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2322 - Die Schläfer von Terra

Titel: 2322 - Die Schläfer von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Shawnette Corks! Ihretwegen war er früher zurückgekommen, und er hatte sie noch nicht einmal angerufen, weil er viel zu beschäftigt war. Jetzt hatte sie keinen Dienst. Sie musste in ihrer Kabine sein!
    Sunday war plötzlich gar nicht mehr so schrecklich müde. Er fand mit schlafwandlerischer Sicherheit den Weg zu ihrem Quartier und betätigte den Melder.
    Als nichts geschah, wiederholte er es. Nichts. Keine Antwort, keine Reaktion.
    Vielleicht war sie bei einer Freundin.
    Womöglich machte sie auch Überstunden.
    Sunday schwitzte. Verdammte Bronchitis!
    Zurück in seiner Kabine, legte er sich in die Koje und sagte zu seinem medizinischen Atemgerät: „Morgen muss ich als Erstes Shawnette anrufen. Erinnere mich daran. Gute Nacht, Atemgerät."
    „Huuhuu", sagte der Apparat. Aber das hörte er schon nicht mehr.
    Ilija Jurics Tagebuch Auch heute keine besonderen Vorkommnisse, Herr General! Bei T. gewesen und mit ihr gearbeitet. Sonst nichts, und so schön es mit T. ist, sosehr ich mich jeden Abend auf den neuen Tag mit ihr freue - langsam stinkt mir die Langeweile an Bord.
    Die einzige Abwechslung heute war der arme Teufel mit der schlimmen Bronchitis und dem Atemgerät auf dem Rücken. Muss ihn wirklich arg erwischt haben, aber er ist verdammt tapfer und tut seine Arbeit. Alle Achtung. T. hat er auch imponiert, sie hat ihm geholfen, so gut sie konnte. Mann, hatte der Fragen. Bronchitis - dass es so was heute noch gibt. Und wenn ich jetzt so daran denke, kommt es mir vor wie ein Traum. Atemgeräte, die „Huuhuu" machen - einfach irre!
    Seltsam, je mehr ich es versuche, desto weniger kann ich mir den Kerl überhaupt noch vorstellen. Er - verblasst einfach, ja genau, so kommt es mir vor. Er ist weg!
     
    8.
     
    24. Oktober 1344 NGZ Sicherheitszentrale LORETTA-02, Sonnenorbit Oberstleutnant Hannibal Shire, 53 Jahre, weiß gefärbtes Haar und Vollbart, war kein Mann, der viel Aufhebens um seine Person und seinen Rang machte. Er war der oberste Sicherheitsoffizier an Bord von LORETTA02, jeder wusste und jeder respektierte das. Das reichte ihm. Es gab keine wichtige Information, die nicht auf seinem Tisch landete, und das füllte ihn aus.
    In diesen Tagen konnte er sich über mangelnde Arbeit und Auslastung nicht beklagen. Es brannte am Rand des Solsystems, und er saß an einem der neuralgischen Punkte. Er hatte viel Schlaf nachzuholen und war doch geistig hellwach, als einer seiner engsten Mitarbeiter zu ihm kam und eine Meldung überbrachte. Es war genau 14.38 Uhr. „Die Techniker haben da etwas Merkwürdiges aufgespürt, Chef", sagte der Offizier. Shire kannte ihn seit Jahren von anderen Einsätzen her. Wenn Major Vincenzo Manzoni an sich arbeitete, konnte er noch eine gute Zukunft im TLD haben. „Eine sehr merkwürdige, offensichtliche Fehlschaltung."
    „Zeig her!", seufzte Shire. Er hatte nichts dagegen, mit „Chef" angeredet zu werden.
    Das war zwar nicht ganz korrekt, aber seine Leute, vor allem die jungen, brauchten sich seinetwegen nicht zu verkrampfen. Shire wollte als Vorgesetzter gemocht und nicht gefürchtet werden. Er nahm eine eng bedruckte Folie entgegen und studierte sie kurz, runzelte die Stirn. „Was soll das sein?", fragte er dann. „Wir ... Die Techniker wissen es noch nicht, aber sie arbeiten daran."
    „Wir arbeiten jetzt daran", korrigierte ihn Shire. „Irgendwer hat an Bord eine Schaltung vorgenommen, die zunächst mal keinen Sinn für uns ergibt. Ich will wissen wer, wann, wie und warum." Er nickte Manzoni zu. „Halt mich auf dem Laufenden und lass mich nicht zu lange warten. In Zeiten wie diesen kann jede Kleinigkeit wichtig sein, und es..."
    „Ich weiß, Chef", sagte der Major grinsend. „Es gibt keinen Zufall."
    Shire nickte. Manzoni hatte einen seiner Lieblingssprüche zitiert. „Wieso sehe ich dich noch hier?"
    Als Manzoni gegangen war, lehnte er sich im Sessel zurück und starrte auf einen Schirm, über den Daten wanderten.
    In Zeiten wie diesen...
    Sie konnten nicht vorsichtig genug sein.
    Vielleicht war es blinder Alarm, wahrscheinlich sogar, aber vielleicht auch nicht. Die Vorsicht im Hinblick auf Anschläge war allgegenwärtig. Ungeachtet TRAITORS gab es noch immer andere galaktische Mächte, die Terra gerne eins ausgewischt hätten.
    Er brauchte da nur an das akonische Energiekommando zu denken, die sogar Antis des Báalol-Kults einsetzten. Als ob sie wüssten, dass die Psi-Sensoren noch nicht auf den LORETTAS eingebaut hatten werden können. Denkbare Wechselwirkungen mit

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