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2282 - Der Traum des Thort

Titel: 2282 - Der Traum des Thort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ebenfalls, ob das schon alles sein konnte. Gab es die Jünger Gon-Orbhons nur, damit sie ihm Schwierigkeiten vom Hals hielten? Nein, ich war überzeugt, dass mehr dahinter steckte. Sehr viel mehr sogar und dass der ganz dicke Hund noch auf uns wartete.
    In den nächsten Stunden ließ ich mehrere Erkundungsschiffe ausrüsten.
    Ihre Aufgabe würde es sein, sich möglichst nahe an Sol heranzuschleichen und alle irgendwie erhältlichen Informationen zu sammeln. Gewissheit, ob diese Schiffe zurückkehren würden, gab es nicht. Deshalb griff ich als Besatzung auf Freiwillige zurück, Männer und Frauen, die genau wussten, dass sie an einem Himmelfahrtskommando teilnahmen.
    Ich hätte nahezu die gesamte Flotte in diesen Einsatz schicken können.
    Natürlich reizte es mich, selbst an der Erkundungsmission teilzunehmen; die ELEBATO hätte sich ebenfalls dafür angeboten. Andererseits musste ich mit dem Thort im Gespräch bleiben und möglichst schnell eine zufrieden stellende Einigung erzielen. Das Letzte, was ich in unserer Situation brauchen konnte, war ein Bundesgenosse, der nur mit einem massiven Hinweis auf die bestehenden Verträge mit der LFT zur Räson gezwungen werden konnte.
    Vertraglich war das Recht auf unserer Seite. Jederzeit konnten Schiffe der Liga den Stützpunkt auf Ferrol anfliegen.
    Moralisch sah das anders aus. Ich konnte Kelesh verstehen -. vor allem, da die Furcht vor den Kybb-Titanen ein schlechter Ratgeber war.
    Ich war im Begriff, mir eine Verbindung in den Roten Palast geben zu lassen, als die Ortungen ansprachen.
    Soeben war ein Raumschiff materialisiert, das niemand von uns erwartet hatte.
    Einige Wochen vorher...
    Die Ausläufer einer Dunkelwolke verdeckten die Hauptebene der Milchstraße, ein Gebilde, das wie ein Krake seine Fangarme nach allen Seiten ausstreckte. Diese düsteren Materieschwaden wirbelten mit hoher Geschwindigkeit durch den Raum, bewegten sich sogar gegenläufig zur galaktischen Rotation. In einigen Jahrzehnten würde die Wolke auseinander gerissen sein oder zumindest ein völlig verändertes Bild bieten, heute war sie noch als „Krakennebel" in dem inoffiziellen Sternkatalog der USO verzeichnet.
    Undefinierbare Kräfte wirkten in diesem Gebiet von mehreren Lichtjahren Durchmesser.
    Verzerrungen der Raum-Zeit-Struktur, lautete das im Klartext. Ursache unbekannt.
    Forschung eingestellt. Es gab Wichtigeres.
    Raumschiffe mieden den Sektor fern aller Schifffahrtsrouten. Seit dem Hyperimpedanz-Schock existierten nicht einmal mehr diese Routen.
    Zwischen zwei Materieschleiern stand plötzlich ein Raumschiff. Eine Kugel, zweieinhalb Kilometer durchmessend. Mit flammenden Schutzschirmen jagte sie durch den Partikelstrom. „Die Ortung ist stark beeinträchtigt!"
    Monkey reagierte nicht darauf. Das Panoramaholo zeigte Düsternis. Bis auf einen einzelnen Stern. Fünf Planeten hatte diese Sonne. Nummer zwei hatte Leben getragen, doch dieses Leben war vor Jahrhunderten in Eiseskälte erfroren, als die Materieschleier das System erfasst und gut achtzig Prozent der Sonnenenergie absorbiert hatten. Diesem Drama war die USO erst vor zwei Jahren auf die Spur gekommen. Es gab keine Überlebenden, nur unter dickem Eis begrabene Städte und konservierte Körper. Grazile, dreibeinige Geschöpfe, gut drei Meter groß, mit einem Kranz fingerdicker Sinnesorgane an Stelle eines Kopfes. Bislang war in der Milchstraße keine ähnliche Lebensform entdeckt worden. „Ich wollte, wir hätten dieses System einige hundert Jahre eher entdeckt", sagte Roi Danton in Gedanken versunken. „Leben kommt und Leben geht", entgegnete Monkey dumpf. „Das ist der Lauf des Universums. Daran werden wir nichts ändern."
    Die TRAJAN, das Flaggschiff der USO, näherte sich dem äußeren Planeten. „Ab jetzt müssen wir vorsichtig sein", warnte Danton.
    Jemand lachte. Es war Major Laney TeHaan, die Zweite Pilotin. „Niemand kann der TRAJAN gefährlich werden", stellte sie fest. „Heute noch weniger als früher."
    „Major", entgegnete Roi Danton scharf, „Sie vertrauen zu sehr auf Althergebrachtes.
    Vergessen Sie bitte nicht, dass wir in einem Zeitalter des Umbruchs leben."
    Die Cameloterin nickte knapp. „Erwarten Sie etwas Besonderes, Sir?", wollte sie wissen und stutzte plötzlich. „Glauben Sie, dass wir hier ...?"
    „Was?", forschte Roi Danton, als die Frau wieder schwieg.
    Die Emotionautin schüttelte den Kopf. Derzeit flog sie den Zweieinhalb-Kilometer-Kugelriesen nicht, sondern stand nur unterstützend zur

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