Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2291 - Duell in Magellan

Titel: 2291 - Duell in Magellan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
hatte sie Bostich geantwortet. „Der Eingriff lässt schon zu lange auf sich warten. Ich habe meinen Part erfüllt, also separiert das Kind!"
    Bevor ich eine persönliche Beziehung aufbaue, dachte sie bitter. Wieder tastete sie über ihren Leib. Ungewollt, aber eine Bewegung, die sie inzwischen oft an sich beobachtete und die ihr Angst machte. Die Gefahr, dass sie Gefallen an dem heranreifenden Leben fand, wuchs stetig.
    Nachts wachte sie deshalb schon auf. Vielleicht würde es ihr eines Tages unmöglich sein, ihren Sohn gegen Terra in den Einsatz zu schicken. „Erhabene!", wurde sie unvermittelt angesprochen. Ascari schreckte aus ihren Gedanken auf.
    Vor ihr stand ein Ära, gut zwei Kopf größer als sie selbst, mit tief in den Höhlen liegenden grauen Augen. Sie kannte ihn aus den Informationen. Harengh-Sha war die Kapazität in der Gynäkologie. „Ich bedauere das Missverständnis", sagte er. „Selbstverständlich gibt es für Euch keine Wartezeit. Ich leite den Eingriff selbst."
    Er führte sie. Kurz darauf lag Ascari da Vivo in dem Antigravfeld eines kleinen Operationssaals. Die High Tech ringsum konnte mit jeder Kommandozentrale eines der neuen Großraumschiffe konkurrieren. Über ihr dehnte sich ein schier endloser Sternenhimmel, eine Projektion der Milchstraße, vom Rand des heimischen Sternhaufens aus gesehen.
    Nur Roboter assistierten. Dennoch fühlte Ascari sich nackt und erniedrigt. Sie fröstelte, aber es war eine innere Kälte, die sich bemerkbar machte, das Gefühl, ihr Leben nicht mehr selbst kontrollieren zu können. Auf eine Narkose hatte sie verzichtet.
    Die ersten Bilder des Fötus wurden projiziert. Von gestochener Brillanz. Dass es ein Junge war, hatte die Genanalyse schon vor Tagen festgestellt. Scheinbar schwerelos schwebte er inmitten milchig trüber Flocken. Die Nabelschnur pulsierte.
    In dem Moment drehte der Fötus den Kopf. Auch wenn seine Augen geschlossen waren, schien er sie anzusehen. Ascari zuckte heftig zusammen. „Abbrechen!", wollte sie rufen, brachte aber nur ein Ächzen über die Lippen.
    Einer der Roboter verabreichte ihr eine Hochdruckinjektion. „Ihr seid verkrampft. Das Mittel baut die Anspannung ab."
    Sie spürte die Instrumente, aber sie widerstand der Versuchung, an sich hinabzuschauen. Die Sonden wurden platziert - zwei Hauptprojektoren, jeder so groß wie ihr vorderes Daumenglied, voll gestopft mit Nanotechnik vom Feinsten und autarker Energieversorgung.
    Dazu die Kapseln mit den mikroskopisch kleinen 5-D-Leitern, die sich zu einem abgrenzenden Hüllfeld formieren würden.
    Ascari fühlte sich müde. Offensichtlich war in der Injektion doch mehr enthalten gewesen.
    Sie hörte den Ära' knappe Kommandos geben.
    Da war ein Prickeln wie ein schwacher elektrischer Stoß. Nicht schmerzhaft, eher seltsam.
    Dann spürte Ascari die Leere in ihrem Unterleib, und erst jetzt wurde ihr wirklich bewusst, wie sehr sie sich an ihre Schwangerschaft schon gewöhnt hatte.
    Ihr Körper würde nach der abrupten Veränderung mehrere Tage benötigen, um die Hormonproduktion erneut umzustellen. Das war ihr schon gesagt worden. Es machte ihr nichts aus. „Die Transmission war erfolgreich", stellte der Ära fest. „Ein kleiner Transmittersprung, aber noch nicht der Sprung ins Leben. Der lässt auf sich warten. Wollt Ihr ihn sehen, Erhabene?"
    Ascari zögerte, doch dann nickte sie.
    Das Hologramm zeigte ihr das Innere des Nährstofftanks, in dem ihr Sohn vollends heranreifen würde. Nichts schien sich verändert zu haben, nur der kleine Mund öffnete und schloss sich rhythmisch, als wolle er zu ihr reden.
    Vorbei!, dachte Ascari. Ich bin nicht länger für ihn verantwortlich. Aber sie fühlte sich nicht wohl dabei. Die Leere, die sie empfand, griff auf ihre Gedanken über
     
    6.
     
    Verwirrt nahm Ascari die Veränderung wahr. Die Sensoren hatten den Druck auf den Raumanzug registriert und übermittelt, doch jetzt gab es keine Kristalle mehr, die sie einschlössen.
    Sie stand auf einer Rampe zwischen zwei Höhlen. Allerdings konnte sie in keine Richtung weit genug schauen, um mehr zu erkennen. Keinesfalls hatte dieser Platz mit dem Verteilerknoten zu tun, in dem sie auf Kantiran geschossen hatte.
    Die Strega hielt sie noch in der Hand. Mit fliegenden Fingern ersetzte sie die verbrauchten Energiepatronen durch neue, dann erst versuchte sie, einen Überblick zu gewinnen.
    Die Wände waren von Auswüchsen durchsetzt. Hier gab es keine erstarrten Roboter mehr.
    Eigentlich war sie sich

Weitere Kostenlose Bücher