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2291 - Duell in Magellan

Titel: 2291 - Duell in Magellan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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war Satrugar. Jede Zinne und jedes Felsband war ein Stück seines Körpers. Auch wenn seine Ausstrahlung chaotisch war, musste er über Wahrnehmungen verfügen. „Der Stock ist gefährlich", warnte Qertan. „Wollt Ihr wirklich Euer Leben aufs Spiel setzen, Erhabene? Diese Zugänge sind zu unsicher, und möglicherweise führen sie nicht einmal ans Ziel."
    Angespannt suchend glitt ihr Blick weiter. Sie hatte nicht den Kybb-SPORN entwendet und war damit nach Parrakh gekommen, um bei der ersten Schwierigkeit aufzugeben. Ein Zurück hatte es für sie nie gegeben. Ascari kannte nur den Weg vorwärts, egal wie groß die Hindernisse sich vor ihr auftürmten. Sie hätte es als persönliche Niederlage empfunden, vor einem Problem zu kapitulieren. Zumal es danach nur noch bergab gehen konnte.
    Die Admiralin konzentrierte sich auf die fremden Impulse. Gon-O!, rief sie in Gedanken. Satrugar, Gon-Orbhon - verstehst du mich?
    Sie erzielte keine Reaktion. Dafür hätte sie telepathische Kräfte gebraucht, aber selbst dann wäre es wohl nur schwer möglich gewesen, die wirre Ausstrahlung zu durchdringen.
    Immerhin wusste sie nun endgültig, dass sie in den Stock eindringen musste. Eine gemeinsame Basis mit Gon-0 zu finden war nicht über diffuse mentale Impulse möglich. Nur von Angesicht zu Angesicht, wie immer diese Feststellung auszulegen war, konnte sie Verhandlungen führen.
    Hoch über ihr entstand eine ausgedehnte Öffnung, die inmitten der Felsstruktur wie ein gieriges Maul erschien. Ascari lachte verächtlich. Mit solchen Spielereien war sie nicht aufzuhalten.
    Trotzdem zögerte sie, in den Tunnel einzudringen. Und tatsächlich: Zwei Minuten später gab es diesen Zugang nicht mehr. Weil sie die Einladung verschmäht hatte?
    Ascari schwebte von dem Felsband empor und entfernte sich ein Stück weit über die Klippen hinaus. Der größere Blickwinkel verschaffte ihr wenigstens einen besseren Überblick. „Der Berg atmet", hatte Qertan behauptet. Ganz so lapidar erschien Ascari der Satz gar nicht mehr. An vielen Stellen öffneten und schlössen sich in den Stock hineinführende Höhlungen.
    Vielleicht waren das tatsächlich Luftschächte. Die Mehrzahl hatte nicht lange Bestand, doch einige wenige dieser Schächte veränderten sich über Minuten hinweg nicht. „Jemand folgt uns, Erhabene!"
    Ohne Qertans Hinweis hätte sie den Punkt dicht über dem Horizont wohl nicht so schnell bemerkt. Falls es sich um die Insassen des zweiten Kybb-SPORNS handelte, stellte sich die Frage, weshalb sie nicht wieder mit dem Jäger aufgestiegen waren. Aus demselben Grund, aus dem Ascari darauf verzichtet hatte? Der oder die Betreffenden wollten sich dem Stock weitestgehend unbemerkt nähern, sofern das überhaupt möglich war.
    Kantiran? Ascari war beinahe davon überzeugt. „Der Bastard pfuscht mir nicht dazwischen", stieß sie hervor. Wenn er schon glaubte, gut genug zu sein, um es ausgerechnet mit Ascari da Vivo aufnehmen zu können, dann sollte er beweisen, was er wirklich draufhatte. An dieser Fehleinschätzung waren schon viele gescheitert.
    Sie schwebte zu Qertan zurück, der regungslos wartete. Seine Rechte lag schwer auf dem Griff des Kombistrahlers. „Lass die Waffe, wo sie ist!", mahnte Ascari. „Ich will mit Gon-O eine Übereinkunft treffen, aber ihn nicht angreifen."
    Der Dron neigte nur kurz den Kopf. Seine Haltung verriet dennoch, dass er die Bedrohung als extrem hoch einschätzte. Aber er schwieg. Weil er genau wusste, dass die Mascantin ihr Vorhaben nicht aufgeben würde.
    Natürlich war es extrem gefährlich, den Stock zu betreten. Wahrscheinlich würden nicht einmal die Individualschirme davor schützen, von den Felsmassen zerquetscht zu werden.
    Und falls doch: Was nutzte es, in eine enge energetische Blase eingeschlossen zu sein? Ein paar Tage, vielleicht sogar Wochen würde der Todeskampf dauern.
    Nacheinander entstanden zwei Öffnungen in der Nähe. Doch Ascari zögerte. Zu Recht, denn beide Höhlen schlössen sich nach nicht einmal dreißig Sekunden wieder.
    Sie blickte über den See zurück. Es würde auf dieser Welt nie völlig dunkel werden, deshalb konnte sie den noch mehrere Kilometer entfernten Punkt bereits gut erkennen. Es schien so, als hätte er sich mittlerweile zweigeteilt. Kantiran und Mal Detair?
    Hundert Meter zu ihrer Linken, am Ende des Felsbands, auf dem sie standen, gähnte plötzlich ein düsteres Nichts -eine Röhre von mindestens vier Metern Durchmesser. „Das ist es!"
    Ascari beschleunigte mit

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