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229 - Flashback

229 - Flashback

Titel: 229 - Flashback Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Picard und Michael Schönenbröcher
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ihr hinterher. »Ich kann dich doch nicht allein ins Hauptquartier der Running Men gehen lassen, wie sieht das denn aus…?«
    Weiber! Immer dasselbe…
    ***
    Das Warlynne-Gamma-Modell bewegte sich vorsichtig durch die enge Gasse, in der die beiden Objekte verschwunden waren und die in eine andere, breite Straße mündete. Je mehr es sich dem Ende der Passage näherte, desto vorsichtiger verhielt es sich. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Objekte sich dort versteckt hatten, um ihm eine Falle zu stellen, lag bei achtundsechzig zu eins.
    Doch da war niemand mehr.
    Jedenfalls nicht in nächster Nähe. Die beiden Objekte waren hier gewesen; der ihnen anhaftende Geruch nach gebratenem Fleisch und Körperausdünstungen war unverwechselbar. Das Warlynne-Modell in der Tarnung eines kleinen rothaarigen Mädchens zoomte sich erst das obere Ende der Straße, dann das untere über seine optischen Sensoren heran. Er entdeckte die beiden, kurz bevor die weibliche Gestalt umkehrte und die männliche ihr nach kurzem Zögern folgte. Die empfindlichen akustischen Sensoren des Warlynne empfingen deren Gespräch.
    »Dann gehe ich eben allein. Träum was Schönes!«, sagte die eine. – »Okee, warte. Ich komme mit«, entgegnete die andere. »Ich kann dich doch nicht allein ins Hauptquartier der Running Men gehen lassen, wie sieht das denn aus?«
    Das war eine hundertprozentige Übereinstimmung mit einem der Ziele, die der Warlynne in der Stadt aufspüren sollte!
    Das kleine rothaarige Mädchen setzte sich wieder in Bewegung, kaum dass die beiden Menschen um eine Ecke verschwanden, und folgte ihnen in sicherem Abstand. Er würde die Spur der beiden Objekte nicht mehr verlieren, bis das Hauptquartier des Feindes lokalisiert war.
    Und wenn jemand versuchte, es aufzuhalten, dann würde derjenige kurz vor seinem Tod erfahren müssen, dass man kleine Mädchen, die nachts einsam durch Waashton streiften, besser nicht in ihrem Tun störte.
    Der Mann, dem sie kurz nach ihrer Ankunft begegnet war, hatte diese Erfahrung bereits machen müssen. Zunächst hatte er sich als durchaus nützlich erwiesen. Bis er ihr nach einigen Stunden die weitere Hilfe verweigerte und sie loswerden wollte, um in ein Gebäude mit dem Namen »Zur durstigen Wisaau« einzukehren. Seine Leiche steckte mit gebrochenem Genick in einem leeren Fass auf dem Hof der »durstigen Wisaau«. Wenn er gefunden wurde, wollte der Warlynne schon nicht mehr in der Stadt sein…
    ***
    Hass.
    Miki Takeo erkannte das intensive Gefühl sofort – es hatte ihn vor einigen Stunden erst überfallartig infiltriert und zu einem Berserker gemacht. Mittlerweile wusste er, dass es nur dem jetzt abwesenden Mr. Hacker zu verdanken war, dass der Ausbruch von Gewalt kanalisiert worden war und keinen physischen Schaden angerichtet, sondern lediglich einige Dutzend Tote in einem Computerspiel gekostet hatte.
    Diesmal brauchte Takeo nur Bruchteile von Sekunden, um mit all den negativen Eindrücken fertig zu werden, die auf seinen eigenen kybernetischen Verstand einstürmten.
    Er blockte die Flut von Emotionen ab und drang an ihnen vorbei weiter in die Kopie des Erinnerungsspeichers vor. Da die U-Man keine eigenen Erinnerungen besaßen, wurden sie ihnen implantiert. Ansonsten hätte jeder, mit dem sie zusammentrafen, sofort das künstliche Wesen hinter der menschlichen Fassade entlarvt.
    Diese Erinnerungen, dieser Hass mussten also von jener Person stammen, die ihre eigene Denkweise auf den U-Man übertragen hatte. Und es fiel Takeo nicht schwer, ihn zu identifizieren.
    Black muss sterben! Dieser Bastard, den ich selbst geschaffen habe (aus eingelagertem Genmaterial Präsident Schwarzeneggers; mittels dieses Klons wurde dann das Immunserum gewonnen), trägt die Schuld daran, dass der Weltrat vor die Hunde ging. Und schlimmer noch: dass meine geliebte Lynne sterben musste! Er lebt und sonnt sich in falschem Glanz, während meine Tochter unter der Erde verrottet und ich hier in diesem Loch versauern muss!
    Es war nur die Bestätigung dessen, was Takeo und Mr. Black schon geahnt hatten, zu dem ihnen nur der letzte Beweis fehlte. Der Schatten Arthur Crows, General und Ex-Präsident, war über Waashton gefallen.
    Aber Blacks Tage sind gezählt! Meine Armee wird ihn und diese religiösen Fanatiker, die mich aus Waashton geworfen haben, zerschmettern! Die Warlynnes sind mein verlängerter Arm! Auf diese Weise kann Lynne späte Rache an ihm nehmen.
    Crow hatte sich erneut der Fabrikationsanlagen in den Appalachen

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