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2299 - Ahandaba

Titel: 2299 - Ahandaba Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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normalsterblichen Menschen hoch überlegen.
    Er könnte diese Tendenzen auf Jahrzehnte, Jahrhunderte verbergen, ohne dass wir ihm auf die Schliche kämen.
    Und ... was sollten sie tun, falls diese Wesenheit tatsächlich eine negative Entwicklung vollziehen sollte? Sollte der ENTDECKER, den die Terraner in der Großen Magellanschen Wolke zurückgelassen hatten, den Stock unter Beschuss nehmen? Lächerlich! Ka Than und Satrugar übten einen gewissen Einfluss auf die Kybb aus. Nicht nur die Titanen, sondern ihre gesamte Flotte hatte sich dem Befehl der Wesenheit unterstellt.
    Nein, wenn der Nocturnenstock die Oberhand über den Grauen Autonomen bekam, wie es bei Gon-Orbhon geschehen war, hatten sie seiner Macht nichts entgegenzusetzen.
    Aber noch deutete nichts darauf hin.
    Kantiran und Mal hatten den Stock schon oft besucht. Anfangs waren sie um den See geschlendert, später hatten sie ihn durch die zahlreichen Schächte, die sich wieder an seiner Oberfläche gebildet hatten, direkt betreten. Schon nach kurzer Zeit hatte ein wunderbar ruhiger, freundlich gesinnter Stock Satrugar begonnen, mentalen Kontakt zu ihnen aufzunehmen. In ihm hatte sich das Gefühl eingestellt, dass Satrugar ihr Freund sein wollte.
    Nirgendwo sonst fühlte Kantiran sich ruhiger, entspannter und ausgeglichener. Wenn er in Satrugars Nähe war, fielen die Sorgen des Alltags einfach von ihm ab. Manchmal wünschte er sich, den Stock nie wieder verlassen zu müssen.
    Doch immer, wenn dieses Gefühl sich einstellte, hatte er kurz darauf eine nagende Ungeduld verspürt, den Drang zu erfahren, was draußen in der Welt vor sich ging. Fast so, als gebe Satrugar ihm diesen Impuls ein, als wolle der Stock verhindern, dass er sich in seiner Nähe allzu wohl fühlte.
    Dass er ihm und seinen positiven Ausstrahlungen verfiel.
    Kantiran setzte den Gleiter auf dem Nocturnenstock auf, an seinem bevorzugten Landeplatz, ganz in der Nähe eines Schachts, der in den Kristallberg führte. Mal sah ihn fragend an, doch er machte noch keine Anstalten, sich zu erheben und zur Schleuse zu gehen.
    Wie so oft in letzter Zeit fragte er sich, warum er hier bei Satrugar geblieben war, sich gegen eine Rückkehr in die Milchstraße entschieden hatte. Es war kein spontaner Entschluss gewesen, sondern er hatte sich die Entscheidung nicht leicht gemacht. Und erneut fragte er sich, wieso er nicht mit Mal darüber sprechen konnte, seinem besten - und einzigen - Freund, mit dem er sonst fast alles besprochen hatte.
    Aber das war eine Sache, mit der er allein fertig werden musste. Erst in letzter Zeit hatte sich eine gewisse Klarheit bei ihm eingestellt.
    Vielleicht lag es daran, dass er nichts, keine Eltern und keine Heimat, hatte, wohin er zurückkehren konnte. Während er darauf wartete, dass der Kreuzer der RICHARD BURTON sie von Parrakh abholte, hatte er viel nachdenken können. Und er hatte erkannt, dass ihm nicht mehr daran lag, die Beziehung zu seinem Vater, zu Perry Rhodan, dem unsterblichen Residenten, zu klären. Besser gesagt, überhaupt erst eine solche Beziehung aufzubauen.
    Denn nüchtern betrachtet war Perry nicht sein Vater, sondern nur sein Erzeuger.
    All das, was ihn wirklich zu einem Vater gemacht hätte, hatte er ihm nicht geben können.
    Kantiran da Vivo-Rhodan war im Kristallimperium aufgewachsen, ohne seine wahren Eltern zu kennen. Rhodan hatte ihn niemals getröstet, wenn er Angst gehabt hatte; niemals getadelt, wenn er über die Stränge geschlagen hatte; ihn niemals bestraft, wenn es nötig gewesen wäre.
    Perry hatte ihn nie in den Arm genommen, nie mit ihm einen Trivid gesehen, nie mit ihm über Mädchen gesprochen.
    Es war nicht Perrys Schuld gewesen. Er hatte nicht einmal gewusst, dass Kantiran überhaupt existierte.
    Und seine Mutter, Ascari da Vivo ... Sie hatte ihn nicht einmal in ihrem Leib ausgetragen. Sie hatte ihn als Embryo entfernen lassen und in vitro herangezogen. Gezüchtet.
    Seine Mutter war jetzt tot. Und darüber war er froh.
    Nicht nur aus billiger Rache. Nicht nur, weil sie Thereme hatte ermorden lassen. Er hatte lange gebraucht, um das zu erkennen.
    Nachdem er begriffen hatte, dass er in Wirklichkeit gar keine Eltern hatte, sondern nur noch einen Erzeuger, war ihm ebenfalls klar geworden, dass damit die Grundkonflikte in seinem Leben gelöst waren. Was zog ihn noch nach Arkon, was nach Terra? Wer wartete in diesem oder jenem galaktischen Imperium auf ihn? Weshalb sollte er sich irgendeiner der beiden Seiten zugehörig fühlen? Die eine

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