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2317 - Arkons Fall

Titel: 2317 - Arkons Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zitterte. Ihm war nicht kalt, die Temperaturkontrolle zeigte ganz normale Werte an. Er litt auch nicht unter einem viralen Effekt. Doch er zitterte haltlos. „Aber von seinem Freund", erwiderte er, „der seit jeher die Devise beachtet: Lob in der Öffentlichkeit, Kritik unter vier Augen."
    Er sah sich in dem kleinen Konferenzraum an Bord der GOS'TUSSAN um. „Und wie ich feststelle, sind wir hier unter vier Augen."
    Aktakul glaubte kurz, Knochen brechen zu hören, Knochen im Körper eines Jungen, von dem er nicht gewusst hatte, dass er einmal der Begam sein würde. „Ich habe richtig gehandelt. Insbesondere für die Mannschaften war es einfach selbstverständlich, dass wir ein feindliches Fort direkt am Arkon-System angreifen. Was hätten wir denn sonst tun können?"
    „Du weißt genau, was ich meine. Diese Verschwendung von Material und Leben ... Habe ich es nicht gesagt? Ich ..." Er verstummte, dachte an den unbedeutenden Orbanaschol, den weder die Celistas noch die Kralasenen als Verräter hatten entlarven können.
    Den er entlarvt hatte, indem er seine Verbindungen zur SENTENZA genutzt hatte. Und den er hatte töten lassen, um seinen Freund vor einem Umsturz zu schützen. Oder seine eigene Karriere vor ihrem Ende. Das Zittern nahm kein Ende.
    Aktakul fragte sich, ob Gaumarol auffiel, dass er offensichtlich die Kontrolle über seinen Körper verloren hatte. Aber der Begam ließ sich durch nichts anmerken, dass er irritiert war.
    Wie viele Arkoniden waren an diesem Tag gestorben? Welche Rolle spielte da der Tod eines bedeutungslosen Orbanaschol, der versucht hatte, den Imperator zu stürzen? Doch diesen einen Tod hatte er zu verantworten. Für Millionen andere Tote war Gaumarol verantwortlich. „Lassen wir das", sagte er. „Wir beide haben gehandelt, wie wir handeln mussten."
    „Du auch?", fragte Gaumarol.
    Aktakul wandte den Blick ab. „Mein Leben für Arkon. Es lebe Arkon. Ich begrüße Euer Erhabenheit in Freude, Dankbarkeit und Demut. Danken wir dem Imperator, was er uns bescheret hat."
    Zorn flammte in Gaumarols Augen auf, und einen Moment lang fragte Aktakul sich, ob er den Bogen überspannt hatte. „Es geht nicht an, dass sich Edle mit Ekhi und Zali in der Arena raufen", machte er einen Rückzieher. „Außerdem haben wir ganz andere Probleme..."
    Gaumarol seufzte leise. „Lass mich niemals glauben, ich sei Herr über Leben und Tod", sagte er. „Aber ..."
    Nun brandete der Zorn in Aktakul auf. „Was bist du sonst, wenn nicht das?"
    Gaumarol lachte leise auf. „Zarakh'athor", stieß der Orbanaschol hervor. „Du Schlange!"
    Ein Toter oder eine Million Tote ... wie sollte man diese Schuld aufrechnen? „Kommen wir zur Sache", sagte Aktakul in der Hoffnung, dass ihm aus diesem Wortwechsel keine Nachteile entstehen würden. „Ja, natürlich." Die Temperatur hatte sich nicht verändert, doch plötzlich zitterte Aktakul nicht mehr. „Also ... Weshalb plötzlich dieser Gegenangriff? Wohingegen TRAICOON 0098 in der Schlacht am Solsystem bis zuletzt versucht hat, Ressourcen zu schonen?"
    Aktakul erbleichte. War er Chymir? Die geisterhafte Wesenheit, die mitunter um Hilfe angefleht wurde? Oder Vogel Dirikdak, der gute Geist, der Arkoniden half, wenn sie in Bedrängnis geraten waren? Bedingung für diese Hilfe war, dass die in Bedrängnis geratenen anständige Arkoniden waren und an ihrer Notlage keine Schuld trugen. Im Vergleich zur Terminalen Kolonne war jedoch wohl jeder Arkonide ein anständiger. „Nur, um uns Arkoniden eine Lektion zu erteilen?", fuhr der Imperator fort. „Nein ... irgendetwas stimmt da nicht."
    „Ich befürchte, du hast Recht, alter Freund. Ich befürchte, ich habe die Auflösung dieses Rätsels gefunden."
    „Wieso wirst du auf einmal so bleich wie ein Mispaner, alter Freund?"
    Alter Freund, dachte Aktakul. Ich habe ihn so tituliert und er dann mich. Wenn ich nur wüsste, woran ich bei ihm wirklich bin ... „Das Kantorsche Ultra-Messwerk hat im Verlauf der Schlacht in der Tat einen höchst interessanten Aufschluss geliefert.
    Alle zwölf VRITRA-Experimentalkanonen haben zumindest einen einzigen Schuss abgegeben. In elf von zwölf Fällen waren die Schüsse völlig wirkungslos ..."
    „Und beim zwölften?"
    „Bei diesem hat die Messung des KUM eine gewisse geringe hyperphysikalische Veränderung in der Fraktalen Aufriss-Glocke erbracht. Nicht, dass die Funktion der Glocke auch nur eine Sekunde beeinträchtigt gewesen wäre, geschweige denn ausgesetzt hätte. Doch eine messbare

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