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2291 - Duell in Magellan

Titel: 2291 - Duell in Magellan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sicher gewesen, ihrem Ziel schon sehr nahe zu sein. Nun vermochte sie nicht einmal mehr zu sagen, ob sie sich überhaupt noch im Zentrumsbereich des Stocks befand.
    Satrugar hatte sie offensichtlich an eine andere Position versetzt. Allein die beklemmende Aura des Wahnsinns war geblieben. Und es war totenstill. Sekundenlang lauschte Ascari, bis sie davon überzeugt war, dass sich niemand mehr in ihrer Nähe befand.
    Sogar Qertan war verschwunden.
    Sie lief die Rampe abwärts. Die Höhle, die sie betrat, war ein beachtliches Stück größer, als es zunächst den Anschein gehabt hatte. Lang gestreckt, in vielfachen Windungen, teilte sie sich in eine Vielzahl von Stollen.
    Ascari lief stur geradeaus. Irgendwann würde sie auf diese Weise entweder an die Peripherie des Berges gelangen oder in den Zentrumsbereich zurückkehren. Qertan vermisste sie nicht.
    Mit Kantiran und Detair wurde sie ebenso gut allein fertig. Dass der Dron den Gefahren des Nocturnenstocks wenig entgegenzusetzen hatte, davon war sie mittlerweile überzeugt.
    Vergeblich versuchte sie, auf einer Ebene zu bleiben. Immer wieder mündeten die Stollen in aufwärts führende Rampen, oder breite Korridore zogen sich mit einem Mal spiralig in die Tiefe. Dann wurde es unmöglich, die Richtung einzuhalten. Enge Grotten wechselten mit Felsdomen ab; filigran gefaltete Vorhänge aus durchscheinendem Quarz waren ebenso häufig wie klobige Auswüchse.
    Scheinbar kilometerweit streifte die Admiralin durch den Berg. Wann immer sie auf die unterschiedlich geformten Robotwesen stieß, glaubte sie, sich wieder dem Zentrum zu nähern, aber dann, ohne dass sie erkennen konnte, wo der Schnitt eingetreten war, erschien alles anders.
    Als vor ihr eine markante Kristallformation auftauchte, hielt sie verbittert inne. Sie kannte diese Struktur, hatte sie vor höchstens fünfzehn Minuten schon gesehen. Demnach marschierte sie im Kreis, und so konnte es nicht weitergehen.
    Es musste einen anderen Weg geben, ans Ziel zu gelangen. Möglicherweise waren die Roboter der Schlüssel dazu. Bislang hatte sie diese kaum beachtet, sie verfügte ohnehin nicht über das notwendige Instrumentarium, um ihre Datenspeicher anzuzapfen. Aber wer sagte ihr, dass es wirklich so schwierig war?
    Ihr Blick schweifte zu der Kristallformation. Der Weg teilte sich mehrfach. Wenn sie sich nicht täuschte, hatte sie zuletzt die linke Abzweigung gewählt und war wieder hier angekommen. Roboter hatte sie auf dieser Strecke nicht entdeckt. Also wandte sie sich nun in die andere Richtung.
    Nach nicht einmal zehn Schritten stand sie vor einer weiteren Abzweigung. Nur ein unbedeutender enger Schacht, der mit deutlicher Steigung in die Höhe führte, mündete hier.
    Doch etwas an diesem Stollen faszinierte sie, ohne dass sie ihr Gefühl hätte begründen können.
    Ascari drang mehrere Schritte weit ein, blieb stehen, lauschte. Es erschien ihr verrückt, dass ausgerechnet dieser Tunnel ans Ziel führen sollte. Mehrfach hatte sie bereits erfahren, dass solche Gänge blind endeten oder in Höhlen ohne weiteren Zugang. Warum sollte es diesmal anders sein?
    Trotzdem ging sie weiter. Der Schacht stieg gleichmäßig an und verlor sich in Düsternis.
    Ihre Helmscheibe zeigte eine Warnanzeige. Überrascht registrierte die Arkonidin den Ausfall eines Temperaturreglers. Solche Bauteile galten als extrem unempfindlich.
    Dass die Kühlung ebenfalls versagte, spürte sie wenige Meter weiter. Eine trockene Hitze wurde von der Luftumwälzung durch den Anzug gejagt.
    Als sie den Helm zurückschlug, brachte das nur vorübergehend Linderung. Der Anzug selbst schien sich aufzuheizen. Metallgewebe und Schaltelemente strahlten eine extreme Hitze aus.
    Gab es innerhalb des Schachtes ein hochgespanntes Energiefeld, auf das sie reagierten?
    Um ungebetene Eindringlinge abzuhalten, durchzuckte es die Mascantin. Das hätte bedeutet, dass sie sich auf der richtigen Spur befand.
    Die Hitze wurde unerträglich.
    Ascari streifte die Folienhandschuhe ab. Die Tastsensoren brannten sich bereits in ihre Fingerkuppen ein. Mit einer ruckartigen Bewegung riss sie den Saum auf, auch die Magnetverschlüsse hatten sich aufgeheizt. Sie schälte sich aus dem Anzug heraus und ließ ihn achtlos fallen. Dass sie nur ihre Unterwäsche trug, spielte keine Rolle. Viel schlimmer war, dass sie mit dem Schirmfeldprojektor ihren einzigen Schutz verlor.
    Weiter!
    Aber die Strega durfte nicht zurückbleiben. Ascari zerrte den Anzug noch einmal zu sich heran - die Luft

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