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2294 - Kristallchaos

Titel: 2294 - Kristallchaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Haluter mit Hilfe seines Instruments mehrere Messungen vor.
    Der Kamin brachte sie ungefähr zehn Meter nach oben. Er endete auf einer schiefen Ebene inmitten eines erstarrenden Sees aus Psi-Materie.
    Bully vernahm ein Rauschen. „Da muß Wasser oder eine andere Flüssigkeit in der Nähe sein."
    „Ich höre nichts."
    Die Laufarme klappten wie Greifer nach oben. Tolot nahm Gucky vorsichtig zwischen seine Finger, hievte ihn ein Stück von Bully weg. „Ist es besser so?"
    „Das Rauschen ist fort."
    Der Haluter brachte den Ilt wieder in seine Nähe. Das Rauschen kehrte zurück.
    „Es ist psionische Resonanz. Dank unserer Mentalstabilisierung nehmen wir sie nur eingeschränkt wahr." Der Haluter blieb breitbeinig stehen, um sein Gewicht besser auf den Untergrund zu verteilen. „Meine Positronik hat alle Messungen ausgewertet. Die Amplituden der Schwingungen sind im Großen und Ganzen identisch, werden aber in einer bestimmten Richtung größer."
    Bully rief sich in Erinnerung, daß Tolot keinesfalls das psionische Spektrum untersucht hatte, sondern lediglich den vierdimensionalen Abdruck im Einsteinraum.
    „Zum Ausgang hin?"
    „Ja. Dort kann sich das Material ungehindert ausdehnen."
    „Und wo ist das?", fragte er ungeduldig, als Tolot schwieg.
    „Dort!" Der Haluter deutete hinter sich auf die Wand, die mehr und mehr abdunkelte.
    Bully sprang aus zweieinhalb Metern Höhe zu Boden. Ohne sich umzusehen, rannte er los, über den von Wellen bewegten See hinweg. In die besagte Richtung führte kein Gang, aber es gab eine verwilderte, großteils zugewachsene Schneise.
    „Deshalb also wolltest du mich nicht allein lassen", stieß der Terraner hervor.
    Jetzt, da sie die Richtung kannten und sie vor allem jederzeit neu ermitteln konnten, ergab ein getrenntes Vorgehen keinen Sinn mehr.
    An der ersten Biegung hielt Bully an und spähte um die Ecke.
    Das Material in dem Splitter veränderte sich überall. Manche Wände kristallisierten, lösten sich aber im nächsten Augenblick wieder auf. Gon-O versuchte eine schnelle Stabilisierung des Stock-Relais, was ihm aber nur eingeschränkt glückte. Die Zahl der Fehlumwandlungen lag deutlich höher als die der Treffer. Die Stellen mit korrektem schwarzem Kristallwuchs wirkten wie Geschwüre in ihrer Umgebung.
    Satrugar zog daraus Konsequenzen, die sie wenig später erlebten.
    Das Tempo, mit dem sich das Innere des Relais veränderte, nahm erneut zu. Teile der psionisch verformten Materie flossen zu einem dünnen Film auseinander, der sich rasch über den Boden ausbreitete. Ebenso rasch zog sich die Substanz wieder zusammen, bildete Tropfsteinen ähnliche Formen aus, die ein orangefarbenes Licht ausstrahlten.
    Gleichzeitig pulsierten die Wände wie eigenständige Lebewesen.
    Bully rannte ohne eigenes Zutun schneller. Tolot schob ihn einfach vor sich her, er mußte nur zusehen, daß er nicht stolperte.
    Die Schneise um sie herum arbeitete. Teile diffundierten und schufen neue Durchgänge, andere blähten sich auf, verloren ihre Elastizität, rieselten dann als Kristallpulver zu Boden. Es fehlte an psionischer Energie, als sei das Stock-Relais völlig ausgelaugt. ,Bully schöpfte wieder Hoffnung. Satrugar kämpfte mit größeren Schwierigkeiten, als er vermutlich gerechnet hatte. Vielleicht stand es mit den Insassen der RICHARD BURTON in Verbindung, die sich offensichtlich auf Parrakh befanden. Kantiran hielt dort in einer völlig ruhigen Umgebung Totenwache für seine Mutter. Bestimmt tat er es nicht zu einem Zeitpunkt, in dem der fünfhundert Meter hohe Nocturnenstock sich in einem Leben bedrohenden Zustand befand.
    Rätsel über Rätsel, die Bully nicht lösen konnte, solange er im Innern des Relais steckte.
    Die orangefarbenen Tropfsteine säumten links und rechts den Weg, als seien sie Fackeln, die zum Ausgang wiesen. Sie schwankten, manche fielen herab und erloschen. An ihrer Stelle wuchsen aus dem Boden kleine Hügel von schwarzer Farbe.
    Deutlich erkannte er die kristalline Struktur, als der Hügel wie auf einer Hebebühne emporwuchs und Kontakt mit der löchrigen Decke hoch über ihnen suchte.
    „Schneller!" grollte der Haluter. Bully legte einen Zahn zu, aber es kostete ihn viel Kraft. Das Blut pochte in seinen Schläfen und am Hals, er hatte Mühe, gleichmäßig zu atmen. Erste Anzeichen von Seitenstechen machten sich bemerkbar.
    Und das nach höchstens dreißig Metern, die sie im Zickzack durch das Relais rannten.
    Der Haluter war es, der aus luftiger Höhe von

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