Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2313 - Das Goldene System

Titel: 2313 - Das Goldene System Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
zurück.
    Hiram Beida, Spezialist im Bereich Funk und Ortung, hatte lange als Prospektor im galaktischen Zentrumsbereich nach Schwingkristallen geschürft und sich mit eigener Kraft aus mehreren verfahrenen Situationen befreit. Ihm konnte niemand mehr erzählen, was es bedeutete, auf sich selbst angewiesen zu sein.
    Lenka Angrost war - abgesehen von mir - die Älteste im Team, eine erfahrene Pilotin und Einsatz-Ausbilderin der LFT. Wegen ihres Grundstudiums in Kosmobiologie hatte sie ihren Platz letztlich bei der Explorer-Flotte gefunden, und genau deshalb war meine Wahl auf sie gefallen.
    Gemeinsam mit Mork Ha'Sam und Julius Guck Andeman betrat sie die Zentrale. Mehr als ein knappes aufforderndes Nicken blieb mir nicht, denn gleichzeitig meldete sich Dr. Moustagh über Funk.
    „Ich befürchte Probleme, Atlan!", rief er, kaum dass sich die Übertragung stabilisierte. „Der Kantor-Sextant hat soeben zwei schwere Explosionen angemessen ..."
    „In der Nähe des Asteroiden?"
    Der Hyperfrequenz-Spezialist schüttelte den Kopf, kaute sekundenlang auf seiner Unterlippe und wandte sich zu jemand um, den ich in der Übertragung nicht sehen konnte. „Das ist es eben. Die Messung tangiert nicht einmal den UHF-Bereich und ist deshalb nicht lokalisierbar. Auf jeden Fall gab es starke Explosionen - mit nachfolgenden Energieeruptionen."
    Was er sagte, deutete auf eine Raumschlacht hin.
    „Ist wenigstens eine annähernde Distanz-Eingrenzung möglich?", wollte ich wissen.
    Moustagh hob die Schultern, „Wir bleiben dran!"
    Ich unterbrach die Verbindung und schaute unser Team an. Mittlerweile hatten Saats und Major Delazar die Zentrale betreten.
    „Das klingt nicht nach den besten Vorzeichen", stellte Lenka Angrost unumwunden fest. „Aber mit solchen Zwischenfällen mussten wir rechnen."
    „Kempo Doll'Arym hat es indirekt angesprochen", bestätigte Cornidor. „Der Grund für das Tabu der Charonii, diesen Bereich anzufliegen ..."
    „Selbst wenn es vor zwölf tausend Jahren eine mörderische Raumschlacht gegeben hat", platzte Saats heraus. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser Krieg bis heute andauert."
    ... und dann nicht längst in die Charon-Wolke übergegriffen hat, ergänzte ich in Gedanken.
    Wie gerne hätte ich Gucky, Marc oder einen der Strukturpiloten an Bord gehabt, doch sämtliche Psi-Fähigkeiten waren nach wie vor lahm gelegt: Gucky fiel damit aus, und Marc London bedeutete unter diesen Umständen ebenfalls keine Unterstützung. Auch auf die Strukturpiloten musste ich verzichten; sie hatten sich schon im Übergangsbereich stark beeinträchtigt gefühlt.
    Und Dr. Gregorian? Aus grundsätzlichen Erwägungen heraus hatte ich gar nicht erst versucht, mich mit ihm auseinander zu setzen. Gregorian beanspruchte von seiner Klause aus enorme Rechenkapazität der Biopositronik. Ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass er sich in seiner Arbeit von solchen Kleinigkeiten wie GoSy-A würde unterbrechen lassen.
    Minuten später löste ich SKARA-BÄUS-1 aus der Verankerung. Langsam verließ die Konstruktion den Hangar und durchstieß kaum schneller als im Schritttempo die im Paratronschirm geschaltete Strukturlücke.
    Die Impulsstrahltriebwerke reagierten ohne nennenswerte Verzögerung.
    Wann hatte ich zuletzt ein Schiff geflogen, das Deuterium als Stützmasse für die Triebwerke verwendete?
    „Alle Systeme arbeiten einwandfrei!", meldete Mork Ha'Sam.
    SKARABÄUS-1 gewann weiter an Fahrt - mit einer lächerlich geringen Beschleunigung von nur fünf Kilometern pro Sekundenquadrat, die ich langsam bis auf den doppelten Wert steigerte.
    Mehr durfte ich nicht riskieren, denn jetzt pflügte das Schiff mit flammendem HÜ-Schirm förmlich durch die Ausläufer einer ausgedehnten Staub- und Gaswolke.
    „Der Mistkä..., der SKARABÄUS ist nahezu blind", stellte Beida unumwunden fest. „Eigene Ortung stark erschwert bis nahezu unmöglich."
    „Wir erfassen den Asteroiden GoSy-A demnach nicht?", wollte Major Cornidor wissen.
    „Wahrscheinlich nicht einmal auf eine Million Kilometer", antwortete Beida betroffen. „So schlimm habe ich mir das nicht vorgestellt. Ortungstechnisch sehen wir kaum die Hand vor Augen."
    Ich orientierte mich anhand der Daten, die vom Kantorschen Ultra-Messwerk geliefert worden waren. Vermutlich waren sie das einzig Verlässliche in dieser Umgebung.
    Nach 51 Minuten hatte SKARA-BÄUS-1 die Endgeschwindigkeit von 30.000 Kilometern in der Sekunde erreicht. Mehr durfte ich nicht riskieren,

Weitere Kostenlose Bücher