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2279 - Zeit der Schatten

Titel: 2279 - Zeit der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Erde gekommen, was war vorher gewesen?
    Ein Aktionskörper, den ARCHETIM nach dem Hyperimpedanz-Schock freigesetzt hatte, sagten die Terraner. War es das erste Mal gewesen? Oder hatte er bereits andere „Freisetzungen" hinter sich? Es schien fantastisch, aber konnte er es ausschließen? War es so unmöglich?
    Und heute? Heute war er gar nichts. Sein einziger wirklicher Nutzen bisher war der, dass er die Inkarnation Drüben Eskuris auslesen konnte - wozu die Terraner niemals in der Lage sein würden. Er allein trug jetzt sein Wissen in sich und würde es gleich den anderen weitergeben.
    Er begann damit. Sie lauschten in ungläubigem Erstaunen. Selten unterbrachen sie ihn, und als er fertig war, waren drei Stunden vergangen. Seine Freunde waren tief beeindruckt von dem, was sie erfahren hatten - und erstaunt. Für sie war ES „schon immer" der Patron ihrer Galaxis gewesen. Jetzt zu erfahren, dass es zuvor eine andere, möglicherweise beeindruckendere, mächtigere Wesenheit gegeben hatte... das war, wie die Terraner es ausdrückten, „starker Tobak". Insbesondere Myles Kantor schien zu zweifeln, denn er ging zu der Statue und berührte sie ebenfalls, an verschiedenen Stellen. Doch nichts geschah. „Die Inkarnation funktioniert nur bei einem Mitglied desselben Volkes", wiederholte Orren. „Ja ...", sagte Kantor zögernd. Dann drehte er sich zu seinen Gefährten um und sagte kopfschüttelnd: „ARCHETIM hat also bei der Retroversion einer Negasphäre sein Leben verloren. Bei einer geglückten Retroversion. Das bedeutet, dass ..."
    „... ARCHETIM vor rund zwanzig Millionen Jahren gewusst hat, wie das geht", vollendete Inshanin für ihn. „Er wusste, wie eine Negasphäre zu verhindern war, oder besser: die Entwicklung zu einer Negasphäre umzukehren..."
    „Vor zwanzig Millionen Jahren?", staunte Orren. „Wie kommst du darauf?"
    Sie zuckte die Achseln. „Es erscheint mir logisch, wenn Drüben Eskuri die Statue eines Algorrian gesehen hat. Es passt auch zu den Aussagen Varantirs und Le Anyantes. Damit wissen wir, dass dieses Volk vor rund zwanzig Millionen Jahren' eine wesentliche Rolle auch in unserer Galaxis gespielt hat - oder zumindest in bedeutender Funktion bekannt war - und dass die Milchstraße damals wohl Phariske-Erigon hieß."
    „Ja." Kantor nickte. „Das denke ich auch. Und was diese Negasphäre betrifft: Bislang gibt es für uns nur eine Erfahrung mit einer solchen, nämlich mit jener, die durch das Verschwinden von TRIICLE-9 entstand - und diese wurde mit der Rückkehr des Frostrubins an seinen angestammten Platz beseitigt."
    Sie sprachen weiter und beleuchteten Drüben Eskuris Geschichte und die daraus gewonnenen Erkenntnisse in jedem möglichen Licht. Letztlich blieb die Erkenntnis, dass sie mehr erfahren und dazu versuchen mussten, in die eigentliche Station, das Mausoleum, einzudringen, wo es, nach Eskuris Geschichte, weitere Inkarnationen geben musste.
    Die Pforte schien nach wie vor der einzige Weg zu sein. Myles Kantor untersuchte sie, aber ohne Erfolg, während sich die anderen Überlebenden der Expedition um die Reparatur der INTRALUX-Plattform kümmerten.
    Der einzige Durchlass, der vom Hangar in die eigentliche Station führte, blieb verschlossen...
    Orren Snaussenid nahm es ohne wirkliche Anteilnahme zur Kenntnis. Er war noch immer halb Drüben Eskuri. Die Eindrücke verblassten nur langsam.
    Er sah die beiden Statuen abwechselnd an, dann den Bogen, der sich über das Portal zwischen ihnen spannte, und holte tief Luft.
    Irgendwie fühlte er sich allein. Es war, als sei er noch immer Drüben Eskuri und wolle die eigene Hand nach Eidoa ausstrecken.
    Die beiden waren Liebende der Zeit... Er wünschte ihnen Glück.
     
    ENDE

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