Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2304 - Schatten über Atlan-Village

Titel: 2304 - Schatten über Atlan-Village Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
aufpasst, gerät er in schlechte Gesellschaft. Atlan Village ist schließlich voll von Gesindel."
    „Dieses Gesindel, wie du es nennst, ist unser hochverehrtes Publikum."
    Stirnrunzelnd betrachtete Julian seine Frau von oben bis unten. „Und überhaupt: Du bist doch die Liberale von uns beiden. Aber wenn’s um den Jungen geht, schlägt der anerzogene Konservatismus deiner Eltern durch."
    „Ich wusste ja, dass das kommen würde! Immer wenn dir die Argumente knapp werden, greifst du auf meine Eltern zurück. Ein für alle Mal: Lass sie aus dem Spiel!"
    Marc lächelte selig. Diese beiden Menschen mochten unglaubliche Trottel sein – aber heute konnte ihn nichts, gar nichts, von der Wolke herunterholen, auf der er schwebte.
    Er ließ die zankenden Eltern zankende Eltern sein und zog sich in sein Zimmer zurück.
    Er versuchte, Monique zu erreichen, aber sie meldete sich nicht. Schade. Er hätte gerne mit ihr geplaudert und von Fawn Suzuke, der Göttin, erzählt.
    Seine Schwester war schließlich steinalt, schon über 20, und konnte ihm sicherlich Tipps geben, wie man mit Mädchen richtig umging.
    Er diktierte ein ausführliches Memo in die Sprachbox und adressierte es an ihren Haus-Servo. So, wie er es immer tat, wenn es Neues zu berichten gab.
    Dann legte er sich nieder, verschränkte wohlig die Hände hinter dem Kopf, starrte auf das Sternen-Holo an der Decke, das sich langsam um die eigene Achse drehte, und beschloss, an Fawn zu denken.
    Minuten später schlief er ein.
    Und träumte vom absoluten Grauen.
     
    5.
     
    Er wusste nicht mehr, ob er vom Grauen träumte – oder es tatsächlich durchlebte.
    Diese Phasen waren durchaus nichts Ungewöhnliches. Sie stellten sich stets dann ein, wenn er zu wenig Schlaf erhielt. Auch wenn er nur herzlich wenig davon benötigte – seine Synapsen waren einfach überlastet.
    Malcolm S. Daellian lenkte den Sarkophag in Richtung seines Arbeitssaales zurück. Er achtete dabei nicht auf die vielen LFT-Mitarbeiter, die durch die Gänge huschten. Rücksichtslos nutzte er seinen besonderen Status aus. Wer zu spät zur Seite sprang, wurde eben von Prallfeldern, die er erschaffen hatte, beiseite gedrückt.
    „Was gibt’s?", fragte er knapp.
    Einer seiner Mitarbeiter – wie hieß er doch gleich? – skalierte soeben einen Datenstream für ihn. „Eine Zusammenstellung aller Neuigkeiten", sagte der Mann kurz angebunden.
    „Anschließen!", befahl Daellian und brachte seinen Sarg im gut ausgeleuchteten Zentrum des Raumes zum Stillstand.
    Der feiste, ungelenkig wirkende Mann gehorchte. Ach ja – Rudnor hieß er. Er war das Mädchen für alles, das ihm Bré Tsinga in diesen aufregenden Tagen zur Seite gestellt hatte. Ausgebildet in Allgemeiner Hypertechnologie, Daten-Endaufbereitung – und speziell vertraut mit den spezifischen Bedürfnissen der Sargmumie, mit der Zusammensetzung der Nährflüssigkeit, den externen Bedienungspaneelen, den psychischen „Aussetzern", die zwar selten waren, aber noch immer vorkamen.
    Er kannte auch Daellians psychologisches Profil, soweit es ihm zugänglich gemacht worden war. Und er war ein leidlich guter Dialogpartner, wenn es um Daellians Fachgebiet ging. Er sorgte dafür, dass er stets auf dem aktuellen Stand blieb und regelmäßig mit Informationen aus allen Arbeitsbereichen, die seiner Herrschaft unterstanden, beliefert wurde.
    Ein überaus sympathischer Bursche mit vielen guten Seiten und nahezu keinen Schwächen.
    Daellian hasste ihn von ganzem Herzen. Er brauchte niemanden.
    „Steck endlich an!", befahl er Rudnor.
    Der Datentransport begann augenblicklich. Im Schnellgang wurde er mit Informationen überschüttet. Viel hatte sich getan, während er in einer dieser langweiligen Sitzungen mit irgendwelchen selbsternannten Experten des Finanzausschusses der Akademie wertvolle Zeit vertändelt hatte.
    Die Verantwortlichen der Experimentalfabrik HWG-01 benötigten seine Unterstützung ... Aufschieben, dachte er.
    Ein Techniker war auf der RICHARD BURTON einer harten Strahlendosis ausgesetzt worden und dämmerte nunmehr auf der Intensivstation von Luna City dem Tod entgegen ...
    Blumen und ein paar tröstende Worte an die Frau sowie Übernahme der Ausbildungskosten für die Kinder bis zum vollendeten 18. Lebensjahr, ordnete er an.
    Perry Rhodan wollte einen Bericht über die Fortschritte zum Projekt BACKDOOR ... Ich berichte dann, wenn es etwas zu berichten gibt, diktierte er. Ansonsten lass mich gefälligst meine Arbeit tun. Auch wenn er größten

Weitere Kostenlose Bücher