2312 - Die Unschlagbaren
Charonii!"
„Ach, und die Bilder im Bunker?
Was ist mit denen, eh?", fuhr der Rotschopf ihn an. „Es ist ein Raumschiff der Fremden, und es landet in Aram Verger, auf dem Landefeld. Ich will das sehen, und zwar aus der Nähe!"
Er machte Anstalten loszurennen.
Gyra hielt ihn an der Hand fest. „Warte, Ley. Wir gehen zusammen und ..."
Weiter kam sie nicht, denn in diesem Augenblick begann sich der Boden unter ihren Füßen zu bewegen.
„He!", brüllte Praulynd. „Verdammt, was ist das?" Er ruderte wild mit den Armen, als er keinen Halt mehr fand. „Mann, das gibt's nicht!
Haltet mich fest!"
Doch da war niemand mehr, der ihn halten konnte.
5.
VERACRUZ 1.
Juli 1344 NGZ Nach rund elf Lichtjahren zurückgelegter Strecke mit einer maximalen Fluggeschwindigkeit von vierhundert Überlicht erreichte der Verbund aus VERACRUZ und DORYNA das Ijor-System. Das Strukturgestöber machte gewöhnlichem All Platz, als er ins innere Gravitationsfeld des Systems eindrang. Natürlich reichte die Wirkung der Gravitation weiter, doch das Gestöber wurde nur in einem Bereich von zirka zwölf Milliarden Kilometern Durchmesser aufgehoben.
Atlan erschien es, trotz Kempos Berichten, fast unglaublich, inmitten des energetischen Chaos der Charon-Wolke ein „richtiges" Sonnensystem mit seinem orangefarbenen Zentralgestirn Ijor und insgesamt acht Planeten vor sich zu sehen, wovon Ijordan der zweite war. Er hatte ungefähr Erdgröße und einen Mond, Houtog. Die Sonnenentfernung betrug 76 Millionen Kilometer. Die Fernbeobachtung zeigte, während der Verbund in das System eindrang, eine Welt mit großen, geschlossenen Landmassen und vielen kleineren Binnenmeeren.
Die VERACRUZ fing Funksprüche auf, die zwischen der DORYNA und Ijordan gewechselt wurden. Atlan wartete ab. Er wusste, dass Kempo Doll'Arym sich bei ihm melden würde, sobald es etwas mitzuteilen gab. Im Augenblick waren sie sicher, und das war vorerst alles, was zählte. Sie hatten einen Flug überstanden, von dessen glücklichem Ausgang nicht alle an Bord überzeugt gewesen waren.
In einer Distanz von einer Million Kilometern von seiner Hauptwelt nahm Kempo Doll'Arym den Funkkontakt zum terranischen Schiff auf.
Er berichtete, dass er soeben mit dem Rat der Charonii auf Ijordan gesprochen und eine Landegenehmigung für Houtog erhalten habe. Alles Weitere musste man abwarten. Es gab kein warmes Willkommen, aber ebenso wenig eisige Ablehnung für die „außerwolkischen" Wesen.
Mittlerweile lagen auch detaillierte Berichte der Techniker unter Chefingenieur Alondro Ulan über das Ausmaß der Schäden am Ringwulst vor.
Die notwendigen Reparaturen würden mit festem Boden unter den Füßen deutlich besser vonstatten gehen als im freien Raum. Es sprach also alles dafür, der Einladung nachzukommen.
Der terranische Kugelriese und die Strukturdolbe der Charonii lösten sich voneinander, und während die DORYNA zurückblieb, nahm die VE-RACRUZ Kurs auf den kleinen Mond Ijordans.
Noch vor der Landung wurde Marc London von den Medikern wieder aufgeweckt. Er erwachte ohne jede Erinnerung an sein unfreiwilliges, verderbliches Wirken.
6.
Houtog: Das Geschütz auf dem Mond Praulynd Don'Dera wartete lange, bevor er versuchte, sich zu bewegen.
Das rechte Bein verursachte ihm Pein, die Brust tat ihm weh, der Kopf schmerzte sogar höllisch. Vor allem dem Schock aber war es zu verdanken, dass der bullige junge Charonii erst zum Fluchen kam, als er merkte, dass er mitten in einer Schutthalde aus großen und kleinen Felsbrocken und Staub steckte.
„Oh, verdammt", knurrte er.
„Klappe."
Er versuchte, den Kopf zu drehen.
Ein stechender Schmerz fuhr ihm durchs Genick. Für einen Moment blitzte es vor seinen Augen. Tapfer ertrug er es. „Wer ist das? Gyra?"
„Nach wem sonst hört es sich denn an?"
Er versuchte, alle Schmerzen zu ignorieren und sich aus dem Schutt empor zustemmen. In dem Licht, das von oben herab fiel, sah er jetzt eine Hand, die ihm winkte, dann einen Kopf mit kurzem Igelhaar. Gyra arbeitete sich hoch. Sie steckte offenbar nicht ganz so fest wie ihr Freund, der ächzte und stöhnte, bis er endlich die Arme frei bekam.
„Und Leyton?", fragte er. „Wo. ist Ley?"
Er bekam keine Antwort.
„Ley?", rief das Mädchen. „He, Ley, jetzt melde dich endlich!"
„Oh, verdammt", sagte Praulynd, der sich allmählich darüber klar wurde, was geschehen war. Er legte den Kopf zurück, biss die Zähne zusammen, bis die Schmerzen vorüber waren, und sah in
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