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2314 - Die Leben eines Seecharan

Titel: 2314 - Die Leben eines Seecharan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ziehen können."
    „Wie lange ist das her?", fiel ich ihm ins Wort.
    „Fünfzehn Generationen", antwortete die Ewige Truhe, ohne nachzudenken.
    „Folglich wurde sehr viel Salkrit zusammengetragen?"
    „Einhundertzehn Kilogramm insgesamt. Das meiste davon auf GRAAN-WATAH, fünf Kilogramm auf den benachbarten Asteroiden. Gemeinsam schaffen sie ein künstliches Störfeld, das uns bislang vor den Nachstellungen der Techniten schützte."
    Die Karten des Kantorschen Ultra-Messwerks wiesen die Asteroiden dieses Schwarmes in der Tat als besonders starke SHF-Strahler aus. Und jeder von uns hatte die Auswirkungen am eigenen Leib verspürt, dieses Gefühl der Atemnot während des Anflugs auf den Asteroiden, zum Teil verbunden mit einem panikartigen Empfinden, Die Impulse des Aktivatorchips in meiner Schulter waren intensiver geworden.
    Von alleine hätten die Techniten aufgrund des Salkrit-Störfeldes GRAAN-WATAH niemals gefunden. Erst unser Anflug hatte sie unzweideutig zum Ziel geleitet, besser als jeder Peilsender.
    Narr! Früher oder später wären sie auf ihren Blinden Fleck aufmerksam geworden. Aber ist dir aufgefallen, dass Aidon nur davon sprach, die Techniten zu vertreiben, und nicht, sie zu vernichten?
    Angesichts ihrer verzweifelten Lage erweisen sich die Seecharan als höchst moralisches Volk!
    Ich hätte in vergleichbarer Situation alles darangesetzt, einen so mörderischen Gegner zu vernichten.
    Genau wie die Techniten!
    Hiram Beida schrie auf. Und dann sah ich es an den Anzeigen: Die Techniten griffen an. Die ersten Thermosalven schlugen soeben in den Schutzschirm.
     
    9.
     
    Mehr als zwölftausend Gitter-Raumschiffe der Techniten standen zum Todesstoß gegen die Seecharan bereit. Aber bloß einige hundert Einheiten hatten das Feuer auf den Schutzschirm eröffnet, der GRAANWATAH umgab.
    „Punktbeschuss!". meldete Beida. „Die Roboter vergeuden keine Energie."
    „Welche Schirmstruktur?", wollte ich wissen.
    „Vergleichbar unseren HÜ-Schirmen."
    Wie immer er es angestellt hatte - vermutlich war es unserem Spezialisten nicht sonderlich schwer gefallen -, wir erhielten Bildübertragungen von Oberflächenkameras der Seecharan, eingeschränkt zwar und von Störungen verzerrt, aber immerhin.
    Ingal Fathen Aidon stand wie erstarrt.
    Der düstere Himmel über GRAANWATAH hatte orangerotem Feuer Platz gemacht, das über die sanft hügelige Oberfläche des Asteroiden zurückflutete.
    „Weitere Kampfschiffe in Geschützreichweite! Sie eröffnen ebenfalls das Feuer!"
    Beidas Tonfall war um übertriebene Sachlichkeit bemüht, als kaschiere er seine Furcht. In Situationen wie diesen hatte ich sogar kampferfahrene Raumsoldaten zittern sehen.
    „Wie lange bis zum Zusammenbruch?", fragte Major Cornidor. Er hatte seinen Kombistrahler gezogen und überprüfte den Ladezustand.
    „Nicht mehr als zehn Minuten!", antwortete Beida.
    Cornidor blickte mich stumm an. Ich nickte knapp. Eine andere Wahl hatten wir ohnehin nicht.
    Augenblicke später verließen Cornidor und Maxx Kernetz die Zentrale. Unsere Wissenschaftler achteten nicht auf sie.
    Wie gebannt blickten alle auf die Panoramagalerie. Die ersten strukturschwachen Zonen zeigten sich im Schirmfeld. Deutlich konnte ich die wabernden Flecken erkennen, die sich zitternd ausweiteten.
    Unaufhörlich schlugen die Salven der Techniten ein.
    „Warum feuern eure Abwehrgeschütze nicht?", fragte Mona Testar. „Sie existieren doch, oder?"
    Der Seecharan zuckte sichtlich zusammen, als er seinen Namen hörte. Aber er antwortete nicht. Ich nahm an, dass er in seinen Erinnerungen versunken gewesen war.
    „Wenn wir Strukturlücken für die eigenen Geschütze schalten, riskieren wir ein Durchschlagen von Energie", sagte er schwach. „Wir werden feuern, sobald der Schirm zusammenbricht."
    Den Rest sagte er nicht: Aber es kann unseren Tod nicht mehr verhindern.
    „Wenn du jetzt zu deinen Leuten gehen willst", wandte ich mich an den Seecharan, „wir halten dich nicht zurück."
    Er schwieg, aber der Blick aus seinen Augen traf mich völlig unvorbereitet. Da waren keine Angst vor dem Tod und kein Hass auf die Techniten oder auf uns, die wir den Feind erst hierher geführt hatten, sondern nur ... Gram.
    Und weit hinten in diesen unergründlichen Augen etwas wie Hoffnung.
    Hoffte er immer noch auf die Rückkehr der Schutzherren? Es war eine vergebliche Hoffnung, und das wusste er ebenso gut wie ich.
    Strukturrisse hatten sich im Schutzschirm gebildet und weiteten sich aus.
    Augenblicke

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