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2314 - Die Leben eines Seecharan

Titel: 2314 - Die Leben eines Seecharan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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geschürft. Wer dieses Leben gewohnt war, der hält es nie länger als fünf, vielleicht auch zehn Jahre an einem Ort aus.
    Und die Techniten jagten uns. Mit Flotten von mehreren tausend Schiffen versuchten sie, unsere neuen Siedlungen aufzuspüren. Wo es ihnen gelang, blieben uns nur die Flucht oder der Tod. Und Flucht bedeutete, immer wieder von neuem beginnen zu müssen, immer wieder Furcht und Entsetzen zu spüren.
    Verhandlungen gab es nicht.
    Und wo es uns gelang, Techniten zu vernichten, erschienen Tage oder Wochen später noch mehr von ihnen, bis wir ihrer Übermacht weichen mussten.
    Sie erschufen winzige Roboter, Späher, deren einziger Existenzzweck darin bestand, sich an die Shagin anzuheften und am Zielort Peilsignale auszusenden.
    Auf diese Weise fanden sie PEE-MAGUM, die größte unserer neuen Siedlungen. Die Schlacht um PEEMAGUM dauerte fast zwei Wochen, dann gelang den letzten Verteidigern die Flucht. Zurück blieben wieder nur verbrannte Hoffnungen. Und in den Siedlungen grassierte die Furcht vor dem Weiterleben."
     
    *
     
    „Warum?", fragte Mona Testar unvermittelt. „Welchen Grund gibt es für die Roboter, so gnadenlos vorzugehen?"
    „Ist es nicht Grund genug, dass wir lebende und fühlende Wesen sind, nicht aus Metall, sondern aus Fleisch und Blut?", antwortete die Ewige Truhe der Seecharan mit einer Gegenfrage.
    Aus seiner Sicht mochte es sich längst so darstellen, aber ich durfte mir die Antwort nicht so einfach machen. Es war darum gegangen, die Schutzherren von den Salkrit-Lieferungen abzuschneiden. Zweifellos. Aber dieses Ziel war mit der Isolation des Goldenen Systems erreicht gewesen. Der ausufernden Gewalt hätte es nie bedurft. Roboter agieren logisch und entsprechend ihren Programmschemata, sogar dann, wenn ihre Gehirne einen Anteil Zellplasma enthalten. Bei den Techniten gab es keine Plasmakomponente. Umso zuverlässiger gaben sie ihre Programmierung während der Reproduktion weiter. Wer hatte ihnen also den Auftrag mitgegeben, ein Volk wie die Seecharan auszulöschen? Vor allem: warum? Allein die Kybb zu verdächtigen, war zu einfach. Denn den ebenso blutigen Bruderkrieg der Schutzherren hätten die Seecharan nicht entscheiden können.
    Deine Schlüsse sind voreilig! Die Informationen der Ewigen Truhe sind nur ein kleiner Teil des Puzzles.
    Ich konnte nicht widersprechen.
    Vielleicht redete ich mir größere Zusammenhänge auch nur ein, weil ich sie sehen wollte. Gerade dann, wenn man es nicht erwartet, ist das Leben einfach und banal.
     
    *
     
    „Es gibt nicht mehr vieles zu berichten", sagte Ingal Fathen Aidon. „Nichts jedenfalls, was das Gesagte in einem besseren Licht erscheinen ließe.
    Einer meiner Ahn-Truhen gelang es in einem selbstmörderischen Unternehmen, die alte Heimat Rohalon zu erreichen und den Planeten halb zu umrunden. Tork Muut Aidon brachte Filmaufnahmen einer widerlichen Welt zurück; von seltsamen Gewächsen überwucherte Ruinenfelder, wo einstmals blühende Städte gewesen waren; verlandete Seen, verbranntes, selbst nach Jahrtausenden noch totes Land -und endlose Fabriken. Die Techniten hatten tiefe Wunden in den Planeten geschlagen und plünderten ihn aus, um immer neue Raumschiffe und Roboter zu bauen. Seit Tork Muut hat es niemand mehr gewagt, einen solchen Flug zu unternehmen."
    „Sehnst du dich nach eurer alten Heimat?", fragte Major Cornidor.
    Ingal Fathen Aidon machte eine fahrige Bewegung. „Ich glaube ... nein", antwortete er nach einigem Zögern. „Ich weiß nicht, ob mein Volk jemals wieder auf der Oberfläche eines Planeten glücklich sein könnte. Wir sind es längst gewohnt, im Verborgenen zu existieren, ständig getrieben von der Furcht vor Entdeckung. Selbst wenn es gelänge, die Techniten zu vertreiben, würden wir uns wohl über die Asteroiden verteilen und das Leben als Salkrit-Spürer genießen.
    In all den finsteren Jahrtausenden haben unsere Ahn-Truhen immer wieder Salkrit geschürft und Wege gefunden, die goldenen Kristalle vor dem Zugriff der Techniten zu schützen. Denn wir haben festgestellt, dass die Gegenwart von Salkrit unsere Feinde behindert. Nur ihre einfachsten Konstruktionen können dann noch ungehindert agieren, alle anderen zeigen Orientierungs- und Koordinierungsschwierigkeiten.
    Deswegen wurde die Letzte Zuflucht GRAANWATAH bis gestern nicht entdeckt. Über einen sehr langen Zeitraum haben wir sie mit Salkrit >angereichert<.
    Meine Ahn-Truhe Gorub Fath Aidon hat als Erster erkannt, welchen Vorteil wir daraus

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