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2294 - Kristallchaos

Titel: 2294 - Kristallchaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zwischen mir und Satrugar zu kappen. Es war noch gar nicht so lange her. Ich war ein wenig früher aufgewacht als Satrugar, aber nicht früh genug.
    Vielleicht jetzt? Der Nocturnenstock hatte genug mit sich selbst zu tun.
    Ich konnte plötzlich die Beine bewegen.
    Nach einer Weile des Probierens drehte ich mich zur Seite und schwang die Unterschenkel über die Liege. Langsam richtete ich mich auf.
    Das Irrlichtern hatte nachgelassen. Dafür fand ich mich in einem Raum, den ich nicht kannte. Noch während ich mich erhob, korrigierte ich mich. Der Raum selbst war es, der sich verändert hatte und es auch weiter tat. Krumme Wände, schiefe Decke, ein schräger Boden, Möbel, die halb in der Masse versunken waren.
    Mit steifen Schritten wankte ich zur Tür.
    Sie stand offen, besser gesagt, es fehlte der Rahmen mitsamt der Füllung. Drüben im kleinen Projektionsraum schien noch alles in Ordnung.
    Du mußt es jetzt tun, bevor dich der böse Geist wieder in seinen Klauen hält!
    Ich würde es nicht bis zum Ausgang des Splitters schaffen. Das war schon einmal mißlungen. Satrugar wußte, daß er ohne mich verloren war. Also stand ich auf seiner Liste der Präferenzen ganz oben.
    Der zehnte Tag! Ich konzentrierte mich auf die Symbiose und durchforschte die Signale, die das Stock-Relais erhielt. Das Irrlichtern nahm weiter ab, ein deutliches Zeichen. Satrugar ging es auf Parrakh langsam besser. Die Deformationen des Relais stellten lediglich eine vorübergehende Erscheinung dar.
    Ich dachte an die bevorstehende Extraktion ARCHETIMS, konzentrierte mich mit aller Kraft auf dieses Projekt. Meine rechte Hand suchte sich ihren Weg wie von allein, die Finger schalteten die Energiezufuhr zur Projektorkontrolle ab. Mühsam wandte ich mich um und schleppte mich hinaus.
    Unter mir wölbte sich der Boden. Der Vorgang verfolgte mich durch alle Räume der Wohnung. Hatte Satrugar etwas gemerkt? In meinem Bewußtsein fand ich kein Anzeichen dafür. Möglicherweise entwickelte die Psi-Materie des Splitters so etwas wie ein eigenes Bewußtsein oder handelte in einer Instinktreaktion.
    Ich wollte nach Millitron rufen, aber da kippte der Raum, durch den ich gerade taumelte. Der Boden wich, er zog mir die Beine unter dem Körper weg.
    Dann stürzte die Welt über mir zusammen.
     
    3.
     
    Hiobs großer Bruder „Unter allen denkbaren Szenarien wohnt zweien eine gewisse zwingende Wahrscheinlichkeit inne", resümierte Gucky, als sie Hunger und Durst gestillt hatten. „Das eine Szenario wünschen wir uns. Terra hat den Kampf gegen Gon-O aufgenommen und trägt den Sieg über den Kristallsplitter davon. Vom zweiten hoffe ich, daß es nie eintreten wird. Gon-O hat sich überschätzt. AR-CHETIMS Extraktion aus der Sonne zerstört Gon-O, und mit ihm sterben alle Menschen, die sich in seinem Bann befinden. Was meinst du, Tolotos? Welches Szenario ist wahrscheinlicher? Was spricht dein Planhirn?"
    „Da wir keine weiteren Angaben haben und sofern es keine anderen Optionen gibt, beträgt die Wahrscheinlichkeit in beiden Fällen fünfzig Prozent", antwortete der Haluter lakonisch.
    „Hört bitte auf!" Bully spürte, wie ihm die Hitze ins Gesicht schoß. „Die Menschheit schwebt in großer Gefahr, egal, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist. Ich habe keine Lust, mich demnächst als letzten Menschen der Erde bezeichnen zu lassen. Wenn wir nicht bald hier rauskommen ..."
    Seine Schultern sanken herab. Er sah den flehenden Blick des Ilts und hätte am liebsten geheult. Schlimmere Szenarien waren denkbar, etwa, daß ARCHETIM einen Psi-Sturm entfesselte, dem nicht nur das Relais zum Opfer fiel, sondern alle Lebewesen im Solsystem, die sich nicht innerhalb des gläsernen Containers befanden.
    Wir müssen Millitron überwältigen, sobald er zurückkehrt! Bully stieß ein leises Lachen aus. Was für ein Vorhaben! Gegen Millitron kamen sie nicht an, zu keiner Zeit und bei keinem Besuch des Roboters in ihrem Gefängnis – nicht einmal der Haluter hatte eine Chance. Sie hätten ihr Leben aufs Spiel gesetzt, wenn sie nur andeutungsweise so etwas wie einen Angriff unternommen hätten.
    „Vielleicht bringt uns eine andere Überlegung weiter", sagte der LFT-Verteidigungsminister nach einer Weile.
    „Wenn wir alles zusammentragen, was sich seit zehn Tagen verändert hat, müßten wir eigentlich zu einem brauchbaren Ergebnis kommen."
    Die Techniten waren leblos umgefallen.
    Die Motoklone in Echsengestalt hingegen existierten noch. Ebenso Millitron.
    Gon-Orbhon, der

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