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2279 - Zeit der Schatten

Titel: 2279 - Zeit der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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antwortete Loran und musterte Drüben misstrauisch. „Sollte mir der Name etwas sagen?"
    „Ob er..." Loran starrte ihn an wie eine Erscheinung. „Orgid Sasstre ist einer der wichtigsten Gouverneure von Oaghon!"
    Drüben Eskuri schüttelte nur den Kopf. Oaghon, das wusste er, war der Name dieser Stadt, der riesigen Hauptstadt des Planeten, aber mehr ... Woher hätte er das wissen sollen? Er hatte den Namen Orgid Sasstre noch nie gehört. „Wie schön für ihn."
    „Er lässt dir ausrichten", sagte Loran, „dass er sich zu gegebener Zeit bei dir melden wird."
    Jedes Wort kostete ihn sichtlich Überwindung. Doch wenn er den Ankömmling damit beeindrucken wollte, sah er sich getäuscht. Die Ankündigung und der Umstand, dass die Dinge bereits jetzt begannen, ihm über den Kopf zu wachsen, steigerten eher noch Drubens Unmut und trugen nicht gerade dazu bei, dass ihm sein geheimnisvoller „Protektor" sympathisch wurde.
    Er sah auf Na-Da hinab und erinnerte sich an seinen Blick, in der Kabine, in seiner Ecke ... „Ich werde es erwarten können", sagte er knapp. „Kann ich... können wir jetzt gehen?"
    Loran händigte ihm einen Chip aus und nickte. Mehr nicht. „Komm, Na-Da", sagte Drüben Eskuri und winkte dem Togg.
    Mit einem letzten grimmigen Blick verabschiedete er sich von Loran und folgte den leuchtenden Hinweisschildern, bis sie aus dem Gebäude heraus waren und vor einer Infosäule standen. Er steckte den Chip hinein und las von einem Bildschirm die Adresse ab, an die er sich zu wenden hatte. Es war der Name eines Betreuers, der sich während der Eingewöhnungszeit um ihn kümmern und ihn mit allen Informationen versorgen würde.
    Na-Da hatte seit der Landung kein Wort mehr gesagt. Als sie auf das Schwebertaxi warteten, das für sie angefordert worden war, sah der Togg nicht einmal zu seinem Herrn auf.
    Vielleicht weil er die dunklen Wolken nicht sehen wollte, die sich am bisher so strahlenden Himmel über Oaghon zusammenzogen
     
    3.
     
    Die Wunder der Welt Orgid Sasstre hatte sich noch nicht bei ihm gemeldet, und er hatte kaum mehr Gelegenheit gehabt, den Gouverneur kennen zu lernen als durch einen Blick in Nachrichtenarchive. Loran hatte Recht gehabt: Sasstre war ein wichtiger Mann, doch Drüben sah keinerlei Zusammenhang zwischen Sasstre und sich selbst. Woher kennt er mich oder weshalb protegiert er mich sonst?
    Dass er tatsächlich eine Sonderstellung einnahm, merkte er von der ersten Stunde an: Die Art und Weise, in der die Schohaaken, die die Bevölkerungsmehrheit auf Oaghonyr stellten und in der Hauptstadt fast ein Drittel der Bewohner, ihn ansahen, sobald er sich mit Na-Da in der Öffentlichkeit zeigte, gab ihm das Gefühl, hier nicht mehr als geduldet zu sein. Drei quälend lange Tage ging das nun schon so, und nicht einmal der Grund, aus dem der RUF an ihn ergangen war, hatte sich ihm eröffnet.
    Hing auch dies mit Orgid Sasstre zusammen? Dass ein Fremder, und sei er noch so wichtig, quasi über sein Wohl und Wehe bestimmte, trug nicht gerade dazu bei, seine Stimmung zu heben.
    Vielleicht erwartete er ja, dass er sich um eine Kontaktaufnahme bemühte. Drüben konnte auch trotzig sein. Er hatte nicht vor, etwas in der Richtung zu tun. Wenn er etwas von ihm wollte, dann sollte sich Sasstre bei ihm melden, wie er es über Loran angekündigt hatte.
    Dennoch: Die Neugierde blieb ... „Wir lassen uns die Laune nicht verderben, Na-Da", sagte er am Morgen des vierten Tages. Sie waren in einem großzügig eingerichteten Appartement am nördlichen Stadtrand von Oaghon untergebracht, in einem schlanken, goldenen Turm. Alle Gebäude Oaghonyrs schienen in Goldtönen gehalten zu sein.
    Der runde Turm lag inmitten eines herrlichen Parks mit den schönsten Gewächsen, die Drüben je gesehen hatte.
    Wenn er auf den Balkon hinaustrat, roch er die würzige, herrlich klare Luft, durch die elegante Gleiter wie große Fische durch einen Ozean schwebten. Der Regen, mit dem er auf Oaghonyr empfangen worden war, schien eine Ausnahme gewesen zu sein, wenngleich - was wäre eine fruchtbare Welt ohne ihn? Obwohl Oaghon an die 150 Millionen Einwohner hatte, von denen allerdings rund ein Drittel aus „Pilgern" und Touristen aus allen Teilen der Galaxis bestand, hatte die Stadt es geschafft, sich ein unschuldiges Gesicht zu bewahren. Auch sie folgten dem RUF, wenn auch auf andere Art und Weise als Drüben und die anderen zur Arbeit hierher Berufenen. „Nein, Na-Da", sagte er. „Oaghonyr ist wunderschön, und wir werden

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