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2292 - Dreimal ewiges Leben

Titel: 2292 - Dreimal ewiges Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gezogen, die Nase klein über einem breiten Mund. Zweifellos ein Trake. Hat er meinen Zornausbruch mitbekommen?
    Wenn ja, lässt er es sich nicht anmerken. Vielleicht verspürt er ebenfalls Angst? „Hoher Herr", vernehme ich seine Stimme. „Ich bin Rektan Orr. Du wirst verstehen, dass die Anamnese im Beiboot nur ein Anfang war. Du hast mir dein Problem geschildert. Aber jetzt muss ich so viele Daten aus deinem Körper gewinnen wie möglich."
    Die hellblaue Energieröhre verrichtet ihr Werk. Ich habe den Eindruck, in unzählige kleine Holo-Scheiben geschnitten zu werden, während ich auf der Liege ruhe und diese Scheiben ausgewertet werden, von welchem Computer auch immer. Einer Medo-Positronik? Dann löst sich die Röhre auf, und ich kann Rektan Orrs gesamte Gestalt erkennen.
    Er sieht bizarr aus, ganz anders als die Traken aus Jamondi, mit denen ich schon so lange zu tun habe. Mir ist auch sofort klar, woran das liegt. Nicht daran, dass seine Nase so klein ist, mit einem braunen Fleck an der Spitze, und auch nicht daran, dass das Stachelfell bis fast an die Augen reicht. Seine Arme sind nicht amputiert.
    Er trägt keine Module, sondern ist über und über mit technischem Gerät behängt.
    Als ein weiterer Trake sich über mich beugt, stelle ich fest, dass er ebenso ausgerüstet ist.
    Funktionen und pragmatisch gehen die Mediker ihrer Arbeit nach. „Wird es lange dauern?", frage ich.
    Rektan Orr schüttelt den Kopf. Ich fröstele ein wenig, als er mit den Fingern meinen Körper abtastet. Er nimmt Proben, die er in Ampullen vor seiner Brust platziert. Sein Kollege tut es ihm nach - jetzt tritt ein weiterer hinzu.
    Ich versuche mich zu entspannen. Wie auch immer diese Prozedur endet, viel schlimmer kann es nicht werden. Im Gegenteil, ich rechne mir durchaus Chancen aus, dass Orrs Team mir helfen kann. Die TITAN-09 hat nur Spitzenkräfte an Bord.
    Ich gehe in Meditation, und die Zeit hat keine Bedeutung mehr für mich. Ich verliere einen Großteil meiner Angst, wenn ich in diesem Zustand bin, weil Angst an Gedankenformen gebunden ist, und die wiederum bedürfen eines zeitlichen Ablaufs.
    Aber dann tauche ich wieder aus dem mentalen Nichts auf. „Hoher Herr?", höre ich.
    Erst kann ich diese Laute nicht deuten. Aber schon Sekunden später bin ich hellwach.
    Welchen Befund mag meine Untersuchung erbracht haben?
    Ich frage Rektan Orr danach.
    Geifer tropft vor Aufregung aus seinen Mundwinkeln, als er antwortet: „So etwas haben wir noch nicht gesehen, Hoher Herr. Du leidest nicht an einem Organversagen, das man leicht bekämpfen könnte, dein Problem betrifft jede einzelne Zelle."
    „Was heißt das?"
    „Unsere Analysen führen immer wieder zu dem gleichen Ergebnis. Die Zellen deines Körpers haben sich verändert. Genauer gesagt, sie stoßen die Veränderung der Nachbarzellen an. In einer Art Lawineneffekt leiten sie den zellularen Tod ein."
    „Kann man die Zellen nicht umprogrammieren?", erkundige ich mich.
    Rektan Orr blickt mich bekümmert an.
    Das sagt mir alles. Als hätte ich es nicht schon längst gewusst!
    Meine Brust hebt und senkt sich in aufkommender Panik. Gerade als ich ihn anbrüllen will, dass er mich nicht so einfach abspeisen kann, nicht mich, den Herrn von Arphonie -piepst eines der Geräte vor seiner Brust. Er zieht mit spitzen Fingern eine Ampulle heraus. „Natürlich wollen wir nichts unversucht lassen", fährt er zu meinem Erstaunen fort, „und deshalb haben wir dir bei der Untersuchung auch Erbgut entnommen. Vielleicht ist es uns möglich, dir wenigstens einen Aufschub zu gewähren."
    Er redet von einer Frist für den Tod. Ich schließe die Augen. „Es sind Proben aus praktisch jeder Körperregion, sogar aus deinem Gehirn."
    Worauf will er hinaus?
    Er zögert kurz, bevor er weiterspricht: „Du willst doch sicher möglichst lange am Leben bleiben, damit du deine Aufgabe erfüllen kannst. Wir könnten versuchen, aus diesen Zellen wichtige Organe zu klonen. Mit ihrer Hilfe sollte es möglich sein, dein Leben nochmals zu verlängern, zumindest um ein paar Wochen."
    Zorn steigt in mir auf über diese Eigenmächtigkeit, gefolgt von Angst und Panik.
    Und einem Hoffnungsschimmer...
    Sie haben richtig gehandelt! Wenn es keine Möglichkeit gibt, mir das ewige Leben zu, verschaffen, und wenn Gon-O mir den Aktivatorchip eines der drei Gefangenen nicht gönnt, dann sollen die Mediker der 'TITAN-09 mich eben am Leben erhalten, bis im Solsystem alles vorbei ist. Lange kann es nicht mehr dauern, bis

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