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2294 - Kristallchaos

Titel: 2294 - Kristallchaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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knallte es gegen die Beine des Roboters.
    Die Motoklone bewegten nervös ihre Arme mit den integrierten Waffensystemen.
    Wenn sie feuerten, bildete die Glaswand des Containers garantiert kein Hindernis für sie.
    Millitron blieb stehen. Er deutete auf die Techniten am Boden. „Bald könnte es euch ähnlich ergehen, wenn Gon-O euch nicht mehr braucht."
    Das war deutlich. Es half ihnen, ihre eigene Lage besser zu bestimmen.
    Millitron zog endgültig ab, die beiden Echsen folgten ihm. Zurück blieben die wunderlichen Gußgesichter der Technitenkörper. Es sah aus, als grinsten sie.
     
    2.
     
    Zwischen Sterben und Hoffen Der einsame Diener, Wächter und Beschützer über Jahrmillionen, Betreuer eines Schlafenden warf einen langen Schatten – so lang wie das Zimmer, so weit wie das Relais.
    Meine Lippen formten lautlos seinen Namen. „Millitron!"
    „Ja, mein Herr und Gott?"
    Noch ehe ich den Mund erneut öffnete, riß mich die Zeit in einen ihrer endlosen Abgründe. Übergangslos entschwand jede Wahrnehmung aus meinem Bewußtsein ...
    Ewige Finsternis, die Abwesenheit von Gedanken.
    Aber dann glomm erneut ein Licht auf, nicht so hell wie beim letzten Mal. Das Bild einer erlöschenden Kerze drängte sich mir auf. Ich erbebte innerlich bei dem Gedanken, wie oft sie noch erglomm, bis sie endgültig starb.
    „Du bist Gon-Orbhon, der Gott. Du darfst es nicht so weit kommen lassen."
    War das meine Stimme oder die des allgegenwärtigen Roboters?
    Ich tastete mit den Händen um mich, erkundete wie ein Blinder die Umgebung. Die Beine blieben leblos, als seien sie abgestorben. Was war geschehen?
    Ich sah Millitron, aber diesmal warf er keinen Schatten, weil es hinter seinem Rücken kein Licht gab. Sein Körper verschmolz mit der Dunkelheit, die roten Augenlinsen brannten dämonisch. Wilde Lichtblitze von der anderen Seite des Zimmers schufen mit grellem Griffel ein gespenstisches Gesicht um die zwei glühenden Kohlen.
    „Was ist ...?" Ich erkannte meine eigene Stimme kaum. Sie hörte sich an, als schlüge jemand zwei Holzstücke gegeneinander.
    „Die Lage ist seit fünf Tagen unverändert", hörte ich den Roboter sagen. „Das Stock-Relais erhält keine Verbindung mit der Außenwelt."
    „Der Tempel, was ist ..."
    „Die Jünger und ihr Prophet halten sich offenbar dennoch streng an die Anweisungen. Schließlich läßt sich keiner hier blicken, keiner wagt es, den Steg zu betreten. Sie alle fürchten den Zorn Gon-Os."
    O ja! Zornig können wir sein, zornig und rücksichtslos. Unserem Ziel ordnen wir alles andere unter!
    Ich griff nach dem Becher, den der Roboter mir reichte. Gierig trank ich das erfrischende Wasser. „Wo kommt es her? Was wissen wir?"
    „Nichts. Es ist Satrugars Problem. Auf Parrakh ereignet sich etwas, das bis nach Terra in das Relais durchschlägt."
    Der Splitter hier – der Stock dort ... Ich dachte daran, was wohl geschehen wäre, wenn ich dem Winseln Kharzanis Beachtung geschenkt hätte. Er wäre mit einem Kybb-Titanen nach Parrakh geflogen, hätte dort jede Beeinträchtigung des Stocks verhindert.
    Tagg Kharzani? Glaubst du das wirklich?
    „Soll ich aus der TITAN-09 Hilfe anfordern, sobald Funkkontakt möglich ist, mein Gott?" Ich starrte Millitron an, als sei er ein Geist. „Du vergißt, daß Deitz Duarto der engste Vertraute Kharzanis war, sein bester Primdirektor. Keiner aus dem Schiff kann hier etwas ausrichten."
    Ich mußte aufhören, mir falsche Fragen zu stellen. Andere Dinge waren wichtiger.
    Wie konnte ich erreichen, daß das Irrlichtern des Stock-Relais aufhörte? Was mußte ich tun, um den extrem starken mentalen Druck zu beseitigen?
    Wieder kehrte die Nacht ein, wieder schien sich in meinem Innern Schlimmes zu ereignen, von dem ich hinterher nichts wußte.
    „Bist du wach, mein Herr?"
    „Höre, Millitron. Du wirst die beiden Motoklone mitnehmen und den Ausgang bewachen. Auf alles andere haben wir keinen Einfluß."
    „Es ist der zehnte Tag!"
    „Dann wird es höchste Zeit. Geh!"
    „Ich werde zuvor den Gefangenen Wasser und Essen für ein paar Tage bringen."
    „Tu das."
    Diesmal durfte ich nicht wieder einschlafen oder gar das Bewußtsein verlieren. Irgendwo tief in meinem Innern existierte ein kleiner Winkel, den außer mir keiner kannte.
    Eine Zuflucht in größer Not war es, ein Platz, an dem niemand mich entdeckte. Dort allein fand ich die Ruhe, die ich brauchte.
    Schon einmal hätte ich es fast geschafft, unbemerkt aus dem Stock zu kommen und dadurch die psionische Verbindung

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