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2317 - Arkons Fall

Titel: 2317 - Arkons Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zurückbeordern sollte. Aber nein; er war kein Humanist, sondern in diesem Fall, als Begam, ein Feldherr. Verluste waren zu vermeiden, aber wenn sie unvermeidlich waren, kannte er nicht eine Sekunde lang Bedenken.
    Die Strukturerschütterungen erreichten einen neuen Höhepunkt; die zweite Angriffswelle zog sich in den Linearraum zurück, die dritte stürzte aus ihm in den Normalraum.
    Bostichs Augenmerk galt jedoch dem Kolonnen-Fort.
    Aus Öffnungen an der sichtbaren Längsseite des Körpers, die den Imperator an riesige Torpedoschächte erinnerten, ergossen sich Ströme von scharfkantigeleganten Disken von ovalem Grundriss.
    Die Datenholos gaben ihre Ausmaße mit einer Länge von 810, einer größten Breite von 610 und einer größten Dicke von 95 Metern an. Von ihren Polen zogen sich grellweiß leuchtende, zehn Meter breite und zwei Meter tiefe Furchen über die Hüllen aus glattschwarzem Ricodin-Verbundstoff bis zur Diskuskante - den Daten nach, die sie von den Terranern erhalten hatten, vermutlich multifunktionelle Projektoren.
    Traitanks, dachte Bostich. Kampfschiffe des Forts.
    Immer mehr der Einheiten verzeichnete die Normalortung, zweihundert, dreihundert, vierhundert. Schließlich jagten 484 der Kampfschiffe mit unglaublichen Beschleunigungswerten ins All.
    Begam Bostich reagierte sofort auf die neue Lage. Er war gewillt, unvermeidliche Verluste in Kauf zu nehmen, aber keine sinnlosen. Und ganz gleich ob GWALON-Kelch, Schlachtschiff oder Kreuzer, gegen einen Traitank hatte kein Schiff Arkons den Hauch einer Chance, egal ob allein oder im Verband. „Rückzugkurs für die gesamte Flotte!", befahl er
     
    9.
     
    Mit grausamer Beiläufigkeit
     
    Die GOS'TUSSAN beschleunigte, während noch immer fürchterliche Opfer die dritte Angriffswelle der Kristallflotte dezimierten.
    Wie Aktakul es vorhergesagt hat, dachte Bostich. Aber niemand hatte diese Reaktion des Kolonnen-Forts vorhersagen können. Gewiss, manche Simulationen hatten sich mit solch einem Gegenschlag beschäftigt, aber eher beiläufig. Die meisten waren davon ausgegangen, dass das Kolonnen-Fort stillhielt und lediglich auf den Schutz der Fraktalen Aufriss-Glocke vertraute.
    Eine naive Annahme, wie Bostich nun klar wurde. Das TRAICOON-Fort verblieb zwar an Ort und Stelle, doch die Traitanks rückten mit weit überlegenen Beschleunigungswerten aus, um gegen die imperiale Flotte vorzugehen.
    Warum?, fragte sich der Imperator und versuchte, sich in den Gegner zu versetzen. Der Angriff war abgeschlagen; sie hatten das Fort nicht einmal ansatzweise in Bedrängnis bringen können. Warum also ausgerechnet jetzt? Etwa, um ...
    Bostich lachte leise auf. Um die Angreifer zu bestrafen? So sah es zumindest aus; die Schlachtschiffe der Terminalen Kolonne schienen auf die Schiffe der Angreifer regelrecht Jagd zu machen!
    Warum also? Um klarzustellen, dass man Einheiten der Terminalen Kolonne nicht einfach bei der Ausübung ihrer Tätigkeit stören durfte? Dann würde diese Vorgehensweise fast schon arkonidischem Pragmatismus entsprechen. Das Handeln des anderen bestimmt stets das Ausmaß der eigenen Reaktion. Offensichtlich hatte er irgendeine Handlung begangen, die diese Reaktion provoziert hatte. Aber welche? „Befehl zur Dezentralisation für die gesamte Flotte." Bostich reagierte unverzüglich. „Sämtliche Verbände sind ab sofort aufzuheben! Maximale Distanz zwischen den Einzelschiffen!"
    Das verringerte immerhin die Wahrscheinlichkeit, dass mehrere Einheiten zugleich in Feuerreichweite eines Traitanks gerieten, und auch die Wahrscheinlichkeit, beschossen zu werden, denn der Feind verfügte über nicht mehr als eben diese 484 Einheiten oder hatte zumindest nicht mehr ausgeschleust. Und je größer die Entfernung, desto schwieriger fiel den Traitanks der Terminalen Kolonne die Verfolgung.
    Die Bordpositronik vermochte der chaotischen Entwicklung nicht mehr Herr zu werden. Mehrere Holos brachen unter der nicht mehr zu bewältigenden Datenflut zusammen, andere zeigten nur noch Ausschnitte des Schlachtfelds. Immerhin konnte Bostich erkennen, dass sämtliche Einheiten seiner Flotte unverzüglich Fluchtkurs auf die Systemgrenze genommen hatten.
    Jetzt war jede Einheit auf sich selbst gestellt. Die militärische Katastrophe war perfekt. Aktakul hatte Recht behalten.
    Dieser Tag würde in die Geschichtsbücher eingehen, aber anders, als der Imperator es sich vorgestellt hatte. „Zwei Traitanks nehmen Kurs auf die Thronflotte!", riss die Meldung des Has'athor ihn

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