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2312 - Die Unschlagbaren

Titel: 2312 - Die Unschlagbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einen weiteren Schrei ausstoßen konnte, sackte sein Körper kraftlos in sich zusammen. Die Arme fielen von den Lehnen, an denen sie sich festgekrampft hatten, der Kopf legte sich auf die Seite.
    „Was ist das?", fragte Alysha. „Atlan, was bedeutet das alles? Mein Gott, was können wir tun?"
    „Die Nerven behalten", antwortete der Arkonide. Der Kommandantin musste er das kaum sagen. Wenn es in der Zentrale jemanden gab, der über eine eiserne Beherrschung verfügte, dann, wohl sie. Das Schiff konnte er jetzt getrost ihr überlassen. Er nickte ihr zu und ging zu London. Gucky war ebenfalls schon da und stand an seinem Sessel, griff nach seiner Hand.
    „Ich habe die Medo-Abteilung benachrichtigt", sagte er. „Ärzte und Roboter sind unterwegs. Er hat kaum fühlbaren Puls, Atlan! Marcs Atem geht nur sehr schwach. Er befindet sich in einer Art Starre."
    Der Mausbiber sah den Arkoniden hilfesuchend an. Atlan schloss für einen Moment die Augen. Ausgerechnet Marc London. Perry Rhodan hatte den Psionten nur sehr schweren Herzens zur Charon-Wolke entsandt und verließ sich darauf, dass Atlan ihn wohlbehalten ins Solsystem zurückschickte. Marc London war wichtig, nicht nur wegen seiner Begabung. Der Junge war - bis auf Rhodan selbst - der einzige bekannte Mensch, mit dem Fawn Suzuke, die geheimnisvolle Warnerin vor TRAITOR, von sich aus in Kontakt getreten war. Wenn ihm jetzt etwas passierte ...
    Es schien Ewigkeiten zu dauern, bis die Mediker in der Zentrale erschienen.
    Zwischendurch hörte Atlan die Angaben, auf die er liebend gern verzichtet hätte. Das Strukturgestöber rückte näher, das Auge schrumpfte weiter. Und die Vibrationen nahmen weiter zu. Atlan wusste, dass er sich darum kümmern musste. Er musste mit Kempo Doll'Arym reden, falls dieser im Moment überhaupt dazu in der Lage war.
    Vor allem aber musste er wissen, was mit Marc London los war. Seine Geduld, als die Mediker diesen untersuchten, wurde auf eine harte Zerreißprobe gestellt. Ihre anschließende Auskunft war niederschmetternd.
    Sie konnten keinen Grund für die Starre finden, in die der Psiont verfallen war. Allerdings bestand offenbar im Moment keine direkte Gefahr für ihn. Trotz der verzögerten Atmung und des schwachen Pulses war sein Zustand „stabil". Die Mediker konnten ihn nicht aufwecken, er reagierte auf keinen Versuch. Aber sein Leben war ihrer Überzeugung nach nicht in Gefahr.
    Atlan konnte nur hoffen, dass die Ärzte Recht behielten. Er hatte bereits daran gedacht, den Flug zu stoppen - aber konnte er das jetzt überhaupt?
    Die sichere Raumblase zog sich um die beiden Schiffe zusammen,. und die Charonii konnten es allem Anschein nach weder verstehen noch verhindern. Was war richtig, was falsch?
    Stoppen? Weiterfliegen? Beschleunigen - oder verzögern?
    „Könnte es vielleicht sein", fragte Gucky, „dass Marc ... allergisch auf das Eintauchen ins Strukturgestöber reagiert?"
    „Vielleicht", antwortete Atlan halb geistesabwesend. Alles war denkbar, nichts sicher. Das Strukturauge schrumpfte. Der Alarm heulte.
    Ich muss mit den Charonii reden!, dachte Atlan. Ich muss es wenigstens versuchen!
    Doch bevor er dazu kam, reagierte Kempo Doll’Arym von sich aus.
    „Rücksturz!", rief Fiorenzo Anthos.
    „Wir fallen aus dem Linearraum! Der Überlichtflug wird von Seiten der DORYNA unterbrochen!"
    Sie „standen" mitten im Strukturgestöber der Charon-Wolke. Wenn die DORYNA sich jetzt von der VERA-CRUZ entfernte, würde das für die terranische Besatzung das augenblickliche Ende bedeuten.
    Doch Kempo Doll'Arym beabsichtigte nichts dergleichen. Atlan sprach mit ihm und erlebte zum ersten Mal einen niedergeschlagen wirkenden Charonii, von dessen Kraft und Zuversicht in diesen Momenten nicht allzu viel spürbar war. Die Verständigung mit der DORYNA war trotz einiger Störungen im Funkkontakt gut.
    Die Unterbrechung des Linearflugs hatte das, was das Strukturauge schrumpfen ließ, nicht aufhalten können. Das Strukturgestöber zog sich weiter um den kleinen Verbund zusammen. Die Lage wurde immer bedrohlicher. Der Durchmesser der stabilen Zone betrug nur noch knapp zweieinhalb Kilometer und nahm ab und ab; nicht mehr lange, und das Gestöber würde an der VERACRUZ zu „fressen" beginnen. Zuerst am Ringwulst, dann ...
    „Wir haben keine Erklärung", beteuerte Kempo. „Wir sind vollkommen ratlos. Zwanzig der besten Strukturpiloten sorgen von der DORYNA aus für das Strukturauge, es herrscht kein Struktursturm und nichts ... aber wir

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