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2289 - Der eiserne Finger Gottes

Titel: 2289 - Der eiserne Finger Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Taban-Tselayu half ihm. Gemeinsam schleiften sie den Schlanken zum Brandhaufen und stießen ihn ins Feuer.
    Dann rannten sie los, taumelnd, gefolgt von den Vermummten - weg, fort vom steigenden Finger, der sich mit einem unglaublichen Schmatzgeräusch aus der Erde löste. Er jagte eine letzte Welle des Bebens nach allen Seiten und stieg auf einer Feuersäule in den Himmel.
    Tum rannte. Wollte rennen. Stürzte. Krallte sich an einen Mauervorsprung fest, als der Boden kippte. Dann wurde die Feuersäule zur Feuerwalze, rollte über den Platz und raubte ihm das Bewusstsein.
     
    *
     
    Frachter DRAGUUN an Leitstelle.
    Start eingeleitet. Nachricht: Nicht gesendet. Hypersender nicht bereit.
    Sie rannten. Das letzte Beben schleuderte sie zwischen zwei zusammenbrechende Häuser, deren Trümmer gerade ausreichten, sie vor der Feuerwalze zu schützen.
    Geon-Durn rollte sich auf den Rücken. Neben sich hörte er Hy'valanna keuchen, und nie war ihm ein Geräusch kostbarer erschienen. Sie hatte ihn aus den Flammen gerettet, vom Pfosten geschnitten. Er lebte, war nicht verbrannt. Nach der Folter in der Grache konnte er sich bewegen, nach der Qual des Röhrens und Brüllens konnte er hören. Der Verräter, der verlorene Freund Taban-Tselayu, war zu Hilfe gekommen, hatte das Leben aufs Spiel gesetzt und im geholfen, Laruvela in die Flammen zu stoßen.
    Hier liegen, dachte er, und zusehen, wie die Wahrheit in den Himmel steigt und sich für immer entfernt. Der gleißende Punkt, das Feuer, auf dem das Sternenschiff ritt, wurde schnell kleiner.
    „Ich danke euch", sagte er halblaut.
    Hy'valanna setzte sich auf. Ihr Leibrock war versengt, und ihr Körperpelz starrte von Schmutz, Staub und Asche.
    „Bist ... seid Ihr wohlauf, Herr?"
    Er hob die Hände und betrachtete seine Finger. Die Krallen, die Laruvela ausgerissen hatte, würden wieder wachsen, und über den Wunden hatten sich bereits Krusten gebildet.
    „Ich lebe", sagte er. „Dank eurer Hilfe. Das ist mehr, als ich in letzter Zeit erwarten durfte."
    Taban-Tselayu fauchte: „Es ist auch mehr, als viele andere jetzt sagen können. Die, die nichts mehr sagen können."
    Geon-Durn nickte. „Kommt", sagte er. „Lasst uns sehen, wie es auf dem Platz aussieht.
    Vielleicht können wir helfen." Er reichte Hy'valanna die Hand und zog sie hoch. Dann jaulte er leise, weil die Wunden schmerzten.
    „Keine Vorwürfe?" Taban-Tselayu blieb sitzen und schaute zu ihm auf.
    „Ich habe dich gehasst", sagte Geon-Durn. „Für deine Fragen. Aber ich hätte mich selbst zugrunde geredet, auch ohne dich. Und in den Verhören habe ich erfahren, dass Sarrukhat mich schon längst beseitigen wollte." Er grinste und streckte Taban-Tselayu den rechten Arm hin. „Wenn du nicht die Hand fasst, sondern das Gelenk, ziehe ich dich auch hoch."
    Vorsichtig gingen sie zurück zum Platz. Sie mussten über Trümmer steigen und kleineren Bränden ausweichen. Dichter Rauch lag über dem Mittelpunkt von Grachtovan.
    Hier und da hörte man noch Kampfgeräusche und Schreie, aber die meisten Auseinandersetzungen schienen beendet. Waren durch die Feuerwalze beendet worden. Um den Platz stand kaum noch ein Haus. Dort, wo der Finger Gottes gebrüllt und gerüttelt hatte und gestartet war, gähnte ein Loch, in das immer wieder Erde und Trümmer nachrieselten.
    Rauchschwaden und Staubschlieren waberten über den Platz. Benommene, blutüberströmte Gestalten tauchten aus ihnen auf und taumelten ziellos umher. Hy'valanna wandte sich nach rechts, wo zuletzt Befreier, Priestertruppen und das Aufgebot der Edlen mit den Bettlern und Bauern gekämpft hatten, jeder gegen jeden und fast alle gegen die Sirips. Geon-Durn folgte ihren Blicken.
    Trümmer, unter denen abgetrennte Gliedmaßen hervorlugten. Berge von Leichen mit und ohne Rüstung, manche noch im Tod in den Gegner verkrallt oder verbissen.
    Hy'valanna seufzte; dann bückte sie sich, um ein liegendes Schwert aufzuheben.
    Geon-Durn hörte Taban-Tselayu lachen und wandte sich um. Der andere Edle deutete zur Grache. „Lasst mich vor Euch knien und Euch zur Freiheit beglückwünschen, Herrin Hy'valanna", sagte er.
    Sie fuhr herum. „Was ..."
    Dann verstummte sie. Rauch und Staub lichteten sich ein wenig, vom Nachtwind verdünnt und verweht. Der riesige Tempel, dessen Seitenwand der eiserne Finger Gottes gewesen war, stand nicht mehr. Das Labyrinth der Grache, die verschachtelten und verwinkelten Wohngebäude, Gebetskuppeln, Denkdome und Sammelhallen, war nur noch ein Labyrinth

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