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2279 - Zeit der Schatten

Titel: 2279 - Zeit der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Wunderbaren" aufzusammeln, Schohaaken, aber auch andere Wesen. Drüben unterhielt sich mit ihnen, wenn sie sich in der Messe oder auf der Sternengalerie begegneten, und wusste von daher, dass auch sie von dem RUF überrascht worden waren.
    Die Sternengalerie ...
    Fast jeden Tag verbrachte er, einige Stunden auf ihr und sah hinaus in ein Weltall voller Wunder. Er erblickte Sonnen und ihre Planeten, die er bisher nur vom Namen her kannte. Er sah leuchtende Gasnebel, entstehende und sterbende Sterne, die majestätischen Spiralen anderer Galaxien. Und dann, als das Schiff langsam Kurs Richtung Zentrum nahm, die gleißende Pracht der Milliarden Sonnen voraus, im mythischen KERN, wo der Legende nach das Volk der Schohaaken einst seinen Ursprung genommen haben sollte.
    Drüben Eskuri verarbeitete die Wunder seiner Heimatgalaxis auf seine Weise. Er komponierte neue Strophen für die „Ode an ARCHETIM", in denen seine ganze Ehrfurcht vor der unendlichen Schöpfung zum Ausdruck kam. Jedes Mal, wenn er von der Galerie in seine Kabine zurückkam, gab er sie in seinen Persönlichen KOM ein, um sie bei nächster Gelegenheit ins NETZ einzuspeisen.
    Dann nahm er sich Zeit für Na-Da. Sein treuer Gefährte litt darunter, keinen richtigen Auslauf zu haben. Er war intelligent, aber nicht klug genug, um zu verstehen, was diese Reise bedeutete. Es hatte auch keinen Sinn, es ihm erklären zu wollen. Na-Da wollte nur das, was er immer wollte: spielen und toben. „Ich weiß ja, dass du dich langweilst", sagte Drüben. „Aber das wird sich ändern, sobald wir auf Oaghonyr sind. Dort wirst du wieder Freunde finden und laufen können, soviel du willst."
    „Jetzt spiel mir mit", sagte Na-Da und sprang an ihm hoch. „So wie früher."
    Drüben kniete sich zu ihm hinab und rangelte mit ihm. Aber seine Gedanken schweiften schon wieder ab. „Oaghonyr ... goldene Städte in riesigen Parks, Na-Da. Ein Himmel, wie du ihn noch nie gesehen hast. Ich werde viele neue Strophen schreiben und ..."
    „Und was wrdich?" Na-Da schnappte mit beiden Mäulern nach dem Ärmel seiner einfachen Kombination und zerrte daran.
    Drüben lachte und tat so, als müsse er sich wehren. Ausgelassen tollte er mit seinem Togg herum, wälzte sich auf dem mit kostbaren Teppichen ausgelegten Boden der Kabine und gab Na-Da einen Klaps auf die weiche rechte Schnauze. „Du wirst natürlich bei mir sein", versprach er. „Du kannst es dir noch nicht vorstellen, aber es wird wunderbar sein."
    „Knnst du's?", fragte das linke Maul. „Ich weiß nicht."
    „Dann nicht knnst du's auch wissn."
    „Was soll ich nicht wissen können?" Drüben boxte Na-Da in die Seite. „Dass's wunderbar sn wird."
    „Natürlich wird es das! He, lass meine Hand los! Das tut weh! Na-Da! Lass los!"
    Der Togg gehorchte. Plötzlich schien er die Lust am Tollen verloren zu haben. Er ging nicht, er schlich sich in seine Ecke und rollte sich zusammen. „Was ist denn mit dir los?", fragte Drüben. „Komm, friss. Du hast dir dein Abendessen verdient."
    Aber Na-Da kam nicht. Er sah Drüben Eskuri nur an, aus allen vier Augen. Und wie er das tat, ließ den Schohaaken schaudern. Er kannte diesen Blick, und er hatte Angst davor.
    Togg konnten kommendes Unheil „erspüren". Viele Schohaaken auf Nekrion-Momon hielten sie sich nur aus diesem Grund.
    Aber die Euphorie in Drüben Eskuri war noch viel zu groß, um ihn die Zeichen erkennen zu lassen.
     
    2.
     
    Oaghonyr, Die Wundervolle Na-Da war für Drüben Eskuri viel mehr als ein Tier. Der Togg war sein Gefährte, sein Freund. Er besaß ihn jetzt sieben Jahre, hatte ihn großgezogen und ihm das Sprechen und andere Fertigkeiten beigebracht. Seine Pfoten waren so fein ausgebildet, fast schon wie kleine Hände, dass er damit einfache Handgriffe ausführen konnte.
    Er konnte die Stimmungen seines „Herrn" lesen und ihn auf andere Gedanken bringen. Drüben hatte schon viel mit ihm gelacht und ihn immer auf seine Reisen mitgenommen, die allerdings nur zweimal aus dem Nekrion-System hinausgeführt hatten - und dann auch nur für wenige Lichtjahre.
    Die meisten Schohaaken, die er kannte, hatten Gefährtinnen, mit denen sie zusammenlebten. Drüben hatte noch keine Frau gefunden, für die er seine Freiheit aufzugeben bereit war. Na-Da ersetzte sie ihm. Mit ihm konnte er reden, der Togg gab ihm das Gefühl, verstanden zu werden. Vielleicht war es sogar so. Es störte ihn zumindest nicht weiter, wenn es sich nicht so verhielt. Er war sein Freund, sein Ausgleich von der

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