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2313 - Das Goldene System

Titel: 2313 - Das Goldene System Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sicher gewesen, dass wir bei jedem Hotspot neues Salkrit beschaffen konnten, ich hätte den Verlust als Katastrophe bezeichnet. Andererseits musste es gelingen, den Hyperkristall zu bearbeiten, sonst blieb er für gezielte Anwendungen weitgehend wertlos.
    „Serg Moustagh hatte die Idee, für die weitere Teilung ein neutrales Element zu nehmen - eines, das in seiner reinen Form keine Entsprechung unter den Anti-Elementen aufweist."
    „Ynkelonium ...?"
    Marya nickte. „Ein Ynkelonium-Skalpell, dessen Schneide nur wenige Atome misst. Soviel wir im Nachhinein herausgefunden haben, wird das Salkrit damit nicht im üblichen Sinne zerschnitten.
    Vielmehr kommt es an der Berührungsfläche zur Deflagration im Mikrometerbereich, die sich aber nicht weiter ausbreitet und auch nicht wieder schließt; hier treten keine Kohäsionskräfte auf.
    Ebenso wenig war die Neigung zur Entwicklung einer Kettenreaktion erkennbar."
    „Gute Arbeit, Marya. Mein Respekt.
    Damit sind wir einen großen Schritt vorangekommen."
    „Ich nehme an, du erwägst, in Kürze mindestens einen der SHF-Hotspots anzufliegen", vermutete die Hyperphysikerin.
    „Wir holen uns, was wir bekommen können." Ein Vergrößerungsfeld über der Arbeitsfläche zeigte mir die beiden verbliebenen Salkrit-Brocken. Während ich mich darauf konzentrierte, regelte einer der Wissenschaftler den Vergrößerungseffekt um zwei Zehnerpotenzen höher. Die Kristalle schienen sich explosionsartig auszudehnen, der eben noch schwach goldene Schimmer erinnerte nun eher an Einschlüsse in ansonsten nahezu glasklarer Struktur. Vergeblich suchte ich nach der Schnittstelle. Falls diese überhaupt erkennbar war, bedurfte es dazu wohl eines weiteren Vergrößerungsfaktors, wie ihn das optische Feld aber nicht mehr leisten konnte.
    „Nach aktuellem Wissensstand scheidet ein maschineller Abbau der Salkrit-Vorkommen aus", bemerkte Dr. Moustagh. „Zum einen besteht dabei die Gefahr ungewollt hoher Deflagrationsverluste durch mechanische Reize, zum anderen schließt die Streustrahlung des Goldenen Systems den Einsatz höher entwickelter Schürfroboter aus."
    „Wobei ich dieses Problem als zweitrangig ansehe", entgegnete ich. „Noch wissen wir nicht, wie ergiebig die Vorkommen sind. Wie schnell bekommen wir eine Produktion der erforderlichen Werkzeuge in Gang? Vor allem brauchen wir Ynkelonium-Klingen, ein oder zwei Dutzend fürs Erste, außerdem ..."
    Ich unterbrach mich, weil ich das Lachen in Maryas Augen bemerkte. Als ich schwieg, eröffnete sie mir, dass die Produktion in den Bordwerkstätten vor gut einer Stunde angelaufen war.
    „Ich wollte keine Zeit verlieren", erklärte die Hyperphysikerin. „Außerdem werden flexible Materialsonden für das poröse Asteroidengestein konstruiert und spezielle Sammelbehälter, in denen das Salkrit nach dem Abbau vor Erschütterungen geschützt wird."
    „Sinnvoll dürfte sein, das taube Gestein mit Desintegratoren aufzulösen", führte ich die Aufzählung fort. „Allerdings brauchen wir eine stark reduzierte Reichweite - und die Frage ist, ob Rückkopplungen zu befürchten sind."
    „Wir kümmern uns um das Problem", sagte Marya. „Wie viel Zeit haben wir?"
    „Wenn es machbar ist, würde ich am liebsten schon morgen aufbrechen. Als Nächstes -werde ich aus den Daten des Sextanten mehrere geeignete Objekte aussortieren."
    „Genügend Asteroiden stehen zur Verfügung", sagte die Wissenschaftlerin leichthin.
    Das größte Problem war für mich nach wie vor, dass wir das Ultra-Messwerk nicht auf einen der Skarabäen verladen konnten. Mit zunehmender Distanz zu den angemessenen Objekten schlichen sich zwangsläufig Fehlerquellen ein, zumal ein Teil der Daten ohnehin auf statistischen Hochrechnungen, beruhte.
    Während ich das hyperphysikalische Labor verließ, fragte ich mich zum ersten Mal, ob es effektivere Methoden der Salkrit-Gewinnung gab als den manuellen Abbau. Flüchtig zog ich sogar in Erwägung, kleinere Asteroiden aus dem Goldenen System zu entfernen. Die Krux dabei war, dass dies wohl nie jemand versucht hatte. Was würde mit den Kristallvorkommen geschehen, sobald sie dem Strukturgestöber der Wolke ausgesetzt wurden? Spontane Deflagration oder Vernichtung in einer verheerenden mehrdimensionalen Explosion?
    Die Strukturpiloten würden wohl kaum in der Lage sein, ein derart großes Objekt zu schützen. Kempo Doll'Arym hatte außerdem davon gesprochen, dass sie auf das Salkrit reagierten. 17. Juli 1344 NGZ „Unsere Ausrüstung ist

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