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2323 - Kinder der Erde

Titel: 2323 - Kinder der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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von vornherein unwahrscheinlich gewesen, aber es war ihre einzige Hoffnung.
    Die sich nicht erfüllt hatte.
    Zwanzig Stunden waren vergangen, die Uhr zeigte 14.12 Uhr am 2. November.
    Die Traitanks standen vor dem Solsystem und hatten die acht Raumer eingekesselt und in Traktorstrahlfesselung genommen.
    Wozu? Wollten sie sie als Geiseln benutzen, als Druckmittel? Er hielt es für wahrscheinlich, aber warum meldeten sie sich dann nicht und nannten ihre Forderungen?
    Warteten sie darauf, dass er sie anrief?
    Rhodan hatte bisher keinen Sinn darin gesehen, die Traitanks anzufunken, und er sah ihn auch jetzt nicht. Dies war kein Gegner, mit dem man reden und verhandeln konnte. Wer immer dort die Befehle gab, er handelte vollkommen kompromisslos. Er hatte ohne Vorwarnung angegriffen und würde es ebenso kalt und zielstrebig wieder tun, wenn er die Zeit für gekommen hielt.
    Endlich geschah etwas.
    Mit zusammengepressten Lippen sah Rhodan die Bilder. Es kam Bewegung in die Traitanks: Die Fremden handelten, ohne eine Vorwarnung gegeben zu haben, ohne sich mit einer Forderung zu melden.
    Sie agierten mit tödlicher Intention - und wahrscheinlich ebenso tödlicher Konsequenz.
    Die Traitanks schoben die acht Frachtschiffe des Konvois per Traktorfesselung auf den TERRANOVA-Schirm zu.
    Niemand in der Zentrale sagte ein Wort.
    Niemand musste aussprechen, was das Manöver des Feindes bedeutete.
    Er handelte. Lautlos und seelenlos ...
    Isla Bartolomé Schenko saß vor seinem Kom und las die Nachricht, die ihm Mondra Diamond geschickt hatte. Er tat es immer wieder, ohne dass es ihm half zu begreifen.
    Er fühlte sich leer, leer und missverstanden.
    Aber das konnte nicht alles sein. Sie durfte ihm nicht so etwas schreiben. Er war traurig, grenzenlos enttäuscht, und er wusste, er musste schnellstmöglich etwas tun.
    Mondra irrte sich! So war er nicht!
     
    *
     
    Name: Pavel Nixx Alter: 63 Jahre Derzeitiger Aufenthalt: TIMOTHY LEARY Reiseziel: Terra, dahinter die Ewigkeit Pavel Richard Nixx ist seit sieben Jahren Kommandant der TIMOTHY LEARY. Er hat diesen Posten übernommen, nachdem seine Frau und sein einziger Sohn bei einem Gleiterunfall ums Leben kamen.
    Vorher war er Erster Offizier bei einer größeren Schifffahrtslinie, aber mit dem Hyperimpedanz-Schock wurde er plötzlich arbeitslos. Die nächsten Jahre waren hart, und gerade als es besser wurde, starb seine Familie. Das Leben hatte nicht mehr viel Sinn für ihn.
    Seine Frau ... Margie und er hatten sich nicht mehr viel zu sagen gehabt, aber den Jungen, Gregory, hatte er geliebt. Aus ihm wollte er etwas machen, einen Raumfahrer, wie er es war. Aber einen besseren mit großen Chancen, wie nur der Weltraum sie bietet.
    Das konnte er vergessen. Nixx wurde verbittert und hart, streng zu sich und seinen Leuten. Ob sie ihn liebten oder nur respektierten - es hat ihn nie interessiert.
    Bis Robert A. Wilson kam.
    Pavel Nixx weiß es sofort, als er ihn sieht.
    Er bewegt sich nicht nur wie Gregory, er ist auch in vielem anderen so - und hochbegabt. Natürlich ist er ein Träumer, doch das wird er ihm schon austreiben.
    Pavel Nixx wird sich seiner annehmen.
    Bob will das nicht, er wollte es nie. Er hat seinen eigenen Kosmos, schluckt Drogen und träumt von seinem Mädchen auf der Erde. Nixx muss ihm Zeit lassen. Er hat ihn zum „Vizekapitän" gemacht, was nichts ist als ein leeres Wort, ein lächerlicher Phantasie-Titel ohne Bedeutung. Aber vielleicht frisst er den Köder. Nixx hofft, dass er sich daran klammert und seine Chance eines Tages ergreift. Dass er begreift.
    Er kann von ihm alles haben. Er wird ihn dem alten Cortex ans steinerne Herz legen, bis es schmilzt. Der Junge hat seine Chance verdient. Er weiß es nur noch nicht.
    Wenn er ihn anschnauzt, will er ihm sagen, dass er ihn liebt. Wenn er ihn maßregelt, will er ihm helfen. Er muss warten. Eines Tages wird er erkennen, dass er sich mit seinem Teufelszeug vergiftet. Und dann kommt er zu ihm. Er wird nie zu Mary gehen und sie heiraten. Nie auf der Erde bleiben. Das kann er nicht. Er braucht den Weltraum. Mary ist nur ein Traum, ein dummer Jugendschwarm. Bob gehört hierher, an seine Seite. Einmal wird er mit den Drogen aufhören und seine Träume begraben, weil neue Träume wahr geworden sind. Dann wird er es wissen.
    Bis dahin wird Pavel Nixx warten. Er hat Zeit. Eine neue Frau? Noch einmal so eine Fessel am Fuß? Das braucht er ganz bestimmt nicht. Er braucht die Freiheit, den Weltraum, täglich neue

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