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2284 - Die Fliegenden Rochettes

Titel: 2284 - Die Fliegenden Rochettes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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TLD-Spitze in ihrer Aufmerksamkeit nicht nachlassen. Hacker-Attacken auf NATHAN gehörten schließlich zum Standard-Manöver-Repertoire des Geheimdienstes.
    Wahrscheinlich hatten Gon-Os Positroniker eine Fülle von Wachhund-Programmen eingeschleust, die Inputs wie Outputs permanent auf Schlüsselbegriffe und -bilder überprüften.
    Daher verbot es sich für Adams, NATHAN direkt von irgendeinem privaten oder öffentlichen Terminal aus zu kontaktieren. Die Gefahr, dass ein „Wachhund" anschlug und die Spur zurückverfolgte, war zu hoch.
    Anders verhielt es sich mit dem Pirol-Foto, das Matti aus der Wetterstation versendet hatte.
    Alles daran war absolut unverdächtig, da er tatsächlich eingetragenes Mitglied bei den Vogelbeobachtern war. Solche eindeutig der persönlichen Intimsphäre zuzuordnende Mitteilungen wurden vom Netzwerk nicht aufgezeichnet; der Vorstellung eines „gläsernen Bürgers" war man auf Terra abhold.
    An die Datei mit dem am Schneeberg gemachten Schnappschuss war ein winziges positronisches Konstrukt angehängt gewesen, das Adams bereits in Wien in die Kamera eingespeichert hatte (aus dem Gedächtnis übrigens, was Matti ein gerüttelt Maß an Hochachtung abverlangte). Das Konstrukt hatte sich in den permanenten Strom der Wetterkontroll-Daten eingefädelt, auf diese Weise den diversen Uberwachungsmechanismen ein Schnippchen geschlagen und unbemerkt den Mond erreicht.
    Dort triggerte es eine „Hintertür", von deren Existenz bis dahin nicht einmal NATHAN selbst wusste. Sämtliche mit Mondra und Homer durchgespielten Szenarien waren ja gelöscht worden. „Schön, dass es geklappt hat", wiederholte Matti, nachdem Adams nicht von selbst weitersprach. „Und was passiert jetzt? Was hast du erfahren?"
    „Später. Zuerst einmal aktiviert NATHAN wasserdichte Identitäten für uns. Ashanty Paz ist bereits vor zwei Jahrzehnten mit dir aufgetreten, hat sich dann aber zur Ruhe gesetzt und gelegentlich als Tanzlehrerin gearbeitet. Seit 1328 lebt sie in Wien, 1330 hat sie die Eröffnungs-Polonäse ,des Opernballs mitgestaltet. Jeder, der will, kann Bilder davon in zahlreichen Trivid-Archiven bewundern."
    „Verstehe. Und ab heute springt sie mir zuliebe für Babett ein. Nachdem ich sie letzte Nacht angerufen habe."
    „Exakt. - Ich heiße übrigens Paul Frajune und bin seit sieben Jahren bei deiner Truppe, als Fryzzils Schüler und Assistent."
    „Nett, dich kennen zu lernen, Paul. -Und wie steht's mit Norman?"
    Homer gab ein Geräusch von sich, das man mit etwas gutem Willen als Lachen interpretieren konnte. „Das weißt du nicht? Der ist doch dein unumstrittener Star!
     
    25.
     
    Die Razzia glich einem Überfall.
    Ashanty - sie dachte von sich selbst nicht als Mondra, sondern identifizierte sich, wie sie es in der TLD-Ausbildung gelernt hatte, mit ihrer Rolle - half gerade Sirene bei der Gestaltung neuer Flugzettel und Plakate, als die Uniformierten den Zirkus stürmten. Es handelte sich um je eine Einheit der Polizei und des Militärs. Sie riegelten sämtliche Zugänge ab und verteilten sich mit gezückten Waffen auf dem Gelände.
    Dann erschienen die Männer und Frauen in Zivil. Sie behielten ihre Strahler in den Schulterhalftern. Dennoch wirkten sie um einiges gefährlicher.
    Agenten des TLD. Niemand davon war ihr bekannt. Also Leute von der regionalen Dienststelle; hoff entlich keine hochrangigen, ergo übernommenen.
    Ashanty überprüfte ihr Makeup im Spiegel, schlüpfte in die High-Heels, stieg aus dem Verwaltungsschweber und stöckelte hinter Sirene auf die Agenten zu. Sie konnte sich denken, worum es ging. „Ludovik Muller, Terranischer Liga-Dienst, Leiter der Abteilung Südbayern", stellte sich ein gut aussehender, schlaksiger junger Mann vor. „Die Zentrale hat uns hierher geschickt, weil ihr in diversen Medien inseriert habt, dass ihr seit heute einen fünfzig Zentimeter großen Elefanten zur Schau stellt."
    „Seit heute wieder", korrigierte Sirene, wie sie es besprochen hatten. „Na klar, der überaus beliebte >Überall-Zugleich-Tröter<. Endlich ist er gesund und munter aus der Veterinärklinik zurück."
    „Können wir das Tier sehen?"
    „Selbstverständlich. Der Eintritt in den Streichelzoo kostet eigentlich einen Galax, aber für unsere heldenhafte Exekutive mache ich gern eine Ausnahme. Kommt mit, Jungs."
    Sirene walzte fröhlich voran, als bemerke sie die zahlreichen Waffenmündungen nicht, die auf sie gerichtet waren. Nerven hatte sie, das musste man ihr lassen.
    Da wollen wir

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