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2305 - Jagd auf die Dunkelkapsel

Titel: 2305 - Jagd auf die Dunkelkapsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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des Erdtrabanten.
    Nach dem Hyperimpedanz-Schock des Jahres 1331 Neuer Galaktischer Zeitrechnung waren auf Luna längst nicht alle Anlagen auf Positronik-Betrieb rückgerüstet worden. Coreos gehörte zu jenen kaum veränderten Anlagen, die für den Fall der Fälle zurückgehalten wurden. Die Notmannschaft erhielt widerwillig eine anachronistisch anmutende Forschungsstätte aufrecht, in der halbherzig mit wert- und sinnlosen Syntroniken experimentiert wurde.
    Was nahm es Wunder, dass die Aufregung groß war, als überfallartig Truppen des Terranischen Liga-Dienstes landeten und begannen, Anlagen und Energieerzeuger im weiten Areal zu verteilen.
    „Ich protestiere!", rief der Kommandant des Forschungszentrums, Jop Stoon, und machte sich daran, Dienstvorschriften zu zitieren.
    „Protest abgelehnt!", sagte eine mausgraue Agentin namens Aria Gionni. „Wir haben Rückendeckung von Noviel Residor, Mondra Diamond und, wenn du willst, selbst von Perry Rhodan. Du kannst es dir aussuchen. Und jetzt geh mir gefälligst aus dem Weg!"
    Die Legitimation, die sie ihm in Form eines versiegelten Speichermediums zuwarf, war in der Tat wasserdicht. Sein Auftrag für die nächsten Tage hieß: die Agenten gewähren lassen und ihnen ja nicht im Weg herumzustehen. Weiterhin wurden sie angehalten, die Station nicht zu verlassen. Jeglicher Kontakt nach außen wurde ihnen aus Gründen der Geheimhaltung untersagt.
    „Das können die mit uns doch nicht machen!", rief Ver Z-Nitsch, der Gruppenleiter der Gewerkschaftsorganisation. „Eine derartige Verletzung der Betriebsvereinbarungen, die von der Zentrumsleitung beschämenderweise kommentarlos hingenommen wird, ist mir niemals zuvor untergekommen. Wir verdanken diese Verrohung der Sitten ausschließlich der Politik Perry Rhodans ..."
    „Wir wurden angewiesen, uns möglichst ruhig zu verhalten", unterbrach Jop Stoon, bevor sich der dicke Gewerkschafter in Rage reden konnte. „Möglicherweise benötigt man uns in den nächsten Stunden, um den Agenten die Eingewöhnung in der Station zu erleichtern.
    Danach werden wir an einen unbekannten Ort ausgeflogen. Mehr oder minder handelt es sich um einen bezahlten Urlaub bis zum Ende dieser geheimen Kommandosache. Und das bei einer 50-prozentigen Gehaltserhöhung."
    „Es lebe Perry Rhodan!", rief Ver Z-Nitsch mit begeistert wackelnden Pausbacken, und damit war die Sache gegessen.
    Jop Stoon beobachtete misstrauisch, wie in unheimlich anmutendem Tempo ein starker Energiezaun hochgezogen wurde, der das Areal weitläufig abriegelte. Kurze Zeit später gingen mehrere riesige ENTDECKER stationär über dem Forschungszentrum in Stellung. Noch vor Tagesfrist landeten TLD-Gleiter. Sie nahmen ihn und den Rest der regulären Besatzung an Bord. Die nächste Zeit würden sie in einem Erholungszentrum der LFT auf dem Mars verbringen. Die Informationssperre galt nach wie vor für sie.
    Wozu das alles?, fragte sich Jop Stoon.
    Er beschloss schließlich, nicht länger darüber nachzudenken und sich auf die vielfach gerühmten Mixgetränke des Mars zu freuen.
     
    15.
     
    Marc überkam Verzweiflung, wie er sie nie zuvor gespürt hatte. All seine Mühen waren umsonst gewesen. Der Willensakt, den er im eiskalten Wasser zustande gebracht hatte. Gekrochen und gepaddelt war er. Nahezu blind und keines normalen Gedankens mehr fähig. Nur aufrecht gehalten von der Idee, dass er wegmusste von seinem Peiniger. Weg, weg, weg ...
    Und was hatte es schlussendlich gebracht?
    Der Mann mit dem wirren Bart, der ihn, wie er sich dumpf erinnerte, in den letzten Stunden gepflegt hatte, lag in katatonischen Zuckungen neben ihm auf dem Boden. Die tränenden Augen waren weit geöffnet, die Blicke in endlose Weiten gerichtet. Oberarm- und Oberschenkelmuskeln waren angespannt wie dicke Seile. Er hechelte, schnappte verzweifelt nach Luft.
    Marc ließ sich langsam nach hinten sinken. Er besaß keine Kraft, um dem armen Kerl in irgendeiner Weise zu helfen.
    Vielmehr musste er mit seiner eigenen Schwäche fertig werden. Der Kopf brummte, die Stirn fühlte sich fiebrig an.
    „Du nimmst jetzt Nahrung zu dir, und dann machen wir weiter", sagte unvermittelt die doppelköpfige Grauengestalt, die sich in eine schattige Ecke der Holzhütte zurückgezogen hatte.
    „Was meinst ... du mit Weitermachen?"
    Marcs Hals kratzte. Er konnte sich kaum artikulieren.
    „Wir werden das wiederholen, was dich bewusstlos werden ließ", antwortete Zerberoff. „Mit deinen Psi-Gaben bist du ein interessantes

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