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2312 - Die Unschlagbaren

Titel: 2312 - Die Unschlagbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sagen, wusste aber nicht, was. Er strich ihr über die Schultern und starrte durch das einzige Fenster hinaus in die Nacht, hoch zum Himmel, an dem Ijordan schweigend hing.
    Irgendwo dort draußen, dachte er, weit hinter dem Strukturgestöber, sollte es viele andere Sterne geben, fremde Sonnen mit fremden Planeten.
    Vielleicht sogar fremde Wesen. Was daran wohl stimmte?
    Der Himmel antwortete nicht. Die Welt schwieg. Nur Gyra weinte leise in seinem Arm.
    Nein.
    Es gab niemanden dort draußen.
    Keinen fremden Erlöser, der kam und sich vor die Spießer hinstellte und sie in den Hintern trat. Der ihm, Praulynd, sagte, was der Sinn dieses elenden, jämmerlichen, nutzlosen Lebens war, an dem er trotzdem so hing wie an einem kostbaren und wundervollen Schatz, der tief in einem dunklen Meer versenkt war und gehoben werden musste.
    Verdammt!, dachte er wütend. Verdammt, verdammt, verdammt!
    Es war ein hartes Stück Arbeit gewesen, aber Gyra hatte es schließlich geschafft. Dank Ceppink hatten sie wieder einen Gleiter „ausleihen" können. Ihre Sticks waren entsprechend reprogrammiert und sie auf dem Weg zurück ins Gebirge. Ceppinks „Entgegenkommen" war allerdings nicht so weit gegangen, dass er sie diesmal begleitet hätte. Er hatte allerdings feierlich geschworen, sie nicht wieder zu verraten. Praulynds Drohung, ihn wegen seiner Hilfeleistung sonst bei den Lehrern zu verpfeifen, wäre wahrscheinlich gar nicht nötig gewesen. Sicher hätte die Aussicht, die Prügel seines Lebens verabreicht zu bekommen, dem „Professor" auch schon genügt.
    Sie waren wieder auf ihrem alten Weg. Es war früh am Tag, Ijor war gerade erst aufgegangen. Sie hatten weitaus bessere Alibis als zuletzt und den Gleiter schon am Stadtrand geparkt, dort, wo ihn mit Sicherheit niemand finden würde. Leyton wollte unbedingt zurück zu dem Trümmerhaufen des eingestürzten Bunkers, um dort nach Hinweisen auf seine Hirngespinste zu wühlen. Nur um ihn zu versöhnen und sich selbst wieder voll in den Vordergrund zu spielen, hatte Praulynd ihm nachgegeben.
    Er hatte sogar mehr getan und für eine dem Ernst der Mission angemessene „Bewaffnung" gesorgt - natürlich keine richtige. Die Charonii besaßen mangels Feinden keine Warfen. Das war eines der langweiligen Dinge, die Praulynd so störten. Aber als Kinder hatten sie sich mit Farbkügelchen beschossen, eine nette kleine Schweinerei, und das musste eben genügen, obwohl es „kindisch" war. Aber es gab solche und solche Kindereien, es kam nur auf den Blickwinkel an. Außerdem tat Praulynd es ja nicht für sich, sondern für die anderen, sozusagen für die „Stimmung in der Truppe". Was machte er nicht alles für den Zusammenhalt der Unschlagbaren in dieser Krise.
    Und nicht nur er. Gyra war jetzt sogar über sich hinausgewachsen und freiwillig bereit, zu den Ruinen zu gehen. Sie hatte ein schlechtes Gewissen wegen ihrer „Flucht" und der Angst.
    Sie hatte es ihm gebeichtet, und das sagte mehr als alles andere darüber aus, wie mies sie sich fühlte. Sie wollte allen zeigen, wie mutig sie wirklich sein konnte. Nein, es war höchste Zeit, dass sie endlich wieder ein Erfolgserlebnis bekamen, damit solche Anwandlungen ein Ende hatten.
    Leider sah es danach nicht aus, als sie nach zwei Stunden die Stelle erreichten, an welcher der Bunker, die Station oder was auch- immer einmal gestanden hatte.
    „Diese Mistkerle!", fluchte Leyton, als sie vor den eingestampften Trümmern standen, die darüber hinaus auch noch mit einer dicken Schicht transparentem Material versiegelt worden waren. „Diese elenden Kreaturen haben alles eingeebnet und so fest zugegossen, dass wir nie mehr an die verschütteten Artefakte kommen!"
    „Das ist so was von widerlich", schimpfte auch Gyra. „Was denken die sich eigentlich? Dass hier alles ihnen allein gehört?" .
    „Wir sollten es ihnen heimzahlen", knurrte Praulynd, und um zu zeigen, dass er auch wirklich der Wütenste, Empörteste, Wüsteste von ihnen war, drehte er sich um und drohte mit der Faust in Richtung der tief unter ihnen liegenden Stadt. „Man sollte eine Bombe da rein werfen! Die ganze Brut ausmerzen, mit Stumpf und Stiel!" , „Hör schon auf!", fuhr Leyton ihn an. „Jetzt siehst du, was du angerichtet hast! Die Erwachsenen müssen unglaublichen Schiss davor haben, dass wir hier etwas finden könnten. Und wenn das so ist, dann gibt es die Fremden tatsächlich. Nur dürfen wir es nicht wissen. Niemand soll es wissen.
    Prau, ich könnte dich ..."
    „Nun

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