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2282 - Der Traum des Thort

Titel: 2282 - Der Traum des Thort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mittlerweile über das gesamte System verteilt und flogen nahe an der Eintauchgeschwindigkeit. Auf einen möglichen Überraschungsangriff konnten wir also denkbar schnell reagieren.
    Ich hatte einen gerafften Funkspruch an Atlan und Zephyda abstrahlen lassen, nur die Bestätigung, dass wir am 26. März die Wega erreicht hatten. Keine Zahlen dazu, nichts.
    Das war vor drei Tagen gewesen. Eine Antwort erwartete ich nicht. „Die Ruhe in diesem Sektor ist nicht die Ruhe vor dem Sturm, sondern inzwischen normal. Die Kybb interessieren sich nicht für uns", sagte Herjest Abrolat.
    Ich hatte mir von seiner ZHENG HE die Space-Jet ausgeliehen und mich auf dem ENTDECKER nun vorübergehend einquartiert. Abrolat war ein angenehmer Gesprächspartner, ein Allroundtalent, das seine Karriere als Kommandant hoffentlich nur als Sprungbrett ansah. Andererseits war er sicher nicht der Mann, der in einem Ministeriumssessel versauern wollte. „Wir wissen nicht, was im Solsystem geschieht", stellte er fest. „Am 8. März wurde von Homer G. Adams der Systemalarm ausgerufen. Ursache war der während eines Orientierungsstopps geortete Kybb-Titan aus Magellan. Eintausendfünfhundert LFT-BOXEN sollten ihm den Einflug ins Solsystem verlegen. Er stoppte tatsächlich und verhielt sich passiv. Ich weiß, dass Adams argwöhnte, nicht die BOXEN seien der Grund dafür.
    Mittlerweile wissen wir, dass Gon-Orbhon auf Verstärkung wartete."
    „Auf die achtundvierzig Giganten Tagg Kharzanis." Ich nickte knapp, und Herjest Abrolat stellte die Frage, deren Beantwortung mich ebenfalls brennend interessierte: „Was wollen Gon-Orbhon und die Kybb überhaupt von uns? Ich habe zwar Vermutungen, aber sie erscheinen mir zu vage. Wir müssten herausfinden, was im Solsystem geschieht."
    „Ich habe mit dem Thort darüber gesprochen", stellte ich fest. „Er ist dank einer Funkstrecke zwischen Sol und Wega einigermaßen gut informiert und behauptet, dass das Solsystem seit dem Abzug der Flotte funktechnisch tot sei. Es gibt keine neuen Informationen. Ein Frachter, der von Ferrol aus auf dem Weg zur Erde war, stand mehrere Tage lang weit außerhalb der Oortschen Wolke. Der Kapitän beschränkte sich auf Beobachtungen und kehrte schließlich unbehelligt zur Wega zurück."
    Abrolat hob die Schultern und ließ sie langsam wieder sinken. „Irgendetwas in unserem Sonnensystem muss für Gon-Orbhon extrem wichtig sein." Er schaute mich fragend an. „Hat es mit der Sonne zu tun? Offizielle Informationen liegen mir nicht vor, aber ich habe jemanden von einem sechsdimensionalen Jetstrahl reden hören." Er grinste schräg. „Ein paar gute Beziehungen zu haben schadet nie. Myles Kantor soll ganz schön aus dem Häuschen gewesen sein. Die Sonne hat sich angeblich schon vor eineinhalb Jahren in ein kosmisches Leuchtfeuer verwandelt."
    Das hatte schon Lyresseas Bericht angesprochen. Bereits Gimgon und die anderen Schutzherren hatten den 6-D-Jetstrahl bemerkt, der offenbar große Mengen Psi-Energie zur Großen Magellanschen Wolke transportiert hatte. Die Wesenheit, die aus der Verbindung des Nocturnenstocks Satrugar mit dem Schutzherrn Gon-Orbhon entstanden war, hatte sich diese Energie möglicherweise einverleibt.
    Mit der Verbannung in die Hyperkokons hatte ES dem Spuk ein Ende bereitet. Bis die Erhöhung der Hyperimpedanz die alte Bedrohung wieder heraufbeschworen hatte. Die Kokons waren erst durchlässig geworden und hatten sich letztlich aufgelöst. Ob wirklich schon alle Sternhaufen in der Milchstraße materialisiert waren, wusste ich noch nicht. „Gon-Orbhon sichert sich mit allen verfügbaren Machtmitteln die Quelle seiner Kraft", sagte ich.
    Abrolat kniff die Augen zusammen. „Unser Pech ist also, dass eine Superintelligenz ausgerechnet in unserer Sonne ihr Leben ausgehaucht hat? Wieso macht jemand so was?
    Ich habe mir ja schon viel Fantastisches gefallen lassen, aber das ..." Er stutzte, schließlich schlug er mit der zur Faust geballten Rechten auf die linke Handfläche. „Wenn wir großes Glück haben, kommen wir vielleicht mit einem blauen Auge davon. Gon-Orbhon will schließlich nichts von uns Menschen!"
    „Darauf würde ich nicht wetten", sagte ich. „Selbst wenn es ihm nur um das >sechsdimensionale Juwel< geht, kommt es darauf an, ob wir ihm dabei im Weg stehen oder nicht."
    „Dann lass uns hoffen, dass sich kein Widerstand erhebt", platzte der Kommandant heraus. „Falls wirklich nichts anderes eine Rolle spielt."
    Er hatte Recht. Ich fragte mich

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