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2297 - Unter dem Kondensator-Dom

Titel: 2297 - Unter dem Kondensator-Dom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schnellte zu ihm herum. „Ach. Wie viele von euren Besuchen auf Tan-Eis habt ihr denn bisher geheim halten können?"
    „Geheimhaltung stand bis dato gar nicht in unserer Absicht."
    „Schön, andersrum: Wie viele eurer Aktionen sind so abgelaufen, wie ihr es euch erwünscht habt, nämlich ohne Zwischenfälle?"
    Siderip ließ die schmächtigen Schultern fallen. „Es gab Rückschläge, das will ich gar nicht leugnen. Aber ..."
    „Nichts aber. Korrigiere mich, falls ich etwas Falsches sage. Ihr habt trotz aller Widrigkeiten versucht, als Besatzungsmacht größtmögliche Rücksichtnahme zu üben, richtig?"
    „Richtig."
    „Wenn ihr in den Kondensator-Dom geht, macht ihr alle diese Bemühungen mit einem Schlag zunichte. Die Bewohner von Whocain werden reagieren wie noch nie. Sie werden durchdrehen! Eher legen sie die ganze Megastadt in Schutt und Asche, als ein solches Sakrileg zu dulden. Bevor sie die Entweihung des Doms zulassen, .vernichten sie ihn lieber."
    Der Weißhaarige im Holobild setzte zum Sprechen an, doch Letoxx hatte sich in Rage geredet. „Ich bin noch nicht fertig. - Glaubt nicht, dass euch Feuerschutz aus euren läppischen drei Kreuzern was nutzen würde. In dieser Frage ist Kybb-Traken die eigene Sicherheit nicht wichtig. Millionen und Abermillionen da unten werden um den Dom mit allen Mitteln kämpfen, bis zum letzten Prothesenzucken. Schon wenn ihr die Kreuzer darüber postiert, provoziert ihr einen Aufstand. Schließlich ist inzwischen allgemein bekannt, dass das gewöhnlich zum Schutz eines Bodentrupps geschieht. Kurz: Wie auch immer ihr dieses Wahnsinnsunternehmen anstellen wollt, das Resultat wäre ein Massaker erster Güte. Und da mache ich", er betonte die letzten Wörter einzeln, „ganz. Sicher. Nicht. Mit!"
    So erregt hatte ihn Filana noch nie gesehen. Letoxx dampfte. Die Schweißdrüsen am Ende seiner Stachelborsten sonderten eine Wolke winziger, glitzernder Tröpfchen ab, was die Luftqualität in der Nebenzentrale der KASOM nicht unbedingt verbesserte.
    Filana horchte in sich hinein. Schweigen. Der erwartete höhnische Kommentar ihres „Beifahrers" blieb aus.
    Sie hatten eine ähnlich heiße Diskussion hinter sich, wie sie gerade geführt wurde. Es war um den Datenschwall gegangen, mit dem das Specter sie in Taukirk beinahe ausgeknockt hätte, und das im denkbar ungünstigsten Moment.
    Selbstverständlich war die digitale Wesenheit nicht der. Typ, sich dafür zu entschuldigen.
    Aber sie hatte ihren Fehler eingesehen und einen Hauch von Zerknirschung gezeigt.
    Und sie verhielt sich seither erfreulich ruhig. Vielleicht hatte sie aber bloß die Episode im Netzwerk der Tiefenstadt mehr mitgenommen, als sie zugab.
    Auch Filana war müde, schrecklich müde. Ihr gebrochenes Bein pochte, doch sie wagte nicht, die Dosis des Anästhetikums zu erhöhen. Es fiel ihr schon schwer genug, Konzentration und Überblick zu bewahren.
    Dass der Gauner Letoxx zur Schlüsselfigur geworden war, behagte ihr gar nicht. Und der Gedanke an den Kondensator-Dom verschaffte ihr eine Gänsehaut.
    Danke, sehr lieb.
    Andererseits war die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sich das Gesuchte in einer Kaverne unter dem Heiligtum befand. Allen alten Quellen zufolge war Geront Detrakk einer der mächtigsten Traken seiner Zeit, wenn nicht aller Zeiten. Wie die Pharaonen der terranischen Antike legte er Wert darauf, seine Hinterlassenschaft am prominentesten denkbaren Ort zu deponieren.
    Und was sollte wohl das Vermächtnis eines Kybb-Traken ausmachen? Was wohl, bei einem Volk von Kyberneten? -Datenbanken. Rechner. Technik. Detrakks kostbarste Armprothesen.
    Diese Art von Zeug.
    Sowie fünfhundert Kyber-Neutros. Oder jedenfalls die Information, wo diese, die in diesem Kampf wichtigsten bekannten Waffen des Sternenozeans, gelagert waren.
    Sie mussten da hinein. Mit Iant Letoxx, daran führte kein Weg vorbei.
    Atlan fuhr unterdessen ein härteres Programm. „Meine Leute gehen so oder so in den Dom", sagte er gefährlich leise. „Und sie nehmen dich so oder so mit. Gefesselt, notfalls betäubt.
    Allerdings ist dann hinterher natürlich nichts mit der Space-Jet. Sondern wir lassen dich einfach dort zurück. Als Geschenk für deine vielen Freunde in Whocain."
    Der Eins-Katalog stierte auf die lebensechte holografische Darstellung des Arkoniden. „Wie verträgt sich das mit eurer ach so hoch stehenden Ethik?", keifte er.
    Jetzt hat er ihn, raunte das Specter. „Schlecht", antwortete Atlan. „Aber noch schlechter stünde es uns

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