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2286 - Triptychon

Titel: 2286 - Triptychon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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keinerlei Schaltungen vor, sondern stellte lediglich jeweils ein farbiges Feld zur Verfügung. Trat man in das rote Transmitterfeld einer Station, erreichte man jeweils ODAAN, mit den gelben SCHANDAVYE und mit den grünen DENYCLE. Ein narrensicheres Verfahren.
    Anscheinend in jeder Hinsicht. Alle Transporte waren völlig problemlos verlaufen. Die Technologie der Schohaaken ist nicht nur der der Terraner überlegen, dachte Myles bei sich, als sie zur INTRALUX zurückkehrten, sondern offensichtlich auch nicht so anfällig gegenüber den Auswirkungen der erhöhten Hyperimpedanz.
    Das gab ihm Hoffnung. Offensichtlich war die Hyperimpedanz lediglich das Ende der Technik, wie die Galaktiker sie kannten. Es kam jetzt nur darauf an, neue Technologien zu adaptieren. Auf Terra hatten sie bewiesen, dass man mit Justierungen Leistungssteigerungen erzielen konnte, aber wenn es ihnen gelänge, die schohaakische Technik nachzubauen und zu begreifen ... Oder das Wissen, das in den Kybb-Titanen lebendigen Aus- .druck fand.
    Wie ich Perry kenne, dachte der Wissenschaftler in einem Anflug von Galgenhumor, wird er bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit eine solche Technologie einfach stehlen. Wie er den Druuf das Geheimnis des Linearantriebs abnahm oder...
    Falls er noch so eine Gelegenheit bekommen würde. Die Kybb-Titanen standen im Sonnensystem.
    Wie sie von den Richtfunksprüchen der MUNGO PARK wussten, war Perry zwar mittlerweile aus dem Sternenozean zurückgekehrt und hatte Karthagos Fall befohlen - den Rückzug der gesamten Heimatflotte aus dem Sonnensystem. Aber ob er jemals noch Kontakt zu einer technologisch höher stehenden Zivilisation bekommen würde ...
    Es sah nicht gut aus. Myles fragte sich, was aus ihnen werden sollte. Seine Sorge galt weniger ihnen, den sechs Wissenschaftlern und dem Schohaaken, die hier in TRIPTY-CHON gefangen waren, sondern der Menschheit. Schon wieder hatte eine übermächtige Wesenheit das Sonnensystem unterworfen und eingenommen, diesmal angelockt von dem sechsdimensional strahlenden Juwel Sol, das anscheinend seit Jahrmillionen solche Überfälle provozierte. Doch diesmal standen dem Aggressor ungeahnte Machtmittel zur Verfügung. Myles fragte sich, wie viele Kybb-Titanen nötig gewesen wären, um die arkonidische Invasionsflotte aufzureiben, die vor 30 Jahren das Solsystem überrannt hatte. Drei? Acht? Oder zehn?
    Nein, so aussichtslos wie jetzt war die Lage der Menschheit eigentlich noch nie gewesen. Was also sollte werden?
    Er blieb stehen, weil das ihm von ES verliehene handtellergroße Mal in Form einer Spiralgalaxis auf seinem linken Oberarm plötzlich unerträglich stark juckte. Mehr noch: Die Haut schien dort zu brennen, und der Schmerz drang in seine Nervenbahnen und pflanzte sich durch seinen gesamten Körper fort.
    Er schloss die Augen, schwankte, konnte sich kaum noch auf den Beinen halten.
    Dann, so abrupt, wie er eingesetzt hatte, ließ der Schmerz nach.
    Myles öffnete die Augen wieder. Und sah Orren Snaussenid, der fünf Meter vor ihm stand und ihn mit einem unglaublich gequälten Blick betrachtete.
    Der Schohaake trat auf ihn zu. Myles konnte sein Mienenspiel mittlerweile ganz gut einschätzen, und in seinem Blick schien Besorgnis zu liegen, aber auch schreckliches Leid. Orren hatte viel durchgemacht, war körperlich noch immer nicht völlig wiederhergestellt. Aber das war es nicht. Er kam ihm seltsam bedrückt vor, schien etwas auf dem Herzen zu haben. Doch er stand einfach nur da, sah ihn an und sagte kein Wort. „Kann ich dir helfen, Myles? Dir scheint es nicht gut zu gehen?", fragte er schließlich. „Mir geht es gut. Aber kann ich dir helfen, Orren?"
    „Nein", erwiderte der Schohaake. „Aber ..."
    „Ich warte auf den Traumderkommt."
    „Was meinst du denn damit?"
    „Ich bin mir selbst nicht ganz sicher." Orren zögerte. „Ich weiß nur, der Traum muss kommen, sonst wird kein Schohaake überleben, aber ... aber..."
    „Ja?"
    „Langsam bezweifle ich, dass ich ihn je erleben werde. Vielleicht will ich das auch gar nicht, weißt du? Vielleicht ist es kein guter Traum, der da kommen muss. Ein notwendiger, aber kein guter." Orren drehte sich abrupt um und ging.
    Myles sah ihm verwundert nach.
    Terra, 20. Oktober 1171 NGZ Myles sah die Bewegung und warf sich zur Seite. Nein, dachte er. Njels Bohannon war wahnsinnig, ein Hysteriker, der mit seiner Bewegung „Oktober 69" erreichen wollte, dass die potenziell Unsterblichen nie wieder einen Zellaktivator erhalten

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