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2317 - Arkons Fall

Titel: 2317 - Arkons Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eine Begrüßung. „Du wirst die Experimental-Geschütze umgehend in GWALON-Ultraschlachtschiffe montieren lassen."
    Aktakul glaubte im ersten Moment, sich verhört zu haben, und runzelte verwirrt die Stirn. „Geschütze, die vielleicht gar nicht funktionieren? Bei denen sich bislang nicht einmal die Idee, auf der sie basieren, als richtig oder falsch erwiesen hat? Das ist Wahnsinn, Gaumarol!"
    Der Imperator überging seinen Einwand, als hätte er ihn nicht gehört. „Wir haben mit dem zweiten Kantorschen Ultra-Messwerk in unmittelbarer Nähe des Arkon-Systems ein Kolonnen-Fort entdeckt."
    Der Ka'Marentis erblasste. „Und nicht nur das", fuhr Bostich fort, „sondern auch noch drei zylinderförmige Scheiben von vierzig Kilometern Durchmesser und acht Kilometern Höhe, an die oben und unten kleinere Scheiben von fünfundzwanzig Kilometern Durchmesser und vier Kilometern Höhe angeflanscht sind. Wir wissen nicht, wozu genau diese Gebilde dienen, doch sie stammen eindeutig von der Terminalen Kolonne."
    Aktakul atmete tief ein. „Und dagegen willst du Waffen in den Einsatz bringen, für deren Wirksamkeit ich nicht garantieren kann? Das ist Selbstmord, alter Freund!"
    „Wir haben keine Wahl. Das Kolonnen-Fort wird den Atem des Drachen zu spüren bekommen!"
    „Und wenn dieser Drache gar kein Feuer spuckt? Wenn sein Atem ein laues Lüftchen ist, das nicht die gewünschte Wirkung erzielt? Dann schickst du deine Leute in den Tod, Gaumarol, und verschwendest wertvolles Material."
    „Ich schicke dir die Schiffe. Lass den Einbau sofort vornehmen! Ich werde keine Verzögerungen dulden."
    Das Holo erlosch
     
    6.
     
    Der Prinz der Dunkelheit
     
    Aktakul schritt erregt auf und ab. Natürlich verstand er Gaumarols Forderung.
    Natürlich wusste er, wie es um das Imperium bestellt war. Doch Wunder konnte er auch nicht vollbringen, und nackten Wahnsinn billigte er nicht, selbst wenn der Imperator ihn angeordnet hatte.
    Der Imperator, der genau wie er damals ein kleiner Junge gewesen war ... Der Bergsturz kündigte sich zwar mit lautem Getöse an, doch zum Ausweichen blieb keine Zeit. Schutt und Geröll rasten als schlammige Woge heran. Gaumarol und ihn erwischte nur ein Ausläufer, aber ein Schlag gegen den Kopf warf den anderen zu Boden. Bevor er sich wieder aufrappeln konnte, traf der nächste Steinbrocken seinen Unterschenkel ...
    Der Ka'Marentis schüttelte sich, versuchte, die Erinnerung an diesen schicksalsschweren Tag vor so vielen Jahren zu vertreiben. Es gelang ihm nur unvollständig.
    Noch immer klang das hässliche Splittern in seinen Ohren nach, mit dem irgendetwas in Gaumarols Körper brach.
    Ohne sich um dessen Schmerzensschreie zu kümmern, hatte er ihn aus der direkten Gefahrenzone gezerrt.
    An diesem Tag hatte er Gaumarol das Leben gerettet. An diesem Tag war ihre Freundschaft entstanden. Eine Freundschaft, die einem in Stein gemeißelten Gesetz Hohn zu sprechen schien. Der Herrscher auf dem Kristallthron hat keine Freunde! Er ist die Gestalt gewordene Institution, in ihm und seinem Handeln verkörpert sich das Imperium als Ganzes.
    Ihre Freundschaft jedoch hatte bis zum heutigen Tag Bestand gehabt. Aktakul konnte es manchmal selbst nicht glauben.
    Bostich hatte ihn nicht fallen lassen.
    Aktakul fuhr mit der rechten Hand über seine auffällig vorgereckte Tonnenbrust, den Beweis seiner kolonialarkonidischen Herkunft. Andererseits wiesen seine ID-Daten ihn als reinrassigen Arkoniden aus.
    Der Thi-Khasurn wusste, dass sie gefälscht sein mussten, gefälscht waren. Aber er wusste nicht, wer sie gefälscht hatte, er selbst oder gar der Zhdopanthi. Und der Hochadel wollte es auch gar nicht herausfinden.
    Mit einem schwachen Lächeln hob Aktakul die Hand von der Tonnenbrust an die rechte Schläfe über seinen buschigen schlohweißen Augenbrauen. Dort war, so groß wie ein Daumennagel, in lumineszierender blauer Farbe ein stilisierter Raubvogel tätowiert. Ein SENTENZA-Zeichen.
    Was wollte der Thi-Khasurn ihm auch anhaben? Trotz seiner kolonialen Abstammung war die genetische Ähnlichkeit mit einem Arkoniden groß genug, dass 1233 NGZ auf Largamenia nach der bestandenen dritten Stufe der ARK SUMMIA sein Extrasinn aktiviert worden war. „Ka'Marentis?" Wie aus weiter Ferne drang die Stimme von zuvor in sein Bewusstsein. „Das ... Objekt ist soeben in Epetrans Hain gelandet."
    Er riss sich zusammen, verbannte endgültig die Bilder, die er immer wieder sah, die Bilder von der Schlammlawine, die sie zu begraben und

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