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2305 - Jagd auf die Dunkelkapsel

Titel: 2305 - Jagd auf die Dunkelkapsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eintreten könnte.
    „Die Dunkelkapsel ist nach wie vor gesichert", zischte Zerbone, der sich längst orientierte und mit beiden Händen alle Mittel, die ihnen zur Verfügung standen, überprüfte.
    „Selbstverständlich", sagte Aroff und öffnete schließlich ebenfalls die Augen.
    „Er hat definitiv keine Möglichkeit, unser Schiff in Besitz zu nehmen."
    „Wo kann er hin sein?"
    „Wie lange waren wir ... außer Gefecht?"
    „Nahezu zwei Stunden."
    „Der Junge kann dennoch nicht weit gekommen sein. Das Gelände ist sehr unwegsam. Ein einziger Weg führt hier Richtung ... Norden hinab ins Grün."
    „Was ist, wenn er jemandem begegnet ist, der ihm geholfen hat?"
    „Unwahrscheinlich." Aroff desaktivierte den Dunkelschirm und hielt den Kopf in den stürmischen Wind. „Die Insel ist nahezu unbewohnt. Die nächste menschliche Ansiedlung ist vierzig Kilometer entfernt."
    „Moment!" Zerbone drehte ihren gemeinsamen Körper um die eigene Achse und deutete schließlich zu Boden. „Das sind Schleifspuren."
    „Du hast Recht." Der Ganschkare sog die Luft ein, als könne er den Terraner wittern. „Er hat sich einfach diesen Abhang hinabrollen lassen."
    „Er war also mindestens genauso geschwächt wie wir."
    Jeden anderen, der ihren ... Anfall beobachtet hätte, hätten sie getötet. Selbst untereinander fiel es ihnen schwer, über diesen Zusammenbruch zu reden.
    „Die Schleifspuren führen hinab zum Gewässer", sagte Zerbone schließlich.
    Ohne einen Impuls des anderen abzuwarten, hob er den Körper in die Luft und orientierte sich.
    Sie befanden sich etwa tausend Meter über dem Meeresspiegel. Hier oben war das Gelände steinig. Armselige Gewächse in Grün und Braun duckten sich vor dem stetigen Wind tief zu Boden.
    Das Blätterdach eines subtropischen Dschungels fasste den einsamen Gipfel ein. Im Süden zog sich die Insel länglich dahin. Im Norden blieb das Festland, von dem sie wussten, im nach wie vor stürmischen Regen unsichtbar.
    Aroff übernahm die Steuerung. Sie folgten der Schlammspur, die nahezu kerzengerade hinab zum Wasser führte.
    Da und dort musste die rasante Fahrt von einem Stein gebremst worden sein. Der Körper des Terraners, der nicht besonders stabil ausgesehen hatte, war möglicherweise ernsthaft in Mitleidenschaft gezogen.
    Impulse des Ärgers durchschwappten ihre beiden Köpfe.
    Sie hatten einiges über die Vergangenheit gelernt. Waren Zirium und Gamauf tatsächlich ihre genetischen Väter? Was war in der Skapalm-Bark weiter passiert? Es wäre für sie persönlich von größtem Interesse gewesen, noch mehr in Erfahrung zu bringen. Der Tod Marc Londons lag zu diesem Zeitpunkt keineswegs in ihrer beider Interesse.
    „Über diese Kante ist er gestürzt", sagte Zerbone. „Und hier ist er endgültig aufgeprallt. Ganz knapp vor dem Ufer des Sees."
    „Individualorter an!", befahl er dem Anzug. „Herzschläge, Puls und Körperhitze anmessen!"
    Sie schwebten knapp über dem breiten Schlammloch, das bereits mit Wasser voll gesogen war. Grasnaben, Felsgestein und abgerissenes Buschwerk zeugten von der Lawine, die der seltsame Terraner mit sich gerissen hatte.
    „Keinerlei Individualimpulse im Umkreis von 100 Metern", meldete der Anzug knapp.
    „Wo kann er hin sein?" Mit einer Mischung aus Ärger und Besorgnis landete Zerbone.
    „Der ewige Regen hat mögliche Fußspuren längst verwischt." Aroff blinzelte kurzsichtig umher. „In weitem Umkreis gibt es unzählige Schlammlöcher, die von menschlichen Füßen wie auch von Großwild getreten worden sein könnten."
    „Marc London ist ganz in der Nähe", zischelte Zerbone. „Ich rieche es. Verlass dich auf meinen Instinkt. Er hatte im Gegensatz zu uns keinerlei Möglichkeit, auf stärkende Mittel zurückzugreifen." Er stapfte vor zum Uferrand, der steil und glitschig war.
    „Sieh doch ein, dass er entweder entkommen oder tot ist", sagte Aroff mit der ihm eigenen Bedachtsamkeit. „Wir sollten zusehen, dass wir ebenfalls von hier verschwinden."
    „Können Menschen schwimmen?", fragte Zerbone unvermittelt und ohne auf die Worte seines anderen Ichs einzugehen. „Mit ihren dünnen Armen taugt ihre Physis ähnlich wenig dazu wie deine, aber wer weiß ..."
    Aroff aktivierte die Datenbrille und klinkte sich blitzschnell in einen Informationscluster über die hier vorherrschende Gattung „Mensch" ein. In beunruhigender Langsamkeit – wahrscheinlich auf den nachwirkenden Schock zurückzuführen – fand er die Antwort auf Zerbones Frage.
    „Ja",

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