Wir beurteilen Wesen nicht nach ihrem

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