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229 - Flashback

229 - Flashback

Titel: 229 - Flashback Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Picard und Michael Schönenbröcher
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zerstören.
    > Verbindung etabliert. Download läuft.
    Das würde einige Minuten dauern. Genügend Zeit für eigene Betrachtungen.
    Und die drehten sich um die Erinnerungen aus Amarillo, die beim Hochfahren seines Systems abgelaufen waren. Etwas damit stimmte nicht. Aber noch konnte er nicht bestimmen, was genau.
    So unangenehm es auch war, ließ er die letzten Sekunden vor dem Anschlag – denn ein solcher musste es gewesen sein – noch einmal Revue passieren. Der huschende Schatten, die Explosion, Hanas Tod, sein Systemausfall… Alles schien so weit in Ordnung.
    Aber dann:
    > Gedächtnisspeicher von Zeitindex 1. Juli 2524 bis 18. Oktober 2524 komplett.
    > Interner Log der Daten von 1500 des 15. September 2524 bis 1500 des 29. September 2524 nicht abrufbar.
    Takeo stutzte. Ein Teil seiner Erinnerungen war gesperrt?
    > Öffne diese Datei.
    > Zugriff verweigert. Daten liegen in korrumpiertem Bereich.
    Vierzehn Tage konnte er nicht rekapitulieren, genau die beiden Wochen, die auf den Anschlag folgten.
    Ihm fehlte die Erinnerung daran, was weiter in Amarillo geschehen war, wie sich sein System wieder hochgefahren hatte. Und das musste es getan haben, sonst wäre er jetzt nicht hier!
    Wie war das möglich?
    Jetzt endlich wusste er, welche Daten in dem beschädigten Teil seines Gehirns lagen – aber das war nur ein Teil des Rätsels. Die Erinnerungen jener vierzehn Tage waren laut Systemlog in diesen Bereich verschoben worden! Eindeutig zu dem Zweck, sie vor ihm zu verbergen! Auch das musste während der fehlenden dreihundertsechsunddreißig Stunden passiert sein. Mr. Hacker besaß nicht die Möglichkeiten, so tief in sein System einzugreifen und danach seine Spuren perfekt zu verwischen – und das alles in der Zeit eines Reboots.
    Nein, dieser Jemand, der verhindern wollte, dass sich Miki Takeo erinnerte, musste derjenige sein, der den Anschlag verübt und Hana Kusakabe getötet hatte. Und was war mit Kenzo? War er ebenfalls dem Unbekannten zum Opfer gefallen?
    Auch die Sabotageakte der Wochen zuvor ließen sich jetzt einordnen. Dieser Jemand hatte versucht, ihn zu töten. Und zu explosiveren Mitteln gegriffen, als die »Unfälle« nicht fruchteten.
    > Backup abgeschlossen.
    Miki erkannte, dass das Rätsel zu komplex war, um es jetzt zu lösen. Er würde sich ihm später widmen. Erst einmal standen die Daten des U-Man auf der Tagesordnung. Offensichtlich hoch brisante Daten, die nicht in fremde Hände fallen durften!
    Takeos Kopf ruckte so plötzlich in die Höhe, dass Mr. Hacker zusammenschreckte und ihm sein Laptop beinahe vom Schoß gerutscht wäre. »Mr. Hacker? Informieren Sie umgehend Mr. Black. Ich habe jetzt ungehinderten Zugriff auf die zweite Speicherebene des U-Man!«
    »Okay, ich hole ihn her.« Der Glatzkopf legte seinen Computer zur Seite und erhob sich, hielt dann aber inne. »Kann ich Sie denn allein lassen, Mr. Takeo?«, fragte er.
    Miki Takeo modulierte seine Stimme zu einem warmen Bass. »Aber natürlich, Mr. Hacker. Ich habe alles unter Kontrolle. Der Virus ist dank Ihrer Hilfe isoliert, die restlichen Daten sind ungeschützt. Gehen Sie nur.«
    Hacker nickte und verließ den Raum.
    Die Tür hatte sich kaum hinter ihm geschlossen, als Takeo das Kabel löste, das ihn mit dem Laptop verband. Ab hier keine Überwachung mehr, dachte er. Nun musste es schnell gehen.
    Aber im Bereich des lichtschnellen Datentransfers war Geschwindigkeit tatsächlich beinahe Hexerei…
    ***
    Trashcan und Loola hockten vor der Ruine, die ihren Unterschlupf darstellte, und teilten sich ihr Nachtmahl.
    Dirty Buck ging es besser. Die Leute des Hohen Richters hatten wirklich gehalten, was sich Loola von ihnen versprochen hatte: Im Gegenzug für die Warnung vor dem kleinen Mädchen hatte man ihnen Medizin und sauberes Verbandszeug mitgegeben, außerdem eine spezielle Seife, um die Wunde zu waschen. Wenn es Dirty Buck bis morgen Abend nicht besser ginge, so hatte der Heiler des Hohen Richters gesagt, sollten Loola und Trashcan auf jeden Fall noch einmal zu ihm kommen. Auch wenn sich rote Streifen am Bein zeigten, die von der Wunde aus nach oben liefen. Diese Streifen seien sehr gefährlich, meinte er, und man müsse Bucks Beine jede Stunde darauf kontrollieren.
    Glücklicherweise ging es Buck schon am nächsten Tag besser. Er war zwar noch sehr schwach, aber lange nicht mehr so heiß und fiebrig wie noch einen Tag zuvor, und schlief beinahe die ganze Zeit.
    Loola und Trashcan waren so dankbar für Bucks Genesung, dass sie

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