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2314 - Die Leben eines Seecharan

Titel: 2314 - Die Leben eines Seecharan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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herauszuhören.
    „GRAANWATAH wird untergehen wie einst unsere Heimat Rohalon". sagte er. „Damals hat meine Ahn-Truhe Nerrf Atir noch die großen Asteroiden als Ausweg gesehen, aber wohin sollen wir heute fliehen?"
    Ganz davon abgesehen, dass niemand GRAANWATAH jetzt noch verlassen kann, kommentierte mein Extrasinn.
    „Die Zivilisation der Seecharan entstand neu", fuhr Aidon fort. „Im Inneren der. Asteroiden fanden wir Schutz und ausreichenden Lebensraum, und über Generationen hinweg nahm unsere Kultur wieder Gestalt an. Erst nun, da jeder die Gefährlichkeit des Gegners erkannt hatte, legten wir größten Wert auf Sicherheit.
    Plötzlich waren wir selbst die Eindringlinge, die heimlich das System durchquerten. Aus den Wracks, die seit der großen Schlacht durch den Raum trieben, ebenso aus den weit verstreut angelegten Depots, die von den Schürfern benutzt worden waren, holten wir alles, was sich verwenden ließ, um unsere Asteroiden abzusichern. Schutzschirme wurden ebenso installiert wie schwere Thermogeschütze. Und die Schürfer arbeiteten weiter, flogen wieder hinaus auf der Suche nach Salkrit. Eines Tages, so die Hoffnung, an die alle sich klammerten, würden die Schutzherren zurückkehren. Dann konnte der Handel mit den Charonii von neuem aufleben, und wenn uns genügend Salkrit zur Verfügung stand, würden wir Waffen eintauschen und die Techniten ein für alle Mal vernichtend schlagen.
    Aber viele junge Truhen spalteten sich in jener Zeit nur mehr mit unvollständigen Erinnerungen ab, und vieles ging deshalb für immer verloren. Es müssen die veränderten Lebensbedingungen gewesen sein, die diese Entwicklung begünstigten. Bis heute hat sich daran wenig geändert."
    Ingal Fathen Aidon, die Ewige Truhe der Seecharan - er war also wirklich der einzige Seecharan, dessen Gedächtnis über weit mehr als zehntausend Jahre zurückreichte. Starb er, ohne einen Nachkommen hinterlassen zu haben, starben nicht nur die Geschichte dieses Volkes und seine Kultur, sondern sehr wahrscheinlich auch der letzte Wille, gegen die Techniten aufzubegehren. Deutlich sah ich das holografische Abbild des doppelköpfigen und achtarmigen Cephalopoden vor mir, das unsere Spezialisten dem Technitenwrack abgetrotzt hatten.
    Ich wusste jetzt, dass dieses Bild kein eigenständiges Wesen darstellte, sondern einen Seecharan vor der Abspaltung. Für kurze Zeit hatte ich sogar vermutet, einen Dualen Kapitän zu sehen, wenngleich einiges an dieser Erscheinung dagegen gesprochen hatte.
    Ungewollt hatte ich zu lange gezögert, Aidon zu fragen, ob er einen Nachkommen hatte. Da er wieder zu reden anfing, verzichtete ich vorerst darauf.
    „An die tausend Jahre war mehr oder weniger Ruhe. Vielleicht deshalb, weil unsere Shagin die Routen mieden, auf denen häufig Gitter-Schiffe gesichtet wurden. Wir beschränkten uns auf den Verkehr zwischen den Asteroiden-Siedlungen.
    Uns fiel auf, dass die Techniten jene Zeit genutzt hatten, um ihre Macht nicht nur zu festigen, sondern einen zweiten massiven Vernichtungsschlag vorzubereiten. Mit einer gewaltigen Flotte schwärmten sie von Rohalon aus und machten Jagd auf unsere Schiffe. Sie schlugen so überraschend zu, dass wir schon in den ersten Tagen dieses Krieges Hunderte Shagin verloren.
    Wir hatten stets geglaubt, den Techniten ginge es um das Salkrit. Nun erkannten wir endlich, dass sie einer gänzlich anderen Motivation folgten. Es war ihnen nie darum gegangen. Rohalon zu erobern oder die Asteroidenschwärme - sie wollten unser Volk auslöschen. Grundlos. Sie waren gekommen, um zu töten, das war der Zweck, zu dem sie sich selbst erschaffen hatten. Mordmaschinen sind sie!
    Warum, Atlan? Wir wissen es nicht."
    Er hatte mich gefragt, aber er erwartete keine Antwort. Mit einem lang anhaltenden Laut, der wie ein menschliches Seufzen klang, fuhr er fort: „Nach einer Woche verfügten wir nur noch über dreihundert Shagin. Die wenigen Gitter-Schiffe, die von uns vernichtet wurden, werden die Techniten innerhalb weniger Jahre ersetzt haben. Was zählt die Existenz eines Roboters, den geeignete Fabriken hundertfach reproduzieren können? Und was ist dagegen das Leben eines Seecharan?
    Viele von uns suchten ihr Heil in völliger Isolation. Sie zogen sich tief in die Asteroiden zurück und verwischten alle Spuren auf der Oberfläche. Aber sie hielten dieses Dasein nicht lange aus. Wir waren keine Planetenbewohner mehr, die meisten von uns waren die Kinder von Bergleuten oder hatten selbst nach Salkrit

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