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2294 - Kristallchaos

Titel: 2294 - Kristallchaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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rannten im Rhythmus dieses pseudokristallinen Organismus weiter, der sich in alle Richtungen gleichzeitig bewegte. Nichts blieb so, wie es gerade noch gewesen war.
    Bis sie das Ende der Kaverne erreichten, hatten sich die. Öffnungen am anderen Ende geschlossen und sich neue gebildet.
    Sie schlugen einen Weg ein, der sich als Sackgasse herausstellte. Da sich an dieser Stelle nichts veränderte, kehrten sie um und suchten den nächsten Stollen auf. Er kreuzte sich mit zwei anderen, die für den Haluter zu eng und zu niedrig waren.
    Bully widerstand der Versuchung, sich von Icho Tolot zu trennen und es auf eigene Faust zu versuchen.
    Vielleicht wartete Satrugar nur darauf.
    Der dritte Stollen ... Bully fiel auf, daß sich die Lichtverhältnisse innerhalb des Stock-Relais änderten. Weiße und blaue Lichtblitze waren so gut wie gar nicht mehr zu sehen. Das pervertierte Kristallmaterial glühte in verschiedenen Abstufungen von Rot bis Rosa. Dazwischen zogen sich blaßgelbe Adern.
    „Mit diesem Licht hat es am ersten Tag angefangen", sagte er nachdenklich. „Und jetzt hört es am zehnten Tag vermutlich damit auf."
    Was immer die Freunde auf Parrakh oder auf Merkur angestellt hatten, es hatte nicht ausgereicht. Satrugar erholte sich viel zu schnell, und damit erwachte auch Gon-O zu neuem Leben.
    „Paß auf den Schutzherrn auf", sagte Bully zu Tolot. „Sobald er sich rührt, sind wir geliefert."
    „Was soll ich dann tun?"
    „Sorg dafür, daß er nichts tun kann!"
     
    7.
     
    Der Kristall erwacht Einer der Verfolger bewegte sich seitlich hinter ihnen. Sie sahen ihn nicht direkt, erkannten ihn lediglich, weil er ab und zu den Mischmasch aus rötlichem Licht verdeckte und der Schatten bis zu ihnen in den Stollen reichte.
    Bully stieß mit dem Fuß an einen Gegenstand. Ein metallisches Scheppern erklang, als das Ding ein Stück über den Boden rutschte. Der Terraner hob es auf. Es handelte sich um eines der Werkzeuge aus der Krückenwerkstatt. Zumindest war es ein baugleiches Teil.
    „Ich kann keine weiteren Hinweise entdecken", sagte er enttäuscht.
    „Du kannst dich auf mein Planhirn verlassen", antwortete Tolot. „Wir stehen ungefähr über der Stelle, wo sich eine Etage tiefer die Werkstatt befand."
    Sie hatten sich folglich wieder vom Ausgang entfernt, obwohl sie sich einbildeten, dauernd in seine Richtung gerannt zu sein.
    „Weiter!", knurrte Bully. „Was ist mit dem Schutzherrn?"
    „Noch immer ohne Bewußtsein. Gucky wollte vor kurzem erwachen, ich habe es sanft verhindert."
    „Sanft" bedeutete in diesem Fall wohl mindestens zwei Stunden Kopfweh für den Ilt.
    Das Stock-Relais gruppierte nach wie vor seine Materie um. Hinter ihnen entstand der Gang, den sie so gut kannten. Daneben hatte die Wohnung des Schutzherrn gelegen, ein Stück weiter hinten der Hohlraum mit dem Psi-Gefängnis.
    Zum zweiten Mal waren sie nun schon an diesen Ort zurückgekehrt.
    „Ich werde hier drinnen noch verrückt!"
    Bully hieb mit der Faust gegen eine Beule, die ihm aus der Wand entgegenwuchs. Sie platzte und spie ihm rote Energieschauer entgegen. Hastig ließ er sich fallen, entging dem Psi-Beschuß um Haaresbreite. Dicht über seinem Helm irrlichterte es.
    Wenn das keine gezielte Reaktion war ...
    Bully stützte sich am Boden ab. Zwischen den Fingern der linken Hand spürte er eine Bewegung. Metallfinger, dazwischen spitze Dome – sie drängten aus dem Boden, der sich deutlich glättete und dabei abdunkelte.
    „Da soll doch ..." Er sprang auf, trat mit dem Stiefel gegen die Metallhand. Sie versuchte sich anzuklammern, war aber zu schwach dazu. Die Dorne zitterten.
    „Da kommen noch welche!", warnte Icho Tolot.
    Aus den Wänden schälten sich Techniten, aufrecht und mit leuchtenden Augenzellen.
    Ihre Energieversorgung funktionierte, aber in dem Moment, da sie nicht mehr über den Halt der Wand verfügten, kippten sie um und blieben liegen.
    Bully rannte wieder los, ein dritter, verzweifelter und wohl auch letzter Versuch, die Tücke des Stock-Relais durch Geschwindigkeit zu überwinden. Aus dem Boden quollen weitere Techniten, ein ganzes Dutzend. Mühsam bewegten sie Arme und Beine, benutzten die Finger als Krallen, um sich über den Boden zu ziehen. Um Wellen .und Vertiefungen zu überwinden, fehlte ihnen noch die Kraft. Aber das würde sich bald ändern.
    Was für die Techniken hier drinnen galt, galt auch für die draußen.
    Bully schätzte, daß sie im günstigsten Fall noch eine halbe bis Dreiviertelstunde Zeit hatten.

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