2317 - Arkons Fall
Aktakul. „Das hat den Vorteil, dass du weißt, woran du bist."
„Du bist ... Zarakh'athor", stieß der Orbanaschol hervor. „Seit Jahren warne ich vor dieser unsäglichen Verbindung ..."
„Du hast nicht laut genug gewarnt", sagte Aktakul, „sonst wärst du jetzt nicht hier. Die Orbanaschols haben sich vor Jahrzehntausenden gewisse Verdienste erworben, deshalb lasse ich dir die Wahl."
„Welche Wahl?", fragte der Gefangene stockend. „Wie du sterben wirst", sagte Aktakul. „Zieht ihn aus."
„Du Schlange!", rief der Orbanaschol.
Aktakul schüttelte den Kopf. Das Zeichen der Organisation war in der Tat eine auf die Brust tätowierte Schlange, angeblich den längst ausgestorbenen arkonidischen Yillds nachempfunden - Riesenreptilen, halb Schlangen, halb Drachen. Aber nicht jeder trug es. „Ich sehe mich lieber als Raubvogel."
Die beiden SENTENZA-Mitglieder rissen kurz an der lindgrünen Kombination des Gefangenen. Sie bestand aus dünnem Zellstoff und fiel an seinem hageren Leib herab. Darunter war er nackt. ,„Das ist ein Missverständnis", sagte der Orbanaschol. „Ihr habt den Falschen erwischt. Ich weiß nicht, weshalb ich hier bin. Ich habe ..." ,Aktakul hob die Hand, und der Gefangene verstummte.
Wie aus dem Nichts ertönte eine Stimme. Die Planung war ein voller Erfolg!
Dann eine zweite: Richtig - er hat genau den Falschen umgebracht, wiegt sich hinsichtlich der undichten Stelle nun in Sicherheit, verdächtigt überdies die falschen Adelskreise und wird, sobald das entscheidende Signal gegeben wird, überrumpelt werden.
Und eine dritte: So soll es sein. So wird es sein!
Wieder die erste: Tod dem Verfluchten!
Und Rache für seine Opfer!
Und alle gemeinsam: Tod dem Verfluchten! Und Rache für seine Opfer!
Aktakul lächelte. „Bestreitest du, dass du der zweite Sprecher bist?"
Der Orbanaschol wurde kalkweiß. „Gut", sagte Aktakul. „Neben den in den Weiten des Kristallimperiums offen betriebenen Abspaltungs- und Separatismusbestrebungen gibt es auch im Herzen des Reiches eine geheime Untergrundbewegung, die unbemerkt vom Imperator selbst mit großer Geduld auf seine ...
Ablösung hinarbeitet. Die Ohren des Imperiums sind überall. Man hat dieses Gespräch aufzeichnen, die Sprecher bislang aber nicht identifizieren können.
Eure Abschirmungen entsprechen dem neuesten Stand der Technik. Seine Erhabenheit wäre euch nie auf die Spur gekommen, aber ich mit meinen Verbindungen ..."
„Zarakh'athor", schnaubte der Orbanaschol.
Aktakul rieb seine extrem ausgeprägte Hakennase. „Man hätte dich schon als Welpen töten sollen", fuhr der Orbanaschol mit sich überschlagender Stimme fort. „Als Bostich dich zum in der Rangfolge dritthöchsten Wissenschaftler berief.
Deine Karriere verlief zwar steil, doch trotz deiner Genialität hättest du es aus Gründen der politischen Räson und kolonialen Herkunft nicht bis ganz nach oben geschafft. Aber wir hätten spätestens aufmerksam werden müssen, als Bostich den amtierenden Ka'Marentis des Kristallimperiums unter einem Vorwand anklagen und nach Celkar schaffen ließ ... wo man ihn zum Tod verurteilte!"
„Celkar", sagte Aktakul. „Auf dieses Stichwort habe ich gewartet."
„Und der zweite Wissenschaftler des Imperiums war damals alt. Als er starb, bist du automatisch an seine Stelle gerückt ..."
„Und ich musste lange Zeit durchhalten.
Ich habe Demütigungen und Anschläge überstanden, mir Verbündete gesucht ..."
„Du bist kein Wissenschaftler!", schrie der Orbanaschol. „Du bist in den Orbitalen Städten von Schemmenstern zu dem geheimnisvollen, nie öffentlich in Erscheinung tretenden SENTENZA-Führer aufgestiegen, der sich Zarakh'athor nannte!
Du bist ... ein Verbrecher!"
Aktakul lachte leise auf. „Aber danach hat mir niemand mehr meine Position streitig gemacht."
„Du hast fachliche Konkurrenz mehr als einmal von gedungenen Attentätern beseitigen lassen! Dein Aufstieg zum Chefwissenschaftler des Kristallimperiums ..."
„... war folgerichtig und wurde entscheidend von Bostich selbst gefördert", unterbrach der Ka'Marentis den Gefangenen. „Du verrätst mir nichts Neues, Orbanaschol. Aber die wichtigen Stichworte sind gefallen. Entscheidung und Celkar."
Der Gefangene starrte ihn an. Täuschte Aktakul sich, oder war Schaum vor seinen Mund getreten? „SENTENZA!", brüllte der Orbanaschol. „Sie wird noch der Untergang des Imperiums sein."
„Nein", sagte Aktakul leise und gab den beiden Männern ein Zeichen. Sie
Weitere Kostenlose Bücher