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2313 - Das Goldene System

Titel: 2313 - Das Goldene System Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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freigeblasen. Aber schon in geringer Entfernung lag der Staub zentimeterhoch. Die Abdrücke unserer Stiefel zeichneten sich deutlich ab.
    „Seht euch um!", rief Marya. „Hier war seit Jahrtausenden niemand. Andernfalls gäbe es Spuren."
    Die Chefwissenschaftlerin hantierte mit einem Spezial-Ortungsgerät. „Bislang gibt es nicht die Spur einer besonderen Strahlungsquelle", stellte sie fest. „Zumindest nicht auf den Frequenzen, die der Taster absucht."
    Ich spürte, dass etwas unter meinen Stiefeln splitterte. Der Boden war merklich uneben geworden, trotzdem gab es keine scharfen Grate. Alles wirkte auf gewisse Weise gleichmäßig und ineinander fließend.
    Was immer ich losgetreten hatte, der Brocken war gerade faustgroß. Ich hob ihn auf. Er fühlte sich glatt an, aber zugleich auch porös. Der Vergleich mit einem Stück Bimsstein lag nahe. Das und . die verzweigten Hohlräume unter der Oberfläche bewirkten die geringe Dichte des Asteroiden.
    Es bedurfte zwar einiger Kraftanstrengung, aber ich schaffte es, den Stein zu zerbrechen. Im Scheinwerferlicht funkelte seine Struktur wie von kristallinen Adern durchzogen. . Eine extrem poröse mineralische Schwammform, kommentierte der Extrasinn.
    „Atlan!" Major Cornidor hatte sich gut zweihundert Meter weit entfernt und stand am Fuß eines Kraterwalles. „Die Höhle scheint ein Zugang in die Unterwelt zu sein."
    Vor dem Epsaler gähnte ein düsteres Nichts, das sich sehr schnell in ein helles Funkeln verwandelte, als er den unregelmäßigen Schacht ausleuchtete.
    „Während des Überflugs haben wir auf der Oberfläche nichts Außergewöhnliches bemerkt", sagte er. „Falls GoSy-A Überraschungen bereithält, dann wohl nur im Innern."
    „Julius Guck lässt eben eine Vergleichsanalyse erstellen und das Schnittmodell verfeinern!", meldete Beida. „Die Öffnung, die ihr entdeckt habt, steht eindeutig mit den anderen Hohlräumen in Verbindung."
    „Keine Spuren künstlicher Bearbeitung erkennbar." Der Epsaler betrat die Höhle. „Alles natürlich gewachsen, würde ich sagen. Sehr poröses Gestein, und der Hohlraum verzweigt sich. Was ich jetzt schon sehe, wirkt wie aufgeschäumt."
    „Vulkanisch entstanden", vermutete Marya. „Auswurfmaterial mit sehr hohem Gasanteil, der Kammern, Schächte und Poren geschaffen hat." Sie war inzwischen ebenfalls heran.
    „Alles ruhig!", ließ uns der Major wissen. „Ich bin etwa dreißig Meter weit eingedrungen. Vor mir liegen einige sehr enge Abzweigungen, aber die Haupthöhle zieht sich mit deutlichem Gefälle in die Tiefe."
    Vor gut dreißig Minuten war ich mit Marya Delazar dem Epsaler gefolgt und weit in das natürliche Labyrinth eingedrungen. Die Funkverbindung zu SKA-RABAUS-1 machte immer häufiger Probleme, brach zeitweise sogar völlig zusammen. Obwohl Maryas Ortung nichts erfasste, sah ich darin ein Anzeichen, dass wir uns einer besonderen Region näherten. Vor allem deshalb hatte ich es nicht eilig, das Höhlensystem schon wieder zu verlassen.
    Gut fünfzig Meter unter der Oberfläehe stießen wir auf die ersten größeren Höhlen. Wie überdimensionierte Blasen wirkten sie in dem ohnehin porösen Gestein, und mitunter bestanden Trennschichten nur aus üppig verzweigten, ineinander verflochtenen Strukturen.
    Wir speicherten die optischen Eindrücke für eine spätere Analyse auf der VERACRUZ, die Chef -wissenschaftlerin nahm außerdem wiederholt Materialproben.
    Nicht zu wissen, wonach man eigentlich suchte, bereitete selbst auf einem nur zehn Kilometer messenden Asteroiden Probleme.
    „Wir hätten uns einen der SHF-Hotspots vornehmen sollen", murrte Marya Delazar schließlich.
    „Das werden wir auch noch", versprach ich. „Sobald wir wissen, dass auf GoSy-A nichts zu holen ist."
    Wie aus weiter Ferne drang wieder Beidas Stimme im Helmempfang auf.
    Seiner Reaktion entnahmen wir, dass er uns nicht empfangen konnte.
    Dann kamen wir nicht mehr weiter, Deckengestein war herabgebrochen und verschüttete den Höhlengang auf unbestimmte Länge. Wir mussten umkehren und wählten für unser weiteres Vordringen eine der Abzweigungen, die wir zuvor kaum beachtet hatten. Falls das Ergebnis hier nicht anders war, entschied ich, würden wir wieder nach oben gehen.
    Da sind Stufen!
    Ohne den Hinweis des Extrasinns hätte ich die Veränderung wirklich nicht bemerkt. Major Cornidor, der vor mir ging, hatte ebenfalls nicht einen Moment lang gezögert.
    Auf eine Länge von höchstens zwei Metern fiel der Stollen sehr steil ab. Das

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