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2281 - Sturm auf Tan-Jamondi

Titel: 2281 - Sturm auf Tan-Jamondi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ist nichts, sagte der Extrasinn. Du leidest unter den Nachwirkungen der Teleportation.
    Ich versuchte die Empfindung zu verdrängen, aber sie blieb. Lyressea musterte mich von der Seite. „Du spürst die Ausstrahlung des Bauwerks? Seit das Paragonkreuz wieder hier weilt, kommt es immer wieder zu Peaks im paranormalen Spektrum. Wir nehmen es als Wispern oder Flüstern wahr."
    Ich nickte. Die Intensität des Gefühls hing vermutlich mit meiner Ritteraura zusammen, die mir noch immer anhaftete. Die Zusammenarbeit mit den Kosmokraten hatten Perry und ich zwar schon vor fast tausend Jahren aufgekündigt, aber die Ritteraura blieb uns auf Lebzeiten, Makel und Auszeichnung zugleich.
    Motana und Shoziden sahen die Rückkehr des Paragonkreuzes in den Dom Rogan als Zeichen dafür an, dass die Zeit der Leere und der Unterdrückung bald vorüber war.
    Wenn erst neue Schutzherren geweiht wurden...
    Wir erreichten den Innenhof, Die Shoziden hatten ihre Ausrüstung zusammengestellt und warteten auf den Einsatz. Jeder trug ein halbes Dutzend Handwaffen bei sich, teilweise am Schutzanzug festgeschnallt. Die Tornister ähnelten übergroßen Ein-Mann-Schubaggregaten, wie wir sie in der Frühzeit der Raumfahrt verwendet hatten.
    Rorkhete holte den Lageplan der sechzehn SPURHÖFE aus der Tasche. Ein blauer Punkt markierte jenen Tropfen, der auf der tausend Kilometer durchmessenden Kreisbahn zurzeit in Richtung des zweiten Planeten zeigte. „SPURHOF 01", erklärte der Shozide. „Dort liegt unser Ziel."
    Damit war für ihn alles gesagt. Er reichte die Folie an mich weiter. „Die Aggregate zur Sonnenzapfung befinden sich in der Spitze des Tropfens", erläuterte ich die Grafik. „In den mittleren Ebenen liegen die Labors und Steuerzentralen. Der obere Teil des Tropfens besteht hauptsächlich aus Lagerräumen und Zonen mit Ersatzteilen. In einem dieser Räume schlagen wir unser Basislager auf."
    Vom unteren Flussarm her näherte sich eine weitere Gruppe Schota-Magathe. Sie gesellte sich zu Keg Dellogun und seiner Familie. „Unsere Transporteure sind da", sagte Lyressea. „Es geht um die Freiheit Jamondis! Für Jamondi!"
    Der donnernde Antwortchor der Shoziden wirkte pathetisch, aber keineswegs aufgesetzt. Fast erinnerte er mich ein wenig an die treuen Naat-Truppen aus meiner Jugendzeit als Kristallprinz Arkons. „Für Jamondi!"
    Die Luft flirrte. Das Ende des schwarzen Tunnels mündete zwischen zwei Reihen hoher Drahtkörbe.
    Diesmal handelte es sich bei dem kurzen Eindruck von Schwerelosigkeit nicht um eine Illusion. Der Boden lag tiefer als der Strukturriss, durch den ich ins Freie purzelte. Ich fiel abwärts, winkelte instinktiv die Beine an. Als meine Stiefel den Boden berührten, ging ich in die Hocke und rollte mich seitwärts ab.
    Drei Meter zu hoch! Bei einer Blindteleportation über eine Entfernung von annähernd einer Milliarde Kilometern stellte es dennoch ein gutes Ergebnis dar. Guckys maximale Reichweite lag bei „nur" einer Million Kilometern.
    Dicht neben mir stürzte Rorkhete herab und fiel wie eine Katze direkt auf die Füße. Da stand er und schwankte kein bisschen, als sei er nie irgendwo anders gewesen. Auch die anderen Shoziden landeten einer nach dem anderen.
    Rorkhete bog den Oberkörper nach hinten und richtete den Blick seiner flammend roten Augen empor.
    Dann hüpfte er hastig zur Seite. Langsam sanken Lyressea und die Schota-Magathe herab, die uns hergebracht hatten. Wir waren vollzählig. „Ortung negativ", sagte ich. In der Halle hielten sich keine Lebewesen und auch keine Roboter auf. In den Drahtkörben lagerten technische Kleinteile. Ich entdeckte zwanzig Zentimeter lange Dorne aus Plastik, die sich im Notfall recht gut als Dolche verwenden ließen. Leicht, handlich und schwer zu orten. Ich steckte zwei davon ein.
    Es war angenehm kühl,, ich schätzte die Temperatur auf sechzehn Grad. Die Luft roch nach Metall und Schmiermitteln. Mein Armbandkom zeigte eine Schwerkraft von 0,89 Gravos an.
    Rorkhete gab seinen Artgenossen einen Wink. Die beiden Shoziden bezogen Posten an den Enden der Korbreihen.
    Sekunden später materialisierte die nächste Gruppe Schota-Magathe, diesmal dicht über dem Boden und ein Stück weiter rechts von uns. Sie brachten Motana aus dem Dom sowie Ausrüstung. Zu einem richtigen Brückenkopf gehörten nicht nur Handfeuerwaffen, sondern auch transportable Schirmprojektoren plus die nötigen Energiespeicher.
    Die dritte Gruppe der Orakel transportierte Shoziden. Zwei Dutzend

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