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2282 - Der Traum des Thort

Titel: 2282 - Der Traum des Thort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Entschuldigung über seine Lippen. Auf gewisse Weise hatte er das Gefühl, dass ohnehin alles verloren war. Wenn Rhodan die Flotte ohne ersichtlichen Grund abzog ... Was über die Kybb-Titanen geredet wurde, erschien ihm hoffnungslos überzogen. Sie waren große Raumschiffe, na und? Ihr Äußeres wirkte vielleicht imposant, aber ...
    Der Kommandant fiel ihm wieder ein. Renkings Gesicht hatte sich mittlerweile dunkel verfärbt, auf seiner Stirn war eine steile Unmutsfalte entstanden. „Eine Allgemeininformation", sagte Milton. „Perry Rhodan teilt mit, dass wir noch bis zum 7. April im Wegasystem bleiben werden."
    „Und dann?"
    Milton zuckte mit den Schultern. „Wahrscheinlich greifen wir dann endlich die Kybb-Titanen an. Wird Zeit, dass etwas geschieht, diese verdammte Warterei..."
    Der Kommandant starrte ihn nur noch an, seine Fäuste öffneten und schlössen sich in hektischem Rhythmus. „Strukturerschütterung!", brüllte in dem Moment ein Mann von der Ortung. „Ein dicker Pott ist aus dem Hyperraum gefallen."
    „Distanz?"
    „Kollisionskurs! Entfernung achthunderttausend, schnell sinkend ..."
    „Identifizierung?"
    „Objekt baut Schutzschirm auf!"
    „Abschießen!" Die Nerven lagen blank. Ohnehin war die Distanz denkbar gering. Auf den Schirmen war das Schiff schon deutlich zu erkennen, eine Art Doppelkugel; zwei kugelförmige Zellen, von jeder rund ein Drittel glatt abgetrennt, waren mit den Schnittflächen aneinander gefügt. Beide Kugeln wiesen zudem einen unterschiedlichen Durchmesser aus, und das war alles andere als ein bekannter Typ.
    Kybb? Die Vermutung lag nahe. „Feuerbefehl!", wiederholte der Kommandant.
    Nicht einmal mehr vierhunderttausend Kilometer Distanz. Zwei Thermoschüsse zuckten durch den Raum, verfehlten den Angreifer um etliche tausend Kilometer.
    Mit einem wütenden Schnauben holte Oberst Renking die Vorrangschaltung für zwei Transformkanonen auf seine Station. Automatische Zielerfassung, die Berechnungen liefen. Verdammt nahe war das Objekt schon. Das Signal für die Geschützbereitschaft flammte auf. „Das sind Ferronen!", brüllte der Funker.
    Zu spät. Der Kommandant hatte den Kontakt ausgelöst.
    Fünfzigtausend Kilometer neben dem ENTDECKER entstanden zwei neue Sonnen, blähten sich zu beachtlicher Größe auf, erloschen aber ebenso schnell wieder.
    Der ferronische Frachter, der vor wenigen Augenblicken materialisiert war, war der Vernichtung um Haaresbreite entgangen. Im letzten Moment, womöglich reagierten seine Maschinen zu langsam, hatte die Doppelkugel eine Kurskorrektur eingeleitet.
    Entgeistert blickte Oberst Renking auf das Ortungsbild. Sekundenlang schloss er die Augen und atmete tief ein. Dann kamen die Anfragen über Funk...
    Die Nervosität wuchs stetig. Sowohl auf Seiten der Ferronen als auch bei unseren Besatzungen lagen die Nerven blank. Der Zwischenfall mit der BAR-TOLOMEU DIAS hatte das deutlich aufgezeigt.
    Vier Tage noch bis zum 7. April. Thort Kelesh hatte mir unmissverständlich zu verstehen gegeben, dass der Flottenaufmarsch vor Ferrol nicht erwünscht sei. Ich musste das akzeptieren, allein schon, um ihn und sein Volk als Verbündete nicht endgültig vor den Kopf zu stoßen.
    In vier Tagen würden wir abziehen. Das stand inzwischen fest, nur noch nicht, wohin.
    Michael, Monkey und ich hatten gemeinsam mit einigen ENTDECKER-Kommandanten mehrere Sonnensysteme in die engere Wahl gezogen. Alle verfügten über mindestens vier Planeten und waren unbesiedelt. Sauerstoffwelten boten nur zwei der Kandidaten, aber das war letztlich nicht ausschlaggebend. Die endgültige Entscheidung würde ich erst, kurz vor dem Aufbruch von der Wega treffen. Über eines waren wir uns allerdings jetzt schon einig: Wenn bis dahin die Kybb nicht angegriffen hatten, dann war in der Tat alles, was außerhalb von Sol geschah, für sie uninteressant. In dem Fall konnte ich einigermaßen beruhigt davon ausgehen, dass den Ferronen keine Schwierigkeiten drohten.
    Inzwischen lagen erste Informationen von unseren eigenen Aufklärern vor. Im Solsystem schien es keine Zwischenfälle gegeben zu haben, nichts deutete darauf hin, dass die Planeten von den Kybb angegriffen worden wären.
    Die Ruhe vor dem Sturm?, fragte ich mich. Vor allem, weil die Ortungsechos von 55 Kybb-Titanen aufgezeichnet worden waren. Gon-Orbhon hatte allem Anschein nach weitere Verstärkung erhalten - eine schwer zu besiegende Streitmacht. Ich fragte mich, woher diese Titanen gekommen sein konnten. Nahe liegend war,

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