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2301 - Im Kolonnen-Fort

Titel: 2301 - Im Kolonnen-Fort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wuchsen Bauteile auf. Die Amöben-Wesen klebten schier auf dem Material, schienen es zu halten, zu formen, zu verbinden gleichermaßen.
    Flansche wurden angesetzt, Dutzende von Auswüchsen entstanden – und ir gendwie fügten sich die Einzelteile zu ei nem undefinierbaren Ganzen zusammen.
    So exakt, als wäre inmitten des hastigen Durcheinanders jede einzelne Position auf den Bruchteil eines Millimeters fest gelegt gewesen.
    Dutzende Koffter nahmen die fertig gestellten Aggregate mit Hilfe irisierender Energiewirbel auf und transportier ten sie ab, während andere immer noch Bauelemente abluden.
    Dani hatte mehrmals das Frequenz band ihres Helmfunks durchlaufen las sen. Als endlich ein kreischendes Stim mengewirr ertönte, nahm sie Feinein stellungen vor. Die Eingangsleistung war denkbar gering, die Stimmen konn ten demnach nur von den Arbeitstrupps stammen.
    Augenblicke später griff das Überset zungsprogramm. Es lieferte ein anfangs nahezu unverständliches Ergebnis, war aber ausreichend lernfähig, die bislang identifizierten Lautfolgen der fremden Sprache der veränderten Stimmbildung der Amöben anzupassen.
    Was übersetzt wurde, waren Hinweise auf Arbeitsabläufe und organisatorische Details. Kommandos an die „Hände des Herrn", was immer das bedeutete, An weisungen an die Koffter-Piloten, un verständliche technische Details, deren endlose Abfolge an Checklisten erin nerte.
    Dani Queenz gab die Übersetzung weiter.
    „Wie lange hast du das schon?", fragte Demetrius Luke überrascht.
    „Drei oder vier Minuten. Keine Sorge, bislang war nichts von Wichtigkeit da bei. Ohnehin habe ich alles aufgezeich net. Du kannst dir das immer wieder anhör..."
    Mitten im Wort verstummte sie. Eine laute Stimme übertönte alles andere. Der herrische Tonfall klang, als hätte einer der Ornithoiden gesprochen.
    „Die Arbeiten am Projektor der Fraktalen Aufriss-Glocke werden von einem Ganschkaren des Herrn über prüft. Für die nicht von den Maßnahmen betroffenen Yong-Dreq-Kreaturen gel ten die aktuellen Anordnungen bis auf Widerruf."
    Yong-Dreq-Kreaturen. Die Bezeich nung hatten sie schon in der Verteiler halle gehört. Zweifellos waren die amö benartigen Gallertwesen gemeint, die sich selbst als Hände des Herrn bezeich neten.
    „Fraktale Aufriss-Glocke", wieder holte Luke. „Was immer das sein mag, für mich klingt der Name nach einer Waffe.
    Wir gehen näher heran. Dieser Gansch kare interessiert mich ebenfalls."
    Inzwischen waren sie fast sicher, dass niemand in dieser Umgebung ihre ohne hin nur schwachen Energiefelder an messen würde. Im Laufschritt eilten sie weiter und standen nach fünf Minuten zwischen den ersten Materialstapeln.
    „Was wollen wir überhaupt von die sem Kontrolleur?", fragte Dani.
    „Wir schauen ihm auf die Finger. Ein Ganschkare des Herrn – das klingt nach hoch gestellter Persönlichkeit. Falls die Bezeichnung Herr identisch ist mit dem Kapitän, sind wir der Quelle für alle In formationen schon sehr nahe."
    Dani Queenz riss die Augen weit auf. „Das klingt, als möchtest du den Befehls haber der Station gefangen nehmen."
    Luke erwiderte ihren Blick, erst eisig, dann spöttisch lächelnd. „Würdest du mitmachen?", fragte er zurück. „Aber keine Sorge, ich weiß, wo das Risiko zum Selbstmord wird. Diesen Kapitän werde ich bestimmt nicht mit der Nase drauf stoßen, dass wir hier sind."
    „Demetrius!", rief in dem Moment der Minister. „Sieh dir das an!"
    Ein eitergelber Koffter landete neben dem nächstliegenden Materialstapel.
    Drei Yong-Dreq-Kreaturen schoben sich über die Bordwand und fingen sich mit blitzschnell ausgebildeten Pseudopo dien ab. So nahe wie hier waren die Si ganesen den Amöbenwesen noch nicht gekommen.
    Die Hände des Herrn waren groß, aber sie erreichten nicht die Masse eines durchschnittlichen Terraners, wenn sich das aufgrund ihrer in die Breite fließen den Körper so eindeutig behaupten ließ.
    Luke spannte sich, als er den vermeint lichen Zellkern aus der Nähe sah. Das war eine eindeutig humanoide Struktur, fast dreimal so groß wie ein Siganese.
    Schnell glitten die Yong-Dreq-Krea turen an den Materialstapeln in die Höhe – und dann geschah etwas, das die Siga nesen keinesfalls erwartet hatten.
    Eine der humanoiden Strukturen han delte eigenständig. Mit einem deutlichen Ruck löste sie sich aus der sie umgebenden transparenten Masse und richtete sich auf. Mit stockenden Bewegungen, beinahe wie ein schlecht synchronisier tes Hologramm, wandte

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